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13 Gründe, warum Dein Baby keinen Brei mag (und was Du tun kannst)


Du hast mit der Beikost angefangen – aber Dein Baby mag keinen Brei? Vielleicht hast Du ja bisher einfach nicht herausgefunden, welcher der richtige Brei für Dein Kind ist. Oder Dein Baby ist noch nicht bereit für Beikost? Kein Grund zur Panik! Diese 13 Tipps und Tricks könnten Dir jetzt helfen.

Viele Babys mögen anfangs keinen Brei

Als mein Sohn 6 Monate alt war, wollte ich damit beginnen, das Stillen nach und nach durch Mahlzeiten zu ersetzten. Ich holte mir also ein Rezeptebuch für alle möglichen Brei-Variationen und startete, wie im Beikostplan beschrieben, mit Karottenbrei. Leider erfolglos. Junior mochte keine Karotten, keine Pastinaken, keine Süßkartoffeln und so weiter. Also fing ich an zu recherchieren, was es sonst noch so für Arten und Wege gab, um meinem Kleinen das Essen schmackhaft zu machen. Schließlich fanden wir unseren Weg. Und davon will ich Dir hier erzählen.

1. Der Zungenstoßreflex: Dein Baby ist noch nicht bereit für Nahrung

Es kann wirklich sein, dass Dein Baby einfach noch nicht bereit für etwas anderes als Deine Muttermilch oder die Flasche ist. Auch wenn er ab dem sechsten Monat eigentlich verschwunden sein sollte, ist es nicht bei jedem Baby so: der Zungenstoßreflex. Dieser bewirkt, dass Dein Baby an allem saugt, was den vorderen Teil seiner Zunge berührt. Kann es dies nicht, wie beispielsweise beim Brei, kommt der Zungenstoßreflex zum Einsatz und der Brei wird sofort wieder aus dem Mund gestoßen. Solltest Du dieses Verhalten bei Deinem Baby beobachten, empfiehlt es sich, mit der Brei-Einführung einfach noch etwas zu warten.

Der Zungenstoßreflex gilt übrigens als eins der 6 Beikost-Reifezeichen – mehr dazu erfährst Du in Sandras Magazinbeitrag zum Thema.

2. Zu kalt oder zu warm: Die richtige Temperatur finden

Babys Mund ist sehr empfindlich. Es nimmt Wärme und Kälte anders wahr als Du – viel sensibler. Daher solltest Du darauf achten, dass die Temperatur der Beikost bei ungefähr 37 Grad liegt. Am ehesten verrät Dir die Handgelenkinnenseite die richtige Temperatur. Eine Alternative sind hier spezielle Wärmesensor-Löffel, die die Farbe verändern, wenn die Mahlzeit noch zu heiß für Babys Mund ist.

3. Beikostpläne machen Panik

Vor der Einführung des ersten Breis hast sicherlich auch Du den ein oder anderen Ratgeber zur Einführung von Beikost gelesen. Aber Dein Baby will sich partout nicht an den dort vorgeschriebenen Zeitplan halten. Jetzt bloß nicht in Panik verfallen! Alle Ratgeber dieser Welt können niemals die individuellen Bedürfnisse Deines Kindes kennen. Sie bieten lediglich eine Orientierung an. Mehr nicht. Am ehesten findest Du heraus, was Dein Kind braucht, wenn Du es in seinem Alltag aufmerksam beobachtest. Viel Spaß beim Kennenlernen Deines Babys.

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4. Babys lieben Süßes

Evolutionsbedingt sind wir empfänglicher für süße Nahrungsmittel. Damit meine ich aber nicht die von der Industrie hergestellten Kalorienbomben. Sollte Dein Baby also Kürbis, Blumenkohl, Brokkoli und Kohlrabi links liegen lassen, probiere es doch einfach mal mit Süßkartoffel, Apfel oder Birne. Ganz egal, ob der Beikost-Plan den Gemüsebrei als erstes vorschreibt.

Ob Zucker für Babys im 1. Lebensjahr ok ist oder nicht, erklärt Dir Hanna im passenden Magazinbeitrag.

5. Dein Baby hat keinen Hunger

Bisher hast Du nach Bedarf gestillt oder die Flasche gegeben, aber beim Brei weißt Du nicht so recht, wann der richtige Zeitpunkt für die nächste Mahlzeit ist? Wichtig ist natürlich, dass Dein Baby nicht zu hungrig und nicht zu satt ist. Ansonsten heißt auch hier: Dein Baby genau beobachten und testen, testen, testen. Am besten, Du bereitest zunächst kleinere Portionen vor, die Du dann bei Bedarf anpasst, wenn Ihr Euch ein bisschen besser aufeinander eingespielt habt.

6. Karotte, Pastinake oder Süßkartoffel: Geschmäcker sind verschieden

Während manche der Mamas und Papas in meinem Bekanntenkreis eine oder sogar mehrere Wochen ihr Baby mit einer Gemüsesorte zufriedenstellen konnten, hatte ich in der ersten Woche gefühlt von Aubergine bis Zucchini alles durchprobiert. Ich konnte den kleinen Mann immer noch nicht wirklich für Brei begeistern, aber zumindest wusste ich jetzt, dass er Fenchel und Kürbis mehr mag als andere Vitaminbomben.

Auch hier bieten sich kleine Brei-Portionen zum Probieren an. Sei aber nicht frustriert, wenn Dein Baby keine Gemüsesorte zu mögen scheint: Der Geschmackssinn muss sich erst entwickeln – und dass es manche Nahrungsmittel viele Male probieren muss, bis es sie akzeptiert, ist normal.

7. Kleine Fleischfresser

Wir Menschen sind von Natur aus Fleischfresser. Warum sollte es bei unseren Babys also anders sein? Es gibt tatsächlich Babys – ich spreche aus Erfahrung – die mit Gemüse so gar nichts anfangen können. Dafür aber püriertes Fleisch löffelweise verputzen. Vielleicht gehört Dein Wonneproppen ja auch dazu? Probiere es doch einfach mal aus.

8. Das Gläschen aus dem Supermarktregal

Als mein Sohn den Brei partout nicht annehmen wollte, habe ich von einer befreundeten Mami einen Tipp bekommen, der dann zu dem ersten kleinen Erfolgt bei uns führte: Das Gläschen aus dem Supermarktregal. Ich hatte mir zwar fest vorgenommen, die Nahrung meines Kindes immer selbst zuzubereiten, doch in meiner Verzweiflung fand ich den Weg in den nächsten Bioladen. Da ich ja jetzt wusste, dass er Kürbis mag, fiel mir die Wahl auch nicht schwer. Und siehe da, Sohnemann war gar dem Brei zugetan und schaffe es, sogar ganze Gläser zu verputzen. Leider war die Freude nicht von Dauer, denn trotz des kleinen Erfolges wollte er nicht mehr als maximal ein Glas Brei pro Tag und sonst ausschließlich gestillt werden.

Fertig-Brei aus dem Gläschen ist oft stärker angedickt als selbsgekochter. Das könnte der Grund dafür sein, dass manche Babys ihn bevorzugen. Wenn Du den Brei lieber selbst kochen möchtest, kannst Du z.B. zarte Haferflocken zusammen mit dem Gemüse oder Obst mitdünsten und pürieren, so erzielst Du einen ähnlichen Effekt.

9. Etwas stückiger gefällig?

Wenn Du die Tipps 1 bis 8 bereits ausprobiert hast und Dein Baby dennoch keine Freude am Brei essen hat, dann versuch es doch ein wenig stückiger. Damit meine ich Nahrung mit etwas gröberer Konsistenz. Stampfe die Kartoffeln und Karotten nur mit einem Stampfer anstatt sie zu pürieren, sodass auch größere Stückchen dabei sind. Schneide das Fleisch in kleine Würfel. Oder versuch es gleich mal mit Reis. Tatsächlich gibt es Babys, die besser mit dem Essen klarkommen, wenn es eine gröbere Konsistenz hat.

10. Es geht auch ohne Brei

Wenn Dein Baby keinen Brei mag, ist baby led weaning (BLW) vielleicht die bessere Alternative für Euch. Baby led weaning bedeutet, dass Du Deinem Baby im wahrsten Sinne des Wortes freie Hand bei der Nahrungswahl lässt. Anstatt das Essen zu pürieren, zerteilst Du die Nahrungsmittel in Portionen, die Dein Kind gut greifen kann und lässt es den Rest selbst machen. Dein Baby lernt die Konsistenz der verschiedenen Nahrungsmittel kennen und erforscht diese auf spielerische und natürliche Art und Weise.

In unserem Beitrag „Baby led weaning: Alles, was Du wissen musst“ erklärt Dir Julia die breifreie Baby-Ernährungsform ganz genau.

11. Familientisch: Gemeinsam essen

Gemeinsames Essen fördert das Interesse Deines Babys am Essen generell. Oft sogar so sehr, dass es nach Deinem Essen greift und Deine Kaubewegungen nachahmt. Egal, ob Du Dich nun für Brei, BLW oder eine Mischung entschieden hast, am besten, Ihr nehmt die Mahlzeiten so oft wie möglich gemeinsam ein und ungefähr zum gleichen Zeitpunkt. Das gibt Deinem Baby Stabilität und sorgt für die nötige Entspannung beim Essen.

12. Die ersten Zähnchen

Vielleicht hast Du mit der Einführung des Breis aber auch einfach den falschen Zeitpunkt gewählt und Dein Baby zahnt gerade. Das erkennst Du zum Beispiel daran, dass Dein Kind mehr Speichel produziert, sich häufig in den Mund fasst, leichtes Fieber und punktuell rosige Wangen hat. Sollte dies der Fall sein, dann warte einfach noch ein paar Tage ab und versuch es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal mit dem ersten Brei.

13. Muttermilch ist doch das Beste

All diese Tipps haben bei meinem Sohn mehr oder weniger gut funktioniert. Tatsächlich bin ich ein Jahr mit einer Mischung aus BLW und Brei ganz gut gefahren. Was bei mir schließlich zu erfolgreichen Einführung von Brei und fester Nahrung geholfen hat? Das Abstillen. Und damit hatte ich so gar nicht gerechnet.

Nachdem ich meinen Sohn ziemlich genau 1 Jahr und 6 Monate gestillt hatte, wusste ich, dass die Zeit des Abschiedes vom Stillen gekommen war. Ich habe wirklich gerne gestillt, und jetzt sollte ein neuer Abschnitt beginnen. Bei meinem Sohn war es immer so, dass er kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt akzeptiert hat. Doch nach jeder Mahlzeit wollte er auch noch mal gestillt werden. Und als ich das Stillen immer mehr reduzierte, wurde sein Hunger auf Brei und Co. immer größer. Der Übergang vom ausschließlichen Stillen, hin zur Mischung aus Stillen und Beikost und hin zum Abstillen und der völligen Akzeptanz von Nahrung war fast nahtlos.

Ich bin froh, dass ich alles Mögliche probiert und so den besten Weg für mein Baby und mich gefunden habe.

Mein Baby mag keinen Brei - muss ich jetzt abstillen?
Der richtige Zeitpunkt zum Abstillen ist bei jedem Baby individuell. Die meisten Babys brauchen weniger Milch, wenn sie tagsüber Brei essen – im Umkehrschluss bedeutet Abstillen aber gerade innerhalb des ersten Lebensjahrs nicht, dass das Baby automatisch mehr Brei isst oder dass es den Brei auf einmal mag.
Wichtig ist einfach, dass Du Dein Baby genau beobachtest und Dich in erster Linie an seinen Bedürfnissen orientierst. Solange Dein Baby gesund ist, keinen Eisen- oder Vitaminmangel hat und kontinuierlich seinem Alter entsprechend zunimmt, brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen, wenn es nur wenig oder gar keinen Brei essen will

Hast Du auch Erfahrungen mit dem Thema „Mein Baby mag keinen Brei“? Was hast Du gemacht? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!

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9 Kommentare zu “13 Gründe, warum Dein Baby keinen Brei mag (und was Du tun kannst)

  1. Danke für den informativen Artikel! Nur bei einem Punkt kann ich nicht mitgehen: Wir Menschen sind nicht von Natur aus Fleischfresser. Wir sind ja keine Raubtiere, da fehlt uns das passende Gebiss zu.
    Als Allesfresser können wir ja glücklicherweise selbst bestimmen, was wir essen und was nicht.

  2. Das ist ihre Entscheidung allein und Sie hat auch nicht geschrieben das es grundsätzlich so ist, dass die Kinder die Nahrung nach dem abstillen besser annehmen, sondern das IHR Kind nach dem abstillen die Nahrung NOCH besser angenommen hat. Sie liebt doch ihr Kind nicht weniger weil Sie abgestillt hat.

    Ich konnte leider gar nicht stillen. Liebe ich mein Kind deshalb nicht?

    Du solltest dich wirklich schämen so ein Kommentar an eine Mutter zu schreiben die mit diesem Artikel nur helfen will und am Ende nichts anderes als Ihre Erfahrungen geteilt hat.

    Vielen Dank an Autorin für die tollen Tipps.

    1. Tina, danke für diese Worte. Ich finde die Aussage von Daniela leider auch sehr hart. Ich konnte meine kleine Tochter auch nicht stillen und liebe sie deswegen nicht weniger wie eine Mutter die ihr Kind stillen kann.

      Leider werden Mütter die nicht stillen können oder wollen (und das ist auch vollkommen ok wenn eine Frau das nicht möchte, schließlich ist es ihr Körper) verunsichert. Ich bekommen dann auch immer wieder ein schlechtes Gewissen und denke ich hätte mehr ums stillen kämpfen müssen, bin eine schlechte Mutter etc. Aber man darf sich durch solche Aussagen nicht Verunsichern lassen. Jede Mutter weis intuitiv was das beste für ihr Baby ist und wenn das nunmal heißt sein Kind weniger zu stillen, dass es die Breinahrung besser annimmt dann ist das so.

  3. Ich finde es sehr schade, dass du für dein Kind entschieden hast, dass es nicht mehr stillen darf. Tolle Botschaft zu behaupten, dass die Beikost besser angenommen wird, wenn die Mutter ihrem Baby nicht mehr ihre Muttermilch zur Verfügung stellt. Stillen ist Liebe. Wie kann man als Mutter nur so egoistisch sein und damit auch noch angeben? Muttermilch ist die beste Nahrung für unsere Kinder. <3

    1. Ja es ist das beste! aber wenn Mama wieder nach einem Jahr Elternzeit arbeiten muss, dann geht das mit dem stillen nicht mehr. Mein Sohn ist jetzt 6 Monate alt und mag auch nicht wirklich essen. Ich habe schon alles ausprobiert. Ich muss in 6 Monaten wieder arbeiten und das in Schichtdienst, bis dahin muss er ohne Brust klar kommen.

    2. Warum können andere Mütter sich nicht um ihr Zeug kümmern. Ist doch gut wenn es so endlich Brei ist. Und du verurteilst so Frauen die nicht stillen. Schäm dich

    3. Es kommt aber der Punkt, an dem Muttermilch alleine nicht mehr ausreicht, das ist Fakt. Wenn man dem Zwerg weniger Muttermilch gibt, ist es logisch, dass das Kind (wenns passt) mehr isst, weil Hunger ist ja da!

  4. Meine süße ist 8 Monate alt und mochte keinen Brei essen. Es war zum…..
    Meine Mutti kam zum Enkeltag vorbei und meinte:“ benutze doch einen kleineren Löffel ( eislöffel vom hexeneis oder baby born Löffel) je keiner desto besser.
    Und es klappt endlich ??

  5. Unser Großer mochte auch weder Karotte, Kürbis, keine Pastinake oder Süßkartoffeln.
    Allerdings stand er mit 8 Monaten auf alles, was aus normalen Kartoffeln bestand: Bratkartoffeln, Pommes, Püree, Knödel, Schupfnudeln, Kroketten, Reibekuchen, Salzkartoffeln… Hauptsache Kartoffeln. Und roher Lauch und rote Paprika (die liebt er heute, mit 5 1/2, immer noch).
    Mir war’s recht und hab ihm einfach Zeit gelassen.
    Nr. 2 war ein großer Breiesser – allerdings am liebsten lauwarm oder gleich kalt. Jetzt, mit 10 Monaten, isst er lieber die Sachen von meinem Teller – Brei nur als Obstbrei oder als Grießbrei.

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