jedes Kind ein Zahn

    Jedes Kind ein Zahn


    Mein Zahnarzt ist 30 Jahre jung und erzählte mir bei der Kontrolluntersuchung gestern Morgen, dass er sich Silvester mit Zahnschmerzen herumplagte, statt feiernd vom alten Jahr Abschied zu nehmen. Meine Frage, ob er sich selbst helfen konnte, verneinte er. Es seien die schlimmsten Schmerzen seines Lebens gewesen: Er habe sich selbst Spritzen gesetzt, doch der Zahn war tot und es musste eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden.

    Das beeindruckte mich. Ein Zahnarzt mit Zahnschmerzen! Ja natürlich, Zahnärzte sind auch nur Menschen. Aber ein Zahnarzt, der so früh bereits einen Zahn verliert? Ich gestand ihm, dass mich das ungemein beruhigt. Ich bin zwar „schon“ 35 Jahre alt, habe aber bereits zwei Wurzelbehandlungen hinter mir. Eine kurz nach der Geburt meiner Tochter im Sommer 2011 und eine vier Wochen vor der Geburt unseres Sohnes im Herbst 2014 (siehe „Wurzelbehandlung in der Schwangerschaft“).

    Ich glaubte, es läge an meinem hohen Zuckerkonsum (ich liebe Schokolade) und meiner verbesserungswürdigen Mundhygiene. Denn ich putze zwar täglich meine Zähne, aber zugegebenermaßen könnte es an manchen Tagen gründlicher sein. Mein Zahnarzt  versicherte mir, dass meine Zähne nicht nach übler Mundpflege aussehen und es viele Ursachen für Karies und Zahnverfall gibt. „Jedes Kind ein Zahn“, sagte er und fügte lachend hinzu: „Ich habe ein Patenkind!“ :)

    Es ist sicherlich nicht die Regel, dass jede werdende Mutter einen oder mehrere Zähne verliert. Aber von den hormonell bedingten, körperlichen Veränderungen in der Schwangerschaft sind auch Speichel und Zahnfleisch betroffen. Das erhöht das Risiko für Karies und Zahnfleischentzündungen. Außerdem vernachlässigen viele Frauen in der Schwangerschaft und nach der Geburt die Kontrolluntersuchungen, so dass ein kleines, über Monate unentdecktes Zahnproblem, schnell einen Zahn kosten kann.

    Regelmäßige Zahnarztbesuche und Zahnreinigungen seien demnach während der Schwangerschaft besonders wichtig, so mein Zahnarzt. Dafür ist es nun zu spät, denn ich gehöre zu den Frauen, die erst in die Praxis eilte, als es im Unterkiefer schmerzhaft hämmerte. Mit 35 Jahren zwei tote Zähne zu haben, ist keine gute Bilanz. Aber ein 30-jähriger Zahnarzt ohne eigenes Kind und einem toten Zahn ist tröstend. Auch wenn es mir meine Zähne nicht wieder herstellt ;)

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