Baby mit Windeln

    Stoffwindeln oder Einwegwindeln? Hier gehts zum Check


    Gegen Ende der Schwangerschaft ist es Zeit, sich Gedanken über den anstehenden, regelmäßigen Windelwechsel zu machen. Wie das Wickeln Eures Babys geht, erfahrt Ihr beispielsweise im Geburtsvorbereitungskurs. Wenn dann der Nachwuchs da ist, hilft Euch in der ersten Zeit die Nachsorgehebamme. Eine Entscheidung, die Ihr selbst treffen müsst, ist die Wahl des Windelsystems. Ihr könnt Euer Baby mit Einwegwindeln wickeln oder ein Mehrwegsystem mit Stoffwindeln wählen. Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Um Euch die Entscheidung zu erleichtern, haben wir Mehr- und Einwegwindeln miteinander verglichen.

    Hautverträglichkeit

    Hier machen die Mehrwegwindeln das Rennen.

    Auch wenn die Qualität der Einwegwindeln stetig besser wird: Beim Wickeln mit Stoffwindeln benötigt Ihr eine Höschenwindel mit Vlies sowie ein schützendes Überhöschen. Dieses Windelpaket ist zwar dicker, aber trotzdem viel luftdurchlässiger als die Wegwerfwindel und somit besser für Babys Po.

    Komfort fürs Kind

    Bei den Mehrwegsystemen liegt ein verhältnismäßig dickes Windelpaket zwischen Babys Beinchen. Die Einwegwindeln sind deutlich flacher und kaum spürbar. Auch Nässe kann Euer Baby mit der Mehrwegwindel deutlicher spüren als im Wegwerfmodell. Das hat allerdings auch einen Nachteil: Weils in der Einwegwindel so gemütlich ist, werden so gewickelte Kinder im Schnitt ein paar Monate später sauber als mit Stoffwindeln gewickelte Kinder.

    Kosten

    Etwa 7 Einwegwindeln zum Preis von rund 18 Cent benötigt Euer Baby täglich (im ersten Jahr täglich ein paar mehr, im dritten Jahr dafür weniger) – wenn der Nachwuchs dann mit 3 Jahren trocken wird, kostet Euch das insgesamt etwa 1300 Euro. Braucht Ihr wegen des vermehrten Müllaufkommens eine größere Mülltonne, kostet das natürlich extra. Die Stoffwindeln (inklusive Windelvlies), die Ihr für die komplette Windelzeit Eures Babys benötigt, sind dagegen für ca. 350 Euro zu haben. Zusätzlich kommen hier Kosten für Wasser, Strom und Waschmittel hinzu, so dass Ihr am Ende auf Gesamtkosten von ca. 650 Euro kommt. Wenn Ihr einen professionellen Windelservice in Anspruch nehmt, der für Euch die Reinigung übernimmt, steigen die Kosten für das Mehrwegsystem.

    Umweltaspekt

    Bei der Ökobilanz beider Systeme sind sich die Experten nicht einig. Einwegwindeln brauchen infolge ihres Kunststoffanteils rund 200 Jahre um vollständig zu verrotten. Im Laufe seiner Windelkarriere verbraucht Euer Kind bis zu 1000 kg Windelmüll. Auch die Produktion von Einwegwindeln ist nicht gerade umweltfreundlich. Mehrwegwindeln schneiden in diesem Punkt besser ab und produzieren auch keinen Müllberg. Für das Reinigen und Trocknen werden jedoch jede Menge Wasser, Strom und Waschmittel verbraucht. Umweltverbände geben dennoch den Mehrwegsystemen den Vorzug.

    Extra-Tipp: Ökowindeln

    Einwegwindeln gibt es auch in umweltfreundlicheren Varianten. Sie haben einen höheren Anteil an biologisch abbaubaren Bestandteilen. Bei der Produktion sind außerdem mehr nachwachsende Rohstoffe im Spiel. Die Ökowindeln sind dadurch allerdings etwas teuerer als die „normalen“ Einwegwindeln.

    Sale

    Handhabung / Praxistest

    Hier muss man zwischen Daheim und Unterwegs unterscheiden. Zu Hause liegt alles bereit. Mit etwas Routine braucht Ihr mit der Mehrwegwindel nur unwesentlich länger als mit der Einwegwindel. Unterwegs hat die Einwegwindel dagegen die Nase vorn. Sie ist ruckzuck an- und ausgezogen. Auch auf der Parkbank ist das im Notfall kein Problem. Das Mehrwegsystem erfordert mehr Zeit. Außerdem müsst Ihr Euer Kleines nicht nur in die Höschenwindel stecken, sondern anschließend auch noch in das Überhöschen. Ein weiterer Minuspunkt: In der Wickeltasche verbraucht das Mehrwegsystem deutlich mehr Platz. 👉 Was es beim Windeln wechseln generell zu beachten gibt, erfährst Du hier in unserem Wickel-Guide. 

    Geruchsbildung

    Unangenehme Gerüche sind beim Mehrwegsystem inklusive. Die benutzten Windeln können im Gegensatz zur Konkurrenz aus Plastik nicht schnell in die Mülltonne befördert werden, sondern müssen bis zur nächsten Wäsche gelagert werden. Hier lohnt sich die Anschaffung eines dichten Windeleimers.

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