Noch einmal Paar sein vor der Geburt: Unser „Babymoon“

Mit einem Kind ändert sich in einer Partnerschaft vieles – nicht erst mit der Geburt. Bereits die Schwangerschaft beeinflusst die Art und Weise, wie werdende Mama und werdender Papa miteinander umgehen. Wahrscheinlich geht es vielen so wie uns: die Beziehung bekommt eine neue Grundlage und eine neue Vertrautheit. Gleichzeitig gibt es aber wahnsinnig viel zu regeln, zu besorgen, zu klären und für mich als Schwangere dauert alles mindestens doppelt so lange. Oft haben wir dadurch das Gefühl, für uns beide nicht mehr viel Zeit zu finden. Ein „Babymoon“ kam für uns da genau richtig. Der Begriff des „Babymoon“ kommt, wie so Vieles, aus dem Englischen und ist abgeleitet von „Honeymoon“. Meistens wird empfohlen, diesen Schwangerschafts-Urlaub im zweiten Trimester einzulegen – die Übelkeit und erste hormonelle Umstellungsphase ist dann meistens vorbei, gleichzeitig ist der Bauch noch klein oder nicht zu sehen und Reisen ist noch nicht so anstrengend. Unter dem Motto „Urlaub in anderen Umständen“ oder „Verwöhnzeit für die werdende Mama“ bieten mittlerweile zahlreiche Wellness-Hotels, vor allem in Süddeutschland, entsprechende Arrangements an. Sogar den Geburtsvorbereitungskurs incl. „Väter Spezial“ kann man mit einem Aufenthalt im Hotel verbinden. Auch gegen Flugreisen spricht grundsätzlich nichts – allerdings gibt es hier einiges zu bedenken, z.B. das Tromboserisiko, die Erreichbarkeit von Toiletten und natürlich die medizinische Versorgung im Reiseland. Für uns kam daher eigentlich nur ein Urlaubsziel in unmittelbarer Nähe in Frage. Da wir nicht erst seit meiner Schwangerschaft begeisterte Saunagänger sind, sollte es für uns trotz des nahenden Sommers ein Aufenthalt in einem Wellness-Hotel sein. Zum gewünschten Zeitpunkt war ich bereits in der 35. SSW, weshalb die Ostsee mit über 3 Autostunden schnell aus dem Rennen war. Schließlich sind wir auf das Hotel Esplanade Resort am Schermützelsee in Bad Saarow gestoßen und haben dort gebucht – auch wenn es kein spezielles Babymoon-Arrangement gibt. Das Hotel befindet sich ca. 1 Stunde von Berlin entfernt und der Ort verfügt über eine große Klinik mit einer Frühgeborenen-Station. Die Autofahrt war für mich mit jeweils nur einer Toilettenpause ohne größere Anstrengung zu bewältigen. Vor Ort wurden wir außerordentlich freundlich empfangen und in einem zwar kleinen, aber sauberen und schönen Zimmer untergebracht. Von dort aus konnte man im Bademantel direkt in das SPA mit Saunalandschaft, sowie Außen- und Innenpool. Mehrmals am Tag gab es Aufgüsse und / oder Peelings in der Saunalandschaft. Auch Wasser stand kostenlos zur Verfügung – nicht gerade eine Selbstverständlichkeit in anderen Saunen, aber als Schwangere überlebenswichtig! Auch das Frühstücksbuffet bot eine große Auswahl an Müsli, frischgepressten Säften und Smoothies, Obst, Tee- und Kaffeespezialitäten, Brot und Brötchen, frischen American Pancakes sowie einer Rührei- und Omlettestation, wo für uns aus unseren Wunschzutaten unser Frühstücksei frisch zubereitet wurde. Auch hier war das Zuvorkommen und Bewusstsein für das Bedürfnis von Schwangeren groß – dass das Rührei gut durch sein sollte, hat die Köchin von sich aus vorgeschlagen. Wir wurden also rundum verwöhnt und hatten, nach Wochen des Trubels für meinen Mann im Job und für mich durch längere Besuche von Freunden, Besorgungen und Vorbereitungen, endlich mal wieder das Gefühl, zur Ruhe zu kommen. Zusammen konnten wir in den Tag hinein leben, die Seele baumeln lassen, und vor der anstrengenden Zeit ab der Geburt noch einmal wirklich Paar sein.