Eizellenspende

    Die Eizellenspende: Die 6 häufigsten Fragen


    In Deutschland ist die Eizellenspende nach wie vor verboten. Viele deutsche Paare werden deshalb zwangsläufig zu Kinderwunschtouristen: Sie lassen sich im benachbarten Ausland behandeln. Einer der spektakulärsten Fälle ist sicherlich der der 65-jährigen Annegret R., die dank einer Eizellenspende in der Ukraine 2015 Mutter von Vierlingen wurde. Neben ihr nehmen laut Schätzungen 2.000 weitere Frauen pro Jahr den weiten Weg ins Ausland auf sich, um sich mithilfe einer Eizellenspende den Wunsch nach einem Kind zu erfüllen.

    Das bedeutet: Du bist nicht alleine. Wenn Du heute nach Informationen zu einer Eizellenspende suchst, tun dies viele weitere Paare parallel. Ich möchte die Eizellenspende deshalb aus ihrem Schattendasein befreien und darüber aufklären, wer eine Spende von Eizellen überhaupt benötigt, wo sie durchgeführt werden kann und was Du sonst noch beachten musst.

    Was ist eine Eizellenspende?

    Bei einer Eizellenspende wird die Eizelle einer Spenderin mit dem Sperma des Partners (oder gegebenenfalls auch Fremdsperma) befruchtet. Die Befruchtung geschieht dabei entweder mit einer IVF oder einer ICSI. Im Anschluss wird die befruchtete Eizelle in die Gebärmutter der Frau eingesetzt.

    In der Praxis werden die Spenderin und die Empfängerin von einer Kinderwunschklinik zeitgleich behandelt. Dabei wird der Zyklus beider Frauen durch Medikamente aneinander angeglichen, so dass die Eizelle zunächst der Spenderin entnommen werden kann, im Anschluss befruchtet wird und danach der Empfängerin wieder eingesetzt.

    Wer braucht eine Eizellenspende?

    Eine Eizellenspende wird immer dann benötigt, wenn keine eigenen oder keine gesunden Eizellen bei der Frau heranreifen. Dies kann zum Beispiel nach einer Krebserkrankung der Fall sein oder auch dann, wenn die Frau schon älter ist und nicht mehr so viele gute Eizellen produziert.

    In welchen Ländern ist eine Eizellenspende erlaubt?

    Das deutsche Embryonenschutzgesetzt verbietet Eizellenspende. Erlaubt sind solche Spenden jedoch in Tschechien, Polen, der Ukraine, der Slowakei, Belgien, Spanien, Großbritannien, Frankreich, Schweden, den Niederlanden und seit 2015 auch in Österreich.

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    Sind Eizellspenden anonym?

    Ein großes Thema bei der Eizellenspende ist das der geteilten Mutterschaft. Wenn Du Dich für eine Eizellenspende entscheidest, wirst Du Dir sicherlich auch Gedanken darüber machen, dass Dein Kind zwei Mütter haben wird: Eine genetische und eine leibliche.

    Grundsätzlich sind, je nach Land und Gesetzen, beide Varianten möglich: Eine anonyme Spende oder auch eine nicht-anonyme Spende. Bei einer anonymen Eizellenspende ist es üblich, eine Spenderin anhand von verschiedenen Parametern (Haarfarbe, Augenfarbe, Größe etc.) auszuwählen. Viele Frauen entscheiden sich hierbei für eine Frau, die ihnen selbst ähnlich ist.

    Wenn Du Dich für eine anonyme Spende entscheidest, solltest Du bedenken, dass auch Dein Kind wahrscheinlich niemals herausfinden kann bzw. darf, wer seine genetische Mutter ist.

    Rechtlicher Hintergrund der Eizellenspende

    Auch wenn Dein Kind aus einer gespendeten Eizelle entstanden ist, bist Du rechtlich gesehen die Mutter des Kindes, da in Deutschland die Frau als Mutter gilt, die das Kind geboren hat.

    Was kostet eine Spendereizelle?

    In aller Regel findet der komplette Behandlungszyklus im Ausland statt. Pro Zyklus fallen Kosten zwischen 3.000 und 8.000 € an. Diese variieren je nach Behandlungsmethode, Land und Klinik stark.

    Ob die Spenderin auch bezahlt wird, hängt ebenso vom jeweiligen Land und dessen Richtlinien ab.

    Wie Du vorgehen solltest, wenn du eine Spende planst

    Diese Fragen solltest Du Dir stellen:

    • Soll die Spende anonym erfolgen oder möchtest Du bzw. soll Dein Kind die Spenderin kennen lernen (können)?
    • Welche weiteren Kriterien sind Dir wichtig (Herkunft der Spenderin und kultureller Hintergrund, wird die Spenderin bezahlt? etc.)?
    • In welchem Land ist eine Spende nach Deinen Wünschen möglich?
    • Welche Klinik hat einen guten Ruf? Wie groß ist die Erfahrung? Wie gut sind die Behandlungserfolge?
    • Wie hoch sind die Kosten der Spende in dieser Klinik?

    Im Internet findest Du viele weitere Informationen zur Eizellenspende. Erfahrungsberichte von Paaren, die mithilfe der Spende im Ausland schwanger wurden, können Dir helfen, die für Dich richtige Kinderwunschklinik zu finden.

    Im Forum von klein-putz.de kannst Du Dich im Vorfeld einer Behandlung zu allen Fragen rund um die Spende von Eizellen beraten lassen und Dich mit anderen Betroffenen austauschen.

    Eizellenspende auch in Deutschland?

    Stand aktuell ist das Spenden von Eizellen in Deutschland noch verboten. Der Ethikrat beklagte im März 2017 den zunehmenden Kinderwunschtourismus ins Ausland und das damit einhergehende steigende Ausbeutungsrisiko der Spenderinnen.

    Nachdem mehrere europäische Länder das Spenden von Eizellen in den letzten Jahren erlaubt haben, ist es wahrscheinlich, dass auch Deutschland in der Zukunft seine Gesetze ändert. Wünschenswert wäre es.

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