Eileiterschwangerschaft

    Was ist eine Eileiterschwangerschaft?


    Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich das befruchtete Ei nicht in der Gebärmutter ein, sondern im Eileiter. Welche Ursachen dahinter stecken und was das für die Schwangerschaft bedeutet erfährst Du hier.

    Was ist eine Eileiterschwangerschaft?

    Die befruchtete Eizelle wandert normalerweise durch den Eileiter und nistet sich in der Gebärmutter ein. Wenn dieser Vorgang gestört ist und sich das befruchtete Ei im Eileiter einnistet spricht man von einer Eileiterschwangerschaft. Die Häufigkeit dieser Diagnose liegt bei etwa 2% aller Schwangerschaften. Mediziner sprechen von einer Extrauteringravidität (EUG). Eine EUG kann nicht ausgetragen werden.

    Welche Symptome verursacht eine Eileiterschwangerschaft?

    Anfangs merkst Du nicht, dass etwas nicht in Ordnung ist. Die ersten Symptome zeigen sich meist zwischen der 6. und 9. Schwangerschaftswoche. Folgende Beschwerden können auf eine Eileiterschwangerschaft hinweisen:

    • Schmerzen im Unterleib und Bauchraum: die Schmerzen sind meist einseitig und können wehenartig auftreten. Auch wenn eine andere Ursache dahinter steckt sollten Schmerzen immer ärztlich abgeklärt werden!
    • Blutungen: auch Blutungen können auf eine Eileiterschwangerschaft hindeuten. Das Blut ist häufig dunkelrot oder tritt in Form einer Schmierblutung auf. Bei Blutungen in der Schwangerschaft solltest Du immer zum Arzt gehen!
    • Schwindel: allgemeines Unwohlsein und Schwindel sind auch mögliche Anzeichen.

    Alle genannten Symptome können auch ganz harmlos sein oder Hinweise auf schwere Erkrankungen bis hin zur Fehlgeburt geben. Daher ist es sehr wichtig, dass Du bei Beschwerden immer zum Arzt gehst, um die Ursache abklären zu lassen!

    Wie wird eine Eileiterschwangerschaft festgestellt?

    Bei einer Eileiterschwangerschaft wird ein Schwangerschaftstest zunächst positiv ausfallen. Das bedeutet, dass Du am Anfang der Schwangerschaft keinen Unterschied zur gesunden Schwangerschaft bemerken wirst. Die Untersuchung beim Gynäkologen gibt dann erste Hinweise. Beim Abtasten ist die Gebärmutter kleiner als sie bei einer Schwangerschaft sein sollte und ein Eileiter ist eventuell vergrößert. Diese Untersuchung kann aufgrund der Diagnose auch mit Schmerzen verbunden sein.

    Welche Ursachen führen zu einer Eileiterschwangerschaft?

    Wenn ein Eileiter nicht oder nicht vollständig durchgängig ist, bleibt das befruchtete Ei dort hängen und kann nicht bis zur Gebärmutter wandern. Eine Eileiterschwangerschaft ist die Folge. Folgende Ursachen können in Frage kommen:

    Sale
    • Schädigungen an den Eileitern, z.B. durch eine Endometriose oder vorangegangen Bauch- und Beckenoperationen
    • frühere Eileiterentzündungen, z.B. durch Chlamydien. Eine Chlamydieninfektion ist eine sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit, die die Eileiter schädigt.
    • frühere Eileiterschwangerschaften
    • künstliche Befruchtung
    • Verwendung der Spirale, da sie Eileiterentzündungen begünstigt
    • Rauchen: das Nikotin in den Zigaretten mindert die Beweglichkeit der Flimmerhärchen, die für den Transport der Eizelle verantwortlich sind.

    Wie wird eine Eileiterschwangerschaft behandelt?

    Eine Eileiterschwangerschaft kann nicht ausgetragen werden, da sich die befruchtete Eizelle nicht richtig eingenistet hat. Folgende Behandlungsmöglichkeiten sind üblich:

    • Medikamente: wenn die Eileiterschwangerschaft sehr früh erkannt wird, kann die Behandlung in einigen Fällen mit Medikamenten gelingen. Unter Ultraschallkontrolle wird ein Medikament in die Fruchthöhle gespritzt und der Embryo stirbt dadurch ab. Der Arzt kontrolliert den weiteren Verlauf, beispielsweise ob der HCG-Wert im Blut abfällt. Der Vorteil dieser Behandlungsmethode ist, dass eine Operation verhindert werden kann.
    • Bauchspiegelung: in den meisten Fällen zeigen sich Symptome wie Schmerzen und Blutungen, sodass eine Bauchspiegelung (medizinisch Laparoskopie) notwendig ist. Der Arzt führt über drei kleine Schnitte Instrumente in die Bauchdecke ein, um die Eileiterschwangerschaft zu entfernen. Selten kann es zu Schwierigkeiten bei der Bauchspiegelung kommen und die Ärzte müssen die Bauchdecke durch einen größeren Schnitt öffnen (medizinisch Laparotomie). In diesem Fall wird natürlich darauf geachtet, dass der Eileiter erhalten bleibt und nicht entfernt werden muss.
    • Warten: zwei Faktoren müssen gegeben sein, um zunächst abwarten zu können. Zum einen dürfen keine Beschwerden wie Schmerzen oder Blutungen auftreten, zum anderen muss der HCG-Wert im Blut sehr niedrig sein. In diesem Fall wird der Arzt einige Tage abwarten und die Werte weiterhin kontrollieren. Wächst der Embryo nicht weiter und sinkt der HCG-Wert, so kann man davon ausgehen, dass die Schwangerschaft beendet ist. Wenn der Embryo allerdings weiter wächst können schwere Komplikationen die Folge sein. Daher ist eine ärztliche Überwachung immer von großer Bedeutung!

    Wie geht es weiter?

    Wenn die Eileiterschwangerschaft rechtzeitig erkannt wird stehen die Heilungschancen gut. In vielen Fällen kann der Eileiter auch erhalten werden. Das Risiko, dass eine erneute Schwangerschaft wieder in einer Eileiterschwangerschaft endet liegt bei etwa 15-20% und steigt kontinuierlich an. Nach einer Eileiterschwangerschaft liegt das Risiko, unfruchtbar zu werden, bei etwa 50%. Die Chance auf eine normale Schwangerschaft ist größer, wenn der Eileiter erhalten bleibt. Bei etwa der Hälfte der Frauen tritt nach einer Eileiterschwangerschaft eine Schwangerschaft in der Gebärmutter ein.

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