SSW-Update: Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft (13. SSW)


15. Mai 2014

Obwohl ich kein Fan von synthetischen Nahrungsergänzungsmitteln bin, fuhr ich heute in die Apotheke, um mir eine Packung Femibion 2 (ab der 13. Schwangerschaftswoche) zu kaufen. Der Inhalt reicht für 30 Tage, kostet 25 Euro und beliefert meinen Körper mit Folat (B- Vitamin), Jod und weiteren wichtigen Vitaminen (B1, B2, B6, B12, E, C). Ein lustiger Cocktail in Kapselform. Femibion nahm ich bereits regelmäßig in der ersten Schwangerschaft (da ich ein paar kostenlose Probepackungen von meinem damaligen Arzt erhielt) und zwar ohne die Notwendigkeit zu hinterfragen. Heute (nachdem ich in den letzten vier Wochen bereits eine Packung Femibion 1 gefuttert habe) löcherte ich den Apotheker. Ich fragte ihn, wie es den schwangeren Frauen in der Vergangenheit ohne künstliche Nahrungsergänzungsmittel erging. Der Apotheker erklärte, dass damals öfter Kinder mit Anomalien (z.B. mit Hasenscharte, Herzstörungen oder offenem Rücken) geboren wurden. Außerdem gab es mehr Fehlgeburten und Schwangerschaftskomplikationen. „Nun, früher gab es doch auch wesentlich öfter nicht genug zu essen“, entgegnete ich, „bei dem heutigen Überfluss an Nahrungsmitteln sollte man meinen, dass unsere Körper bestens versorgt sind.“ Gleichzeitig fiel mir ein, dass Pommes, Schokolade & Co wohl kaum zu einer guten Nährstoffversorgung beitragen – diese also stark vom individuellen Speiseplan abhängt. Der Apotheker bestätigte meine Gedanken und fügte hinzu: „Selbst wenn wir Schwangeren versuchen, uns ausgewogen und gesund zu ernähren, wird es uns kaum gelingen alle Vitamine und Nährstoffe über Nahrungsmittel zu beziehen. Pflanzen werden häufig in Monokulturen angebaut; sie erhalten selten die Zeit vollständig in der Sonne zu reifen und ihre Lagerung bzw. Zubereitung trägt auch nicht unbedingt zu einem Erhalt an Inhaltsstoffen bei.“ Zu Hause angekommen, befragte ich das Internet zu Nahrungsergänzungsmitteln und erhielt ähnliche Informationen: „Wenig bekannt ist, dass Frauen während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit ein Folat-Defizit von durchschnittlich 400 µg pro Tag aufweisen (siehe „Prävention in Schwangerschaft und Stillzeit“). Oder: „Bei einer unzureichenden Versorgung mit Nährstoffen vor und während der Schwangerschaft, kann es rasch zur Entleerung des mütterlichen Speichers und zu einer Unterversorgung des Embryos mit Nährstoffen kommen“ (siehe „Braucht eine schwangere Frau Nahrungsergänzungsmittel?„). Was die Angelegenheit mit der Nährstoffversorgung erschwert, ist die Tatsache, dass ich kein Ernährungsfreak bin. Ich lebe zwar bewusst und gesund, habe aber keine Ahnung welche Vitamine ich in welcher Grammzahl täglich verspeisen müsste, um keinen Mangel zu erleiden. Genau so wenig weiß ich (von ein paar Ausnahmen abgesehen), in welchen Nahrungsmitteln welche Vitamine und Nährstoffe enthalten sind. Oder was genau mein Körper jetzt in der Schwangerschaft zusätzlich benötigt und wie ich es ihm geben könnte. Normalerweise greife ich nicht zu Nahrungsergänzungsmitteln, weil ich das Gefühl habe, dass meine tägliche Mischung aus Obst, Gemüse, Getreide-, Fisch-, Fleisch- und Milchprodukten gut und ausreichend ist. Da ich allerdings in den letzten Wochen an Übelkeit (mit Gewichtsabnahme) litt, ich unser Mädchen noch stille und immer wieder betont wird, dass „bei Schwangeren der Folsäure-Bedarf praktisch nicht zu decken ist“ (siehe „Folsäure unbedingt ergänzen“), fühle ich mit ein paar zusätzlichen Vitaminen auf der sicheren Seite. Beruhigend finde ich außerdem, dass Femibion beim OEKO TEST (2013) mit „gut“ abschnitt (siehe „Vitaminpräparate für Schwangere„). Ob ich nun weiterhin monatlich 25 Euro bezahle oder wie in der ersten Schwangerschaft irgendwann auf das Präparat „Folio“ umsteige, weiß ich noch nicht. Dieses enthält Folsäure, Vitamin B 12 und Jod, wobei 60 Tabletten lediglich 5,90 Euro kosten. Ein erheblicher Unterschied – ob nur preislich oder auch in Bezug auf die Qualität, werde ich in Kürze meinen Arzt und meine Hebamme fragen.

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5 Kommentare zu “SSW-Update: Nahrungsergänzungsmittel in der Schwangerschaft (13. SSW)

  1. hallo,
    ich folge Dir nun seit einigen Tagen und habe hier mal gestöbert. Meiner Meinung nach machen Nahrungsergänzungsmittel keinen Sinn, solange die Zelle nicht gesund ist. Denn „kaputte“ Zellen produzieren nur „kaputte“ Zellen und nehmen nichts (gesundes) auf (mit kaputt meine ich Zellen, die Schwermetalle oder anderes Zeug enthalten).
    Praktisch ist es, herauszufinden, wie es im eigenen Körper aussieht (durch Haarwurzelanalyse) und diese Schwermetalle, wenn dann vorhanden, ausleitet und die Zelle in der Nacht regenerieren kann.

    Dann können auch, wenn überhaupt möglich ;), synthetisch hergestellte Vitamine fruchten :D

    Madline (0)

  2. Hallo liebe Kathrin!

    Ich habe mich das selbe gefragt und habe dann für eine Woche jegliche Tabletten abgesetzt. Und es dauerte keine drei Tage, da lag ich mit Fieber, Bronchitis und Nasennebenhölenentzündung flach. Vielleicht war es Zufall – vielleicht auch ein Zeichen.
    Da ich die Apotheke-um-die-Ecke-Preise auch sehr heftig finde, habe ich mich bei den Versandapotheken schlau gemacht und zahlte nun für 96 Tage 59€ inkl. Versand.

    Das nehme ich in Kauf, auch wenn ich manchmal ein schlechtes Gewissen habe wenn ich an der Apotheke-um-die-Ecke vorbeigehe.

    Alles liebe,
    Laura (17+6)

  3. Liebe Kathrin,
    ich mag deine nestling-Seite sehr gerne! Ein Wort zum Thema Vitamine: diese wurden erst vor rund 100 Jahren entdeckt und sind noch nicht hinreichend erforscht. Das merkt man u.a. daran, dass die Empfehlungen, wie viele man davon braucht, stark schwanken und sich alle paar Jahre ändern. Der menschliche Körper ist so komplex und jeder Stoffwechsel funktioniert anders, dass es meiner Meinung nach unseriös ist, genaue Empfehlungen über die benötigte Menge zu geben. Abgesehen davon, dass keiner weiß, wie gut die in Pillenform verabreichten Stoffe aufgenommen werden können. Also ich finde, da ist viel Geldmacherei dabei, und es wird mit den Ängsten der Leute gespielt! Und das ärgert mich…
    Ich habe zwei Kinder und als einzige Nahrungsmittelergänzung einen pflanzlichen Eisensaft getrunken (nur beim ersten Kind). Zum Glück hab ich zwei gesunde Kinder! Dir noch alles Liebe,
    Katharina

    1. Liebe Katharina, genau das gleiche Fazit haben Lisa, meine Hebamme, und ich heute morgen gezogen. Ich nehme die Tabletten jetzt ganz sporadisch jeden zweiten bis dritten Tag und setze weiterhin auf bewusste Ernährung. Was Vitamine anbelangt, wird ständig etwas in neuer Dosierung empfohlen, so Lisa – da kann man davon ausgehen, dass nicht nur das Wohlergehen der Schwangeren, sondern auch Profit das Ziel ist :)

      Liebe Grüße
      Kathrin

  4. Ich bin super mit Folio bzw etwas später mit Mama A-Z von DM gefahren. Da ist ziemlich das selbe drin wie im Fembion. Ausser das Folat. Das gibt es in der Form nur im Fembion
    5€ für (ich glaub) 30 Tabletten

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