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Dein Beikostplan: Beikost einführen Schritt für Schritt


Es ist ein großer Schritt, wenn Dein kleiner Schatz seine erste Beikost bekommt. Vielleicht bist Du sogar ein wenig verunsichert von der Informationsflut, die es im Internet zu diesem Thema gibt. Dieser Beitrag enthält einen Beikostplan mit allen wichtigen Infos. So kannst Du Dich gelassen und bestens informiert mit Deinem Baby an den Beikoststart wagen.

Der Beikostplan

Jetzt geht es los! Der Beikoststart ist gar nicht so kompliziert, Du kannst ganz entspannt an die Baby Ernährung im 1. Lebensjahr herangehen.

1. bis 4. Monat

Feste Nahrung oder Beikost ist als Nahrung für Neugeborene nicht geeignet. In den ersten Lebensmonaten braucht Dein Baby zum Wachsen und Gedeihen tatsächlich nichts anderes als Milch. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

Sowohl Muttermilch als auch Säuglingsmilch enthalten alle Nährstoffe, die Dein Kleines in den ersten Monaten für eine gesunde Entwicklung braucht.

5. bis 7. Monat

Frühestens ab dem 5. Monat darfst Du Deinem Schatz mittags einen Gemüsebrei anbieten. Das solltest Du aber nur dann tun, wenn Dein Baby folgende Beikost-Reife-Zeichen zeigt:

  • Großes Interesse an dem, was Du isst
  • Dein Baby ahmt Kaubewegungen nach.
  • Es greift nach dem Essen und führt es gezielt zu seinem Mund.
  • Dein Baby kann seinen Kopf schon sicher halten und kontrollieren.
  • Dein Schatz kann (mit Unterstützung) aufrecht sitzen.
  • Kein Zungenstreckreflex mehr, das Essen bleibt im Mund.

Achte auf die Signale Deines Babys und gönne ihm die Zeit, die es für diesen Entwicklungsschritt braucht. Es ist auch völlig in Ordnung, wenn Ihr erst im 7. Lebensmonat mit der Beikost beginnt.

 

Sale

Wenn sich Dein Baby nach etwa 2 bis 3 Wochen an den Gemüsebrei gewöhnt hat, kannst Du zusätzlich 20 g Fleisch oder Fisch zum Gemüsebrei geben.

🥣 Hier findest Du ein leckeres Rezept für selbstgemachten Gemüsebrei.

Anm. d. Red.: Wenn Du einen Beikost-Beratungs-Termin bei Deiner Hebamme vereinbaren möchtest, warte damit bis Ihr wirklich bereit für die Beikost seid. Sonst kann es sein, dass Du Vieles wieder vergisst bis es losgeht (Still-Demenz lässt grüßen). Außerdem kann Dir Deine Beraterin so auch bei spontan auftauchenden Fragen helfen.

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Frühestens ab 6. Monat

Ab dem 6. Monat, aber frühestens einen Monat nach der Einführung des Gemüsebreis, kommt der nächste Schritt. Nun kannst Du Deinem Baby einen Milch-Getreide-Brei (Abendbrei) anbieten. Das Bundesernährungsministerium empfiehlt mittlerweile, diesen im 1. Lebensjahr 1x täglich mit Kuhmilch anzurühren. Das gilt übrigens auch für Kinder mit einem erhöhten Allergierisiko. Ansonsten kannst Du für den Milch-Getreide-Brei auch Mutter- oder Säuglingsmilch verwenden.

Frühestens ab 7. Monat

Dein Baby bekommt schon seit einem Monat den Milch-Getreide-Brei und ist mindestens 7 Monate alt? Dann könnt Ihr nun mit dem Getreide-Obst-Brei beginnen. Er wird mit Wasser und einem Schuss Öl (z.B. Rapsöl) zubereitet. Folgende Obstsorten eignen sich besonders gut für den Brei, weil Babys sie meist gut vertragen:

  • Banane
  • Apfel
  • Birne
  • Pflaume

🥣 Hier findest Du ein Rezept und alles Wissenswerte über den Getreide-Obst-Brei.

Die „Bei“-Kost wird so genannt, weil Dein Baby sie ergänzend zur Milch bekommt.

Es ist übrigens sehr wichtig, dass Du Deinen kleinen Schatz parallel zur Beikost-Einführung weiter stillst bzw. mit Säuglingsmilch fütterst. Die WHO empfiehlt sogar, Kinder mindestens 2 Jahre lang zu stillen. Denn Milch ist und bleibt lange Zeit der beste Nährstoff-Lieferant für Dein Kleines. Je älter es wird, desto mehr Milchmahlzeiten fallen aber weg und werden durch Beikost ersetzt.

10. bis 12. Monat

Wenn Dein kleiner Schatz mit etwa 10 bis 12 Monaten immer weniger Lust auf seine Breie hat und stattdessen mehr Interesse an Deinem Essen zeigt, kannst Du ruhig damit beginnen, ihm davon etwas anzubieten. So gelingt Euch Schritt für Schritt der Übergang zur Familienkost.

Achte bei der Einführung der Familienkost auf folgende Dinge:

  • Gerichte nur sehr sparsam salzen und würzen
  • Keine Gerichte mit Alkohol
  • Keine harten Zutaten (wie z.B. Nüsse) verwenden, die leicht verschluckt werden können
  • Kein Zucker in der Babynahrung
  • Honig ist im 1. Lebensjahr tabu
  • Brot anfangs ohne Rinde anbieten
  • Generell zunächst weiche Lebensmittel anbieten, die Dein Baby leichter im Mund zerkleinern kann

Wasser zur Beikost

Erst wenn Dein Baby 4 Beikost-Mahlzeiten pro Tag bekommt, braucht es neben der Mutter- oder Säuglingsmilch zusätzlich Wasser. Dennoch empfehle ich Dir, Deinem Baby bereits bei den ersten Essversuchen Trinkwasser anzubieten, damit es sich schneller daran gewöhnt.

Die Menge, die Dein Baby trinken sollte, liegt

  • mit 8 Monaten bei etwa 200 ml und
  • ab einem Jahr bei etwa 700 ml.

Aber lass Dich von den Zahlen nicht verunsichern. Dein Baby macht in der Regel auf sich aufmerksam, wenn es durstig ist. Einen ausführlichen Hebammen-Beitrag über das Thema Trinken findest du hier.

Fazit Beikostplan: Wie genau muss ichs nehmen?

Jedes Baby hat sein eigenes Tempo bei der Entwicklung. Deshalb läuft auch die Beikost Einführung bei jedem Kind anders ab und das ist absolut in Ordnung.

Berücksichtige die 3 grundlegenden Empfehlungen der Nationalen Stillkommission (siehe Infokästen). Darüber hinaus kannst Du den Beikostplan als Richtungsweiser für eine grobe Orientierung sehen.

Beikost – ohne Stress und Hektik

Wenn Du Dich am Beikostplan orientierst, kannst Du bei der Einführung der Beikost nicht wirklich etwas falsch machen.

Das Wichtigste ist tatsächlich, dass Du Deinem Baby Ruhe und Gelassenheit vermittelst. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn Dein Schatz in den ersten Tagen gar keinen oder nur einen Löffel Brei probiert.

Und wenn Dein Baby keinen Möhrchenbrei anrührt, aber den Brokkolibrei liebt, ist das auch völlig in Ordnung. Probiert Euch einfach aus und lernt zusammen, was Deinem Baby schmeckt. Essen soll schließlich Spaß machen.

Bleib entspannt – jedes Baby is(s)t anders!

❤ Eine gute Zusammenfassung, was Du alles rund um den Beikost-Start wissen solltest, findest Du übrigens im Beitrag Beikost-Start – Tipps & Tricks rund ums Babybrei Füttern.

❤ Und auch den Beitag Stillen und Beikost – so leicht kann’s gehen möchte ich Dir ans Herz legen, in dem Mama Kathrin von ihren Erfahrungen berichtet.

Babybrei Zubereitung & Rezepte

Weißt Du schon, ob Du den Babybrei für Deinen Schatz lieber selber machen oder kaufen willst? Oder eine Kombination von beidem?

Gerade zu Beginn des Beikostplans macht es Sinn, den Gemüsebrei selbst zu kochen und in Eiswürfelbehältern einzufrieren, da Dein Baby zunächst nur sehr kleine Portionen essen wird. Hier findest Du Tipps zum Thema Babybrei Einfrieren.

Bist Du auf der Suche nach einfachen und leckeren Babybrei Rezepten? Dann stöbere mal in unseren Rezept-Beiträgen:

Tipps, wenn es mit dem Brei nicht klappt …

Mach Dich nicht verrückt, sollten die ersten Versuche mit der Ernährung nach Beikostplan so überhaupt nicht funktionieren. Vielleicht ist Dein Schatz einfach noch nicht so weit.
➔ Hab Geduld und warte bis Dein Schatz die Beikostreife-Zeichen zeigt.

Dein Baby zeigt alle Beikostreifezeichen oder ist volle 7 Monate alt?

➔ Bleib gelassen und finde hier 13 wertvollen Tipps, wie Du es anders versuchen kannst, damit Dein Baby den Brei doch noch lieben lernt.

Vielleicht steht Dein Baby auch einfach nicht auf Brei und möchte lieber gleich feste Nahrung essen.

➔Dann informiere Dich über das sogenannte Baby Led Weaning.

Jetzt kann es losgehen!

Sehr hilfreich finde ich übrigens die Broschüre „Empfehlungen für die Ernährung von Säuglingen„, die vom Forschungsdepartment Kinderernährung (FKE) herausgegeben wurde. Sie kostet 4,50 Euro.

Wichtig ist, dass Ihr mit Spaß und Gelassenheit an die Beikost Ergänzung herangeht und Euch nicht militärisch an einen Beikostplan haltet. Denn jedes Baby is(s)t anders und das ist auch gut so!


Sind Deine Fragen rund um den Beikostplan fürs Babys erst einmal geklärt? 💪 Das freut mich! Und falls doch noch Fragen offen sind, schreib gerne einen Kommentar.

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