Geburtsvorbereitungskurs, ja oder nein? (23+4)


    Rückblick 2011

    In der ersten Schwangerschaft besuchte ich einen Geburtsvorbereitungskurs, weil es mir damals das Gefühl vermittelte so besser vorbereitet zu sein. Es war ein lustiger und informativer Wochenendkurs (je sieben Stunden an einem Samstag und Sonntag ), zu dem ich gemeinsam mit Thomas ging. Wir besprachen Themen wie Wochenbett, Stillen, Babypflege und Babyhandling. Die verschiedenen Geburtsphasen wurden erläutert und wir erhielten Tipps wie wir die Geburt mit Massagen, Entspannungsübungen und verschiedenen Atemtechniken erleichtern können. Darüber hinaus blieb Zeit und Raum für Fragen und dem Austausch mit anderen Paaren. Ich fand das alles sehr interessant und der Kurs war recht locker und lustig, dennoch half er mir wenig bei der Geburt. Ich machte letztendlich, wonach mir der Sinn stand und atmete wie es sich für mich am besten anfühlte. Bei den Presswehen, als die ganze Situation etwas hektischer wurde (die Herztöne unserer Tochter sanken, weil sie die Nabelschnur viermal um den Hals hatte), versuchte Thomas mir eine Atemtechnik zu soufflieren so gut er konnte. Auch das „Babyhandling“ half uns nicht weiter. Ich weiß noch genau wie verunsichert ich vor unserem Mädchen stand, als ich es zum ersten Mal wickeln sollte. Es ist ein riesiger Unterschied, ob ich eine robuste Puppe in der Hand halte, die keinen Mucks von sich gibt oder ein zartes frischgeborenes Baby, bei dem man das Gefühl hat, dass es gleich zerbricht… Das einzig wirklich gute an dem Kurs war, dass ich eine werdende Mama kennenlernte, mit der ich sofort auf einer Wellenlänge war. Wir verstanden uns so gut, dass wir uns auch heute noch regelmäßig treffen.

    Geburtsvorbereitungskurs beim zweiten Kind?

    In dieser Schwangerschaft grübelte ich lange, ob wir noch einen Geburtsvorbereitungskurs machen sollen oder nicht. Ich kam zu dem Schluß. dass ich es lasse und zwar aus mehreren Gründen: 1. Ich habe mich mit den meisten Themen, die im Kurs besprochen werden bereits auseinandergesetzt. Ich stille seit drei Jahren, weiß noch wie man mit einem Baby umgeht und kenne mich mit dem theoretischen Ablauf einer Geburt aus. 2. Die im Geburtsvorbereitungskurs angesprochenen Entspannungstechniken halfen mir nicht bei der ersten Geburt. Ich beschäftige mich jetzt alternativ mit Hypnobirthing und besorgte mir das gleichnamige Buch von Marie Morgan, das eine Entspannungs- und Übungs-CD enthält. 3. Mir fehlt schlichtweg die Zeit. Falls ich solch einen Kurs noch einmal gemeinsam mit Thomas  machte, bräuchten wir eine Betreuung für unser Mädchen. Wir haben nur eine Omi und wenn wir sie schon ein ganzes Wochenende als Babysitter einspannen, möchte ich lieber etwas richtig Schönes mit Thomas machen. 4. Es ist mir im Moment nicht wichtig, neue soziale Kontakte zu knüpfen. Wichtiger ist mir die bestehenden Kontakte zu pflegen und das ist mit einem Kind (in Kürze ja zwei Kindern) schon schwer genug.

    Geschwistervorbereitungskurs

    Das einzige, was ich wirklich nett und bereichernd fände, wäre ein Geschwistervorbereitungskurs. Das Geburtshaus, für das meine Beleghebamme arbeitet, bietet solche Kurse an, allerdings ist noch nicht klar wann der nächste Kurs stattfindet bzw. ob überhaupt einer zusammenkommt. Laut Beschreibung ist es ein zweistündiger Mama-Kind-Kurs, indem wir spielerisch und kreativ die Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach erleben. Das macht neugierig und ich hoffe sehr, dass dieser Kurs noch vor dem errechneten Geburtstermin (Mitte November) stattfinden wird.

    Individuelle Vorbereitung mit Büchern und Hebamme

    Statt mich also in einen geführten Geburtsvorbereitungskurs zu begeben (leider gibt es keine speziell für Hausgeburten), bereite ich mich selbst mental auf die Geburt vor. Ich lese Bücher, die meine Entscheidung für eine Hausgeburt unterstützen (beispielsweise Geburt und Stillen von Michel Odent) und ab August wird meine „Massagehebamme“ Isabelle Basiak, kleine Entspannungsübungen mit mir machen. Sie beschäftigte sich intensiv mit dem Thema „Geburt und Selbsthypnose“ und bot mir an, mich dabei zu unterstützen. Ich bin gespannt und freue mich darauf!  

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