Seit gestern habe ich etwa fünf Waschmaschinen-Ladungen voll gewaschen – heute folgen nochmal zwei. Ich muss Rückstände aufarbeiten, denn seit Freitag funktioniert unser Wäschetrockner wieder. Eine Woche lang war er außer Betrieb – eine Woche voller Qualen, denn gefühlte 1000 Socken auf einen Wäscheständer zu hängen ist ein einziger Albtraum.
Am Mittwoch gab ich das Wäscheaufhängen auf. Ich hoffte stattdessen darauf, dass der Techniker bald kommen – und der Trockner schnell wieder funktionieren würde. Unseren ersten Wäschetrockner haben wir 2007 gekauft – als ich mit unserem ersten Kind schwanger war. Wir hatten damals so eine Ahnung, dass wir ihn in Zukunft gut gebrauchen würden. Genauso erging es uns mit unserer Spülmaschine. Wäschetrockner und Spülmaschine sind – wenn man Kinder hat – ihr Geld absolut wert. In unserem 5-Personen-Haushalt fallen oft riesige Mengen Wäsche an und mit dem Geschirr sieht es ganz genauso aus. Da ich in Teilzeit arbeite, bleibt für Hausarbeit oft viel zu wenig Zeit. In der vergangenen Woche durfte ich also feststellen, wie der Alltag ohne technische Helfer aussieht.
Aus den Zeiten ohne Technik
Ich versuchte mir vorzustellen, wie der Arbeitsalltag meiner Oma wohl gewesen sein muss. Sie war die meiste Zeit ihres Lebens Fulltime-Hausfrau. Neben der Kindererziehung verbrachte sie jede Menge Zeit mit Wäschewaschen, Bügeln, Spülen, Putzen, Kochen (konnte sie nicht so gut) und Backen (konnte sie umso besser) beschäftigt. Außerdem half sie oft einer Freundin, die eine Pension führte, bei der Hausarbeit. Abends nahm sie sich dann meistens noch einen Berg mit auszubessernder Kleidung vor. Sie stopfte Socken oder flickte die durchgewetzten Knie unserer Hosen.
Sie hat ihren Job als Hausfrau wirklich sehr ernst genommen. Ich dagegen versuche ihn so nebenbei zu erledigen. Das ist ein großer Unterschied, was das Endergebnis angeht. Wenn ich vor dem“Kaputte Hosen“-Problem stehe, bügle ich einen Flicken auf. Nur um zwei Waschmaschinen später festzustellen, dass sich der Flicken wieder löst und die Hose wohl doch ein Fall für die Mülltonne ist. Vielleicht werden ja eines Tages noch die „Super-Haft-Flicken“ erfunden?
