Schwanger über 40

    Schwanger über 40? Das kann gefährlich werden


    In vielen reichen Ländern ist es heute völlig normal, dass eine Frau mit über 40 Jahren ihr erstes Kind bekommt. Und das auch geplant. Doch je älter die Mutter bei einer Schwangerschaft ist, desto größer ist das Risiko – für Mutter und Kind. Das ergab die Analyse von Gesundheitsdaten durch ein Team der University of British Columbia in Vancouver (PLoS Medicine 2017; online 20. Mai). In Deutschland gelten Schwangere ab einem Alter von 35 Jahren als Risikopatientinnen. Nun haben die Forscher rund um Sarka Lisonkova von der University of British Columbia in Vancouver herausgefunden, dass eine Frau ab 40 Jahren ein erhöhtes Risiko lebensbedrohlicher Komplikationen bei einer Schwangerschaft hat. Diese Komplikationen können bei Mutter und / oder Kind auftreten. Grundlage für dieses Ergebnis war die Analyse von Gesundheitsdaten von fast einer Millionen Schwangeren.

    Lebensbedrohliche Komplikationen

    Insgesamt wurden Daten von mehr als 800.000 Schwangeren ausgewertet und analysiert. Allerdings wurden Übergewicht und eine künstliche Befruchtung als Risikofaktoren aus den Ergebnissen herausgerechnet. Die Forscher setzen einen Normwert für Komplikationen bei Frauen im Alter von 25 bis 29 Jahren fest. Dieser Wert diente als eine Art Referenzwert. Die Auswertung zeigte, dass Frauen, die ab einem Alter von 40 Jahren schwanger werden, ein erhöhtes Risiko für einen Schock mit Kreislaufstörung, eine Fruchtwasserembolie oder Nierenversagen haben. Das Ergebnis war eindeutig: bei 16 von 1.000 Geburten (bei Frauen zwischen 25 und 29 Jahren) kam es zu Komplikationen, die lebensbedrohlich oder sogar tödlich waren. Bei Frauen ab einem Alter von 39 Jahren steigt dieses Risiko deutlich an. Ist die Frau zwischen 40 und 44 Jahren, sei die Gefahr einer lebensbedrohlichen oder tödlichen Komplikation sogar um knapp ein Prozent höher. Die Studie ergab außerdem, dass Frauen ab 40 Jahren ein dreimal so großes Risiko für einen Schock und ein achtmal höheres Risiko für eine Fruchtwasserembolie haben. Je älter die Frau wird, desto höher ist die Risikorate. Frauen ab 50 Jahren haben ein sechs Prozent höheres Risiko.

    „Die Ergebnisse sollen die Beratung für Frauen verbessern, die darüber nachdenken, ihren Kinderwunsch auf jenseits der 40 zu verschieben, und dem Gesundheitssystem wertvolle Informationen liefern“, erklären die Forscher. „Da das Alter der Mütter weiter ansteigt, wird wahrscheinlich auch die Rate schwerer mütterlicher Erkrankungen in der Zukunft steigen.“
    Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/herzkreislauf/article/936921/gesundheitsdaten-spaete-schwangerschaft-birgt-risiken-muetter.html

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