Zeit zu Zweit

Zeit als Paar verbringen


Seit Pauline (17 Monate alt) auf der Welt ist, haben mein Mann und ich unsere Wohnung abends nicht mehr verlassen, zumindest nicht mehr gemeinsam. Bis Pauline abgestillt war, musste ich spätestens zur Schlafenszeit zu Hause sein, niemand hatte auch nur den Hauch einer Chance, sie ins Bett zu bringen.

Mathilda und das Babysitting

Bei Mathilda (fast 4 Jahre alt) haben wir den ersten Versuch, sie abends von jemand anderem versorgen zu lassen, bereits mit 9 Monaten unternommen. Allerdings haben wir uns damals auch nur kurz in einen Biergarten um die Ecke getraut, saßen die ganzen 1,5 Stunden wie auf heißen Kohlen und über unsere Handys gebeugt. Mathilda war in einer sicheren und bekannten Umgebung, bei der Oma. Und trotzdem war sie völlig aufgelöst und weinte und schluchzte und auch die Oma war nassgeschwitzt von den Anstrengungen, Mathilda zu beruhigen. Für uns war damit klar, dass es noch zu früh war, selbst mit gewohnten Personen und nur für kurze Zeit. Tagsüber machte es Mathilda nichts aus, wenn Oma oder eine Freundin sich für ein paar Stunden um sie kümmerten und so unternahmen wir den nächsten abendlichen Versuch erst ein paar Monate später. Diesmal lief es richtig gut, als wir von unserem Hochzeitstagessen kamen, saß die Oma gemütlich auf unserer Couch während Mathilda in ihrem Bett friedlich schlief. Sie war es gewöhnt, dass auch der Papa sie ins Bett bringt, ohne Einschlafstillen.

Zu Hause ist es auch schön ;-)

Mit Paulines Geburt wurde erstmal wieder alles anders. An abendliche Ausflüge zu zweit war kein Drandenken. Zwei aufgeweckte Kinder, eines davon nur mit Einschlafstillen zum Schlafen zu bekommen, sind einfach eine andere Hausnummer. Teilweise „kämpften“ wir zu zweit abends, jeder mit einem Kind und in getrennten Räumen. Gerade in solchen Momenten konnten wir uns absolut nicht vorstellen, wie jemand anderes, vielleicht auch noch allein, das schaffen sollte. Und so verbrachten wir unsere Abende zum Großteil gemeinsam auf der Couch (auf der wir nach einem anstrengenden Tag zugegebenermaßen gerne zusammenbrechen) oder eben getrennt, einer hatte Ausgang. Bis vor kurzem war das auch wirklich in Ordnung, wir waren viel zu kaputt, um abends noch um die Häuser ziehen zu können.

Erste gemeinsame Auszeit ohne unsere Mädels

Dann aber stand wieder mal unser Hochzeitstag vor der Tür und wie es der Zufall will, weilten wir gerade für ein paar Tage bei meinen Eltern in meiner entfernten Heimat. Die Mädels kennen ihre Großeltern und das Umfeld gut, waren zu zweit und wir verbrachten den ersten Abend alle zusammen. Beste Voraussetzungen also für unser Hochzeitstagabendessen ohne sie. Und unser Plan ging (fast) auf. Beim Verabschieden waren sie guter Dinge, wir radelten zu unserem Lieblingsitaliener und entspannten uns bei einem köstlichen Essen mit Wein und Dessert und allem Drum und Dran. Die Handys blieben stumm und fast wären wir auch noch ein bisschen länger geblieben, aber am Ende siegten doch Sehnsucht, Pflichtbewusstsein und Neugier… Und das war auch gut so. Während Mathilda bereits seit einer ganzen Weile tief und fest schlief (Opas Geschichten sei Dank), schaute Pauline mit der Oma noch Bücher an. Nach einem gescheiterten Bettgehversuch wollte die Oma lieber nur Schadensbegrenzung betreiben, was absolut verständlich ist. Und ehrlich gesagt hatten wir damit gerechnet, dass es in etwa so laufen würde. Bei mir schlief Pauline dann innerhalb weniger Minuten ein, offensichtlich braucht sie zumindest einen Elternteil noch zum Einschlafen. Wir sehen das entspannt und fanden, dass wir trotzdem eine wunderbare Auszeit hatten. Die Zeiten, in denen wir zu zweit ausgehen können, kommen ja irgendwann wieder. Die kurze Zeit, in der wir unsere kleinen Mädels erleben können kommt nie mehr zurück. Und wenn Pauline noch Zeit braucht, dann ist das eben so. In ein paar Wochen starten wir den nächsten Versuch, wir gehen dann einfach noch früher los, damit wir Pauline im Notfall selbst ins Bett bringen können.

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