Folsäure bei Kinderwunsch

    Folsäure: Solltest Du sie schon in der Kinderwunschphase einnehmen?


    Folsäure bei Kinderwunsch kann Dir helfen, schneller schwanger zu werden. Nicht nur in der Schwangerschaft ist Folsäure wichtig, auch in der Kinderwunschzeit solltest Du jeden Tag das kleine Tablettchen nehmen. Erfahre jetzt, warum die Einnahme dieses Vitamins so wichtig für Dein Kleines ist.

    Folsäure und ihre Aufgaben

    Einer der wichtigsten Bausteine bei der Zellteilung ist die Folsäure. Sie wird auch Vitamin B9 genannt, ist wasserlöslich und wird immer dann im Körper benötigt, wenn neue Zellen entstehen. Außerdem spielt Folsäure eine wichtige Rolle bei der Bildung von roten und weißen Blutkörperchen und bei der Produktion von Blutplättchen.

    Daneben wird Folsäure für die Bildung von Erbmaterial gebraucht. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass Schwangere einen deutlich höheren Bedarf an Vitamin B9 haben als Frauen, die gerade nicht schwanger sind – schließlich teilen sich im Bauch der werdenden Mama während der Schwangerschaft sehr viele Zellen und bilden sich neu.

    Folsäure bei Kinderwunsch

    Im besten Fall solltest Du Vitamin B9 mindestens drei Monate vor Eintritt einer Schwangerschaft bzw. bereits in der Kinderwunschphase zu Dir nehmen, um Dein Baby optimal versorgt zu wissen und vor schwerwiegenden Erkrankungen zu schützen.

    Diese Empfehlung hat einen traurigen Hintergrund: Internationale Studien haben ergeben, dass jedes zweite Kind, das mit einem Neuralrohrdefekt geboren wird, gesund zur Welt gekommen wäre, wenn die Mutter in der Schwangerschaft bzw. bereits davor Folsäure eingenommen hätte. Auch heutzutage noch werden 1-5 von 1.000 Babys mit der sogenannten Spina Bifida geboren. Daneben geht man davon aus, dass ein Folsäuremangel auch zu anderen Fehlbildungen beim Baby und zu Fehlgeburten führen kann.

    In der 4. SSW bildet sich das Neuralrohr des Babys, aus dem sich später das Gehirn und das Rückenmark ausbilden. Zu diesem Zeitpunkt weißt Du in der Regel noch gar nicht, dass Du schwanger bist. Für diesen Prozess jedoch benötigt Dein Körper zwingend Folsäure.

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    Umso wichtiger ist es, dass Du vorsorgst, denn ein Mangel dieses wichtigen Vitamins kann dazu führen, dass das Neuralrohr nicht richtig ausgebildet wird und bei Deinem Baby ein offener Rücken entsteht. Um das zu verhindern bzw. die Wahrscheinlichkeit für eine so schwerwiegende Erkrankung zu reduzieren, solltest Du darauf achten, Dich und Dein Baby schon früh optimal mit Folsäure zu versorgen.

    Das heißt: Die Einnahme von Folsäure bei Kinderwunsch, also schon vor der Schwangerschaft kann das Risiko des offenen Rückens deutlich senken und verringert die Wahrscheinlichkeit schwerer Erkrankungen.

    Folsäure bei Kinderwunsch: Nur in Form von Tabletten?

    Es ist sehr schwierig, den erhöhten Folsäurebedarf in der Schwangerschaft allein durch eine gesunde Ernährung zu decken. Frauenärzte empfehlen deshalb auch schon beim Kinderwunsch die Einnahme von Folsäure in Form von Nahrungsergänzungsmitteln.

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    Ergänzend zu der Folsäure in Tablettenform kannst Du darauf also schon in der Kinderwunschphase darauf achten, folsäurehaltige Lebensmittel zu Dir zu nehmen.

    Lebensmittel mit einem besonders hohen Folsäureanteil sind beispielweise:

    • Leber (Achtung: Aufgrund des hohen Vitamin A-Gehalts solltest Du in der Schwangerschaft nur selten Leber essen)
    • Feldsalat & Endivien
    • Grünkohl
    • Erdnüsse
    • Spinat
    • Rosenkohl
    • Blumenkohl
    • Haferflocken 
    • Bohnen

    Wichtig: Folsäure ist ein sensibles Vitamin, das empfindlich auf Hitze und Licht reagiert. Du solltest Deinen Salat bzw. das Gemüse deshalb nicht kochen, sondern nach Möglichkeit dunkel und kalt lagern und schonend dampfgaren.

    In vielen Ländern unserer Welt wird Folsäure übrigens dem Trinkwasser beigemengt oder werden Grundnahrungsmittel entsprechend mit Vitamin B9 angereichert. In Deutschland ist dies – ebenso wie in der kompletten EU – nicht der Fall. Bei uns kannst Du allerdings Salz mit Folsäure oder auch andere mit Folsäure angereicherte Produkte (Müsliriegel, Milchprodukte, Getränke usw.) kaufen.

    Symptome eines Folsäuremangels

    Erwachsene sollten durchschnittlich 0,3 mg Folsäure pro Tag zu sich nehmen.

    Diesen Bedarf kannst Du normalerweise mit einer abwechslungsreichen, gesunden Ernährung decken. Tatsächlich leiden aber viele Menschen in Deutschland unter einem Folsäuremangel. Oftmals wird dieser gar nicht oder falsch diagnostiziert, da er sich in Symptomen äußert, die auch viele andere Erkrankungen auslösen können wie zum Beispiel Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Erschöpfung oder eine auffallende Blässe.

    Bei Schwangeren ist der Bedarf an Folsäure deutlich erhöht. Er beträgt ca. 0,5 bis 0,6 mg bzw. 500 bis 600 µg pro Tag.

    Du bist (ungeplant) schwanger und hast bislang keine Folsäure zu Dir genommen?

    Dein Folsäurebedarf ist während der kompletten Schwangerschaft und auch danach — in der Stillzeit — noch erhöht. Du solltest Vitamin B9 deshalb auch dann noch einnehmen, wenn Du erst später davon erfahren hast, wie wichtig Folsäure für Dein Baby ist.

    Und sorge Dich nicht allzu sehr, denn zum Glück kommen nach wie vor fast alle Babys gesund zur Welt.

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