Kita Eingewöhnung

Unsere Eingewöhnung in der Kita


Die Eingewöhnung in die Kita ist für ein Kleinkind eine ganz schön aufregende Zeit. Und für die Mütter meist noch mehr. Wir haben die ersten 8 Eingewöhnungstage hinter uns – so war die Zeit für mich.

Früher dachte ich, ich würde mein Kind niemals in einen Kindergarten geben, bevor es nicht zumindest zwei oder drei Jahre alt ist. Warum mein Kind trotzdem ein Kita-Kind geworden ist, habe ich bereits geschildert. Nicht nur für meinen sehr aktiven, aufgeschlossenen und neugierigen Sohn scheint das eine faire Lösung, auch kann ich in dieser Zeit meiner Selbständigkeit während der Elternzeit nachgehen.

Der erste Tag in der Kita

Nun ist das ja so eine Sache mit Theorie und Praxis. In der Theorie hörte sich das alles ganz plausibel an – und dann kam der erste Tag. Es wurde ernst. Mein Baby würde tatsächlich fremdbetreut werden. Mit vollbepacktem Kinderwagen – die Liste an Dingen, die man für die Kita braucht, ist lang – tingelten wir mit den Öffentlichen zur Betreuungseinrichtung. Dort wurden wir bereits von unserem Bezugserzieher im Vorhof erwartet. Beim Anblick der vielen Spielsachen – Sandkasten, Bobbycars, Dreirad, Spielehaus, Bälle, etc. – gab es für meinen Kleinen kein Halten mehr. Er wand sich im Kinderwagen und wollte sofort raus. Einmal abgesetzt, legte er sofort los und bespielte wild alles, was er finden konnte. Unser Erzieher konnte so schon einmal einen Einblick in die Verhaltensweisen seines künftigen Schützlings bekommen.

Es folgte ein kurzes Einführungsgespräch, bei dem wir auf mögliche Besonderheiten eingingen und der Erzieher mehr über uns erfahren wollte. Unser Kind wird mit Stoff gewickelt, das ist dort kein Problem. Ich nehme jeden Tag die nassen Windeln mit und lege frische bereit. Durch unsere praktischen All-in-One-Windeln ist das Wickeln nicht komplizierter als mit Wegwerf-Windeln. Außerdem soll unser Kleiner nach Möglichkeit keinen Industriezucker bekommen, bis er zwei Jahre alt ist. Auch das stellt kein größeres Problem dar, denn die Kita ist, bis auf Geburtstagskuchen und gelegentliche Eis-Aktionen, zuckerfrei. Ansonsten gibt es bei unserem Kind eigentlich nicht viel zu „beachten“. Er ist sehr selbständig, versteht ein klares Nein und ist lieb zu anderen Kindern. Es konnte also losgehen.

Die ersten Tränen

Die ersten zwei Tage waren wir jeweils eine Stunde, am dritten und vierten schon zwei Stunden vor Ort. Am fünften Tag durfte ich mich dann zum ersten Mal verabschieden und zehn Minuten die Einrichtung verlassen. Ein wirklich merkwürdiges Gefühl. Einerseits war ich ganz zuversichtlich, dass alles gut klappen würde, andererseits hätte ich am liebsten am Fenster Mäuschen gespielt, um zu sehen, wie er sich verhält. Bei meiner Rückkehr erfuhr ich, dass er wohl schon kurz nach mir gesucht hat, sich aber leicht durch den Erzieher beruhigen ließ. Er nahm ihn an der Hand und sie spielten zusammen.

Am sechsten Tag kam dann der Moment, vor dem wahrscheinlich jeder Mutter in dieser Situation graut: er sah mich durch das Hoftor gehen und wollte mit. Doch ich verschwand aus seiner Sichtweite und er musste bei seinem Erzieher zurückbleiben. Ich konnte ihn weinen hören und am liebsten wäre ich zurückgelaufen. Einige Minuten wartete ich hinter dem Zaun. Er beruhigte sich nicht wirklich. Also ging ich zurück und gab einer Erzieherin eine Dose mit Apfelspalten, die ich dabei hatte und die Anweisung, es mit Essen zu versuchen. Und tatsächlich konnte ihn das so weit beruhigen, dass er erst einmal aufhörte, zu weinen. Die meisten Äpfel hat er allerdings dem Erzieher verfüttert – egal, hauptsache beruhigt. Den Rest der 30 Minuten blieb ich in der Nähe. Ich hörte ihn immer mal wieder weinen, aber dann auch wieder Stille.

 

Sale

Geschafft

Am nächsten Tag waren wir vorsichtiger. Bevor ich mich verabschiedete, stillte ich meinen Schatz nochmal und wir sorgten dafür, dass er das Tor nicht sah, als ich wegging. Es wurde keine Träne vergossen in den folgenden 45 Minuten. Am achten Tag blieb ich dann schon 1,5 Stunden weg und wurde von einem begeisterten Erzieher-Team begrüßt. Er hatte nicht nur völlig selbständig gespielt, sondern auch völlig problemlos am Tisch gesessen und Obst gegessen und sich sogar für den Morgenkreis interessiert – wenn auch nicht teilgenommen. Stillsitzen ist für ihn tatsächlich ein Problem.

Ich war an diesem Tag einfach nur stolz und glücklich, dass es ihm dort so gut zu gefallen scheint. Als ich wiederkam, konnte ich ihn durch den Zaun beobachten, wie er zufrieden und konzentriert mit einem kleinen Besen den Hof „kehrte“. Dass ich zurück war, nahm er erst nach einigen Augenblicken zur Kenntnis. Dann wollte er kurz auf meinen Arm und danach am liebsten weiterspielen und nicht nach Hause. Mission erfolgreich, würde ich sagen.

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