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Kinderbetreuung durch die Großeltern: So funktioniert’s


Die meisten Eltern nehmen es dankbar an, wenn die Großeltern das Baby oder Kind betreuen und sie etwas verschnaufen können. Allerdings ist diese Art der Kinderbetreuung nicht immer so einfach wie in der Krippe oder bei der Tagesmutter, wo es klare Absprachen gibt.

Wenn sich die Großeltern dann in die Erziehung der Kinder einmischen oder ihnen alles durchgehen lassen, ist Rücksicht von beiden Seiten gefragt. Wie es dennoch funktionieren kann, zeigt Dir dieser Artikel.

Streitpunkte bei der Kinderbetreuung

In manchen Familien mag die Beziehung zwischen den Eltern und Großeltern vielleicht total harmonisch sein, oft gibt es aber Streitigkeiten insbesondere bei folgenden Dingen:

Großeltern mischen sich in die Erziehung der Kinder ein

Sätze wie „Ein Klaps auf den Po hat dir auch nicht geschadet“ lassen den Puls vieler Eltern sicherlich sofort auf 180 schnellen, denn schließlich wird in der heutigen Zeit kein Kind geschlagen. Vielleicht sehen die Großeltern Deine Erziehung der Kinder aber auch als zu streng an, da der Sohn jeden Tag ganz pünktlich zu Hause sein muss. So oder so – bei unterschiedlichen Meinungen besteht ein großes Konfliktpotenzial.

Keine Regeln bei den Großeltern

Keine Süßigkeiten, pünktlich schlafen gehen, kein Fast Food, kein Fernsehen und kein Handy – all diese Regeln gelten zu Hause, nicht aber bei den Großeltern. Denn dort ist alles erlaubt und die Kinder genießen es in vollen Zügen – und das, obwohl die Großeltern von den Eltern schon mehrfach gebeten wurden, auch bei ihnen die gleichen Regeln durchzusetzen. Die Eltern bekommen den Eindruck, dass die Großeltern ihre Autorität bewusst untergraben wollen, was zu Streit führen kann.

Tipps & Tricks rund um die Kinderbetreuung durch die Großeltern

Mit den folgenden Tipps sollte die Betreuung Deiner Kids durch die Großeltern deutlich harmonischer ablaufen und erst gar nicht zu einem größeren Streit führen:

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Absprachen treffen

Soll Dein Kind zu bestimmten Zeiten betreut werden? Wann soll es spätestens im Bett sein? Wer bringt es nach Hause? Was darf es nicht essen? Darf es fernsehen schauen? Wo, womit und mit wem darf es spielen? Wenn diese und weitere Fragen vorher geklärt sind, ist das Konfliktpotenzial auf jeden Fall geringer.

Verbote einhalten

Auch wenn das Verwöhnen der Enkel so viel Spaß macht: Die Großeltern sollten sich an die Anweisungen der Eltern halten, die den Eltern besonders wichtig sind, wie keine Süßigkeiten essen nach dem Zähne putzen oder maximal 15 Minuten Fernsehen schauen. Überlegt Euch vorher, wo Ihr eventuell ein Auge zudrücken könnt und besprecht dann mit den Großeltern, was Euch wirklich wichtig ist, damit sie sich daran halten können.

Mitspracherecht einräumen

Auf der anderen Seite sollten die Eltern aber auch Unterschiede zum Alltag zu Hause respektieren. Während zu Hause vielleicht immer vor dem Schlafen gehen gebadet wird, ist das bei den Großeltern eventuell nicht immer notwendig oder statt einer Gute-Nacht-Geschichte kann auch ein Lied vorgesungen werden. Lasst die Großeltern ruhig ein paar eigene Rituale mit Deinem Kind entwickeln. Großeltern möchten gerne etwas an die nächste Generation weitergeben. Dieses Gefühl, etwas von sich vererben zu können, ist für viele sehr wichtig.

Reden hilft

Wichtig ist, dass Ihr gemeinsam über alles reden könnt und eine Frage oder Antwort niemandem böse nehmt. Die Großeltern sollen sich trauen dürfen, auch einmal „Nein“ zur Betreuung zu sagen, ohne sich dafür rechtfertigen zu müssen. Und die Eltern dürfen natürlich auch auf Familientage ohne Oma und Opa bestehen, selbst wenn diese das Enkelkind am liebsten jeden Tag sehen würde.

Die Großeltern meinen es wahrscheinlich auch gar nicht böse, wenn sie Dein Kind zur Strafe in den Abstellraum schicken, da sie es selbst nicht anders kennen. Es ist ihnen eventuell gar nicht bewusst, dass Du anders auf Probleme mit den Kindern reagierst und ihre Vorgehensweise nicht akzeptierst. Rede mit ihnen darüber und zeige ihnen Alternativen auf!

Wertschätzung zeigen

Eltern sollten die Großeltern nicht als günstige Babysitter sehen, die rund um die Uhr verfügbar sind. Außerdem darf die Kinderbetreuung durch die Großeltern nicht als selbstverständlich angesehen werden. Stattdessen sollten Eltern die Betreuung wertschätzen und dafür dankbar sein. Ab und zu ein paar Blümchen oder leckere Pralinen als Dankeschön zaubern den Großeltern sicherlich ein Lächeln auf das Gesicht und trösten sie über eine schlaflose Nacht oder einen stressigen Nachmittag hinweg.

Kinderbetreuung durch die Großeltern hat Vorteile für alle

Auch wenn die enge Beziehung zwischen Großeltern, Eltern und Kindern viel Rücksicht erfordert, hat sie auch große Vorteile:

Die Kinder werden bestens betreut, bei Bedarf rund um die Uhr und das auch noch kostenlos. Studien (u.a. die Studie „Generationenübergreifende Zeitverwendung: Großeltern, Eltern, Enkel“) haben zudem erwiesen, dass regelmäßiger Kontakt mit den Großeltern einen positiven Effekt auf die Enkelkinder hat: Sie haben seltener emotionale und verhaltensbedingte Probleme. Kinder haben in ihren Großeltern vertraute, familiäre Bezugspersonen, die dennoch etwas anders als Mama und Papa sind und meist fernab vom üblichen Alltag(sstress) stehen. Außerdem mangelt es ihnen meist nicht an Zeit und Gelassenheit.

Auf der anderen Seite hat die Kinderbetreuung auch positive Auswirkungen auf die Großeltern. Das Gefühl, die Familie unterstützen zu können und einen wichtigen Beitrag zu leisten, erfüllt das seelische Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Gemeinschaft. Es zeigt ihnen, dass sie (immer noch) gebraucht werden. Außerdem hält die Kinderbetreuung Großeltern länger jung und fit. Sozusagen eine Win-Win-Situation!

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2 Kommentare zu “Kinderbetreuung durch die Großeltern: So funktioniert’s

  1. Guten Tag,

    muss man die Großeltern als Haushaltshilfe (Mini-Jobber) bei der Bundesknappschaft anmelden?

    Mit freundlichen Grüßen,
    Dirk Diembeck

    1. Lieber Dirk Diembeck,
      die Großeltern müssen nicht zwangsläufig angemeldet werden. Führen Großeltern jedoch den Haushalt, übernimmt die Knappschaft unter Umständen die erforderlichen Fahrkosten und den Verdienstausfall. Bitte informieren Sie sich im Einzelfall bei der Minijob-Zentrale.
      Freundliche Grüße
      Julia von babyartikel.de

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