Vornamen für Jungs

    Vornamen für Jungs – ein schwieriges Thema


    Vornamen gibt es wie Sand am Meer. Den Richtigen für das eigene Kind zu wählen ist wohl für alle Eltern eine große Herausforderung. Wie wir uns bisher geschlagen haben, welche Namensbücher uns weitergeholfen haben und welche weniger und was meine Favoriten sind, könnt ihr hier lesen.

    Junge der Mädchen?

    Es soll ja Eltern geben, viele sogar, die das gar nicht wissen wollen. Die am Ende der beschwerlichen Reise ‚Geburt‘ den Satz hören wollen: „Herzlichen Glückwunsch, Sie haben ein gesundes Mädchen / einen gesunden Jungen.“ Das kommt für meinen Verlobten und mich gar nicht in Frage. Wir wollen doch wissen, was wir da 9 Monate lang hegen und pflegen und uns langsam darauf einstellen, den Bauchbewohner auch in unserer richtigen Wohnung willkommen zu heißen. Zum Glück ist das in Zeiten von hochmodernen Ultraschall-Geräten schon ab der ca. 18. SSW mit etwas Glück möglich. Bei unserem letzten Frauenarzttermin mit großem Ultraschall konnten wir die Frage also nicht lang zurückhalten und der Arzt hat sich per Scan auf die Suche gemacht. Zunächst hat sich unser Würmchen ein wenig geziert, schließlich konnte uns der Gynäkologe aber doch noch einen Anhaltspunkt geben: Ihn würde es sehr überraschen, wenn daraus noch ein Mädchen werden würde. Mit 100%iger Sicherheit könne man zwar erst bei der Feindiagnostik, also in SSW 22 Auskunft geben, aber für ihn sei die Sache klar. Seitdem ist sie für uns auch klar: wir bekommen einen kleinen Bub. Das erklärt für mich übrigens auch die Randale, die der Kleine seit einigen Wochen in meinem Bauch macht. Einen Jungen? Ich war aus irgendeinem Grund, übrigens genau wie meine Mama und meine Schwägerin, von Anfang an fest von einem Mädchen ausgegangen. Aber nach ein paar Minuten hatte ich mich auch an den Gedanken gewöhnt, einen Jungen zu bekommen. Ein großer Bruder ist nie verkehrt, denn schließlich soll er nicht unser einziges Kind bleiben. Bleibt nur noch ein Problem: Seit einiger Zeit haben wir festgestellt, dass es für uns viel schwieriger ist, schöne Vornamen für Jungs zu finden, als für Mädchen. Mein Favorit bei Mädchennamen war ja schnell gefunden: Madita. Aber ich hätte mich auch mit vielen anderen schnell anfreunden können. Bei Jungs scheint das viel schwieriger zu sein.

    Von Namensbüchern und der Namenssuche

    Von einer Bekannten haben wir unser erstes Namensbuch bekommen: „Das große Buch der Vornamen“ (Zusammenstellung von Mariella Leydolt, 2006). Dabei haben wir uns zum ersten Mal gefragt, was da für Namen vorgeschlagen werden. Wer möchte sein Kind denn bitte Arnfried, Bronislaw, Eutropius, Lobgott, Luitberg, oder Wunibert nennen? Bermerkenswert ist auch die Zahl der Namen, die mit Bert– beginnen oder enden wie Bertwin oder Wendelbert. Naja, zumindest konnte ich mein Althochdeutsch auffrischen und weiß jetzt, dass bert vom althochdeutschen beraht  kommt und „glänzend“ bedeutet. Super außerdem die Auflistung der Volk-Namen: Volkbert, Volkbrand, Volker, Volkert, Volkhard, Volkhold, Volkmann, Volkmar, Volko, Volkrad, Volkram, Volkwald, Volkward, Volkwin. Ebenfalls Namen aus dem Altdeutschen. In der Meinung, das muss an dem Buch liegen, haben wir uns an das nächste Buch einer anderen Freundin gemacht. Dieses war weniger umfangreich, aber ebenso abgefahren in der Auswahl der Namen. Von Adelhelm bis Zephyrinus war alles dabei. Auch in „Goldmanns großes Namensbuch“ (Jacques und Johanna Vasseur, 2001) war es also schwierig, unter all den merkwürdigen Namen die zu finden, die gegebenenfalls in Frage kommen. Als bisher hilfreichstes Buch habe ich „Vornamen“ (Collection Rolf Heyne, 2003) empfunden. Auch hier sind zwar einige ausländische Namen oder Spitznamen dabei, aber insgesamt mehr schön klingende.

    Kevin, Chantal oder Mandy?

    Für meinen Verlobten war die Sache klar – seit er den Namen Mio gelesen hat. Als eingefleischte Astrid Lindgren-Leserin war mir der Name natürlich ein Begriff. Von dem Kinderbuch „Mio, mein Mio“ konnte ich als kleines Mädchen nicht genug bekommen. Aber ist der Name nicht etwas kurz und etwas unkonventionell? Immerhin möchte ich nicht, dass mein Kind eines Tages dem sog. Kevinismus bzw. Chantalismus zum Opfer fällt. Darunter versteht man übrigens: „die krankhafte Unfähigkeit, menschlichem Nachwuchs sozialverträgliche Namen zu geben“ Besonders vor den Vornamen Chantal, Mandy, Angelina, Kevin, Justin oder Maurice sollte man sich demnach in Acht nehmen – mit ihnen werden laut einem Bericht keine positiven Eigenschaften assoziiert und diese Kinder in der Schule oft benachteiligt. Genauso werden Menschen mit ausländisch klingenden Vornamen im Bewerbungsprozess benachteiligt. Gleichzeitig möchten wir aber natürlich nicht, dass unser Kleiner eines Tages in einer Schulklasse sitzt, in der noch drei Mitschüler den selben Namen tragen. Ein wenig besonders sollte er also schon sein. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass jedes Kind – und unseres natürlich erst recht – schon an sich etwas ganz Besonderes ist. Müssen wir das also durch den Namen noch gesondert hervorheben? Ich finde nicht. Für mich ist daher derzeit ein viel gebräuchlicherer Name Favorit: Benjamin. Außerdem bei mir im Rennen sind Elias, Ismael, Jonathan, Josua, Leonhard, Louis, Lukas, Raphael, Samuel und Jonas. Welcher Name aber tatsächlich das Rennen macht, wollen wir bis kurz vor der Geburt offen lassen.

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