geburtsvorbereitende Akupunktur

Geburtsvorbereitende Akupunktur – Was bringt das?


In den letzten Jahren hat sich die geburtsvorbereitende Akupunktur immer mehr etabliert. Sie kann die Geburtsschmerzen deutlich reduzieren und insgesamt die Geburt erleichtern. Sogar im Kreissaal selbst wird die Akupunktur angewendet. Sie soll dabei Schmerzen lindern und der werdenden Mama etwas Entspannung bringen. Insgesamt kann die geburtsvorbereitende Akupunktur also schon vor der Geburt helfen und sogar während der Geburt Erleichterung verschaffen. Ich möchte Dir heute erklären, wie eine solche Akupunktur vor der Geburt abläuft, was da genau passiert und worauf Du achten musst.

Was macht die geburtsvorbereitende Akupunktur?

Eine geburtsvorbereitende Akupunktur kann die gesamte Geburtsdauer verkürzen. Wenn Du bereits vor der Geburt mit der Behandlung beginnst, kann die Geburt weniger lang dauern. Dabei musst Du allerdings etwa vier Wochen vor dem geplanten Entbindungstermin mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur beginnen. Es gibt sogar einige Studien die belegen, dass Akupunktur vor der Geburt durchaus wirksam ist.

Eine Studie (durchgeführt von der Mannheimer Universitätsfrauenklinik) hat gezeigt, dass Frauen, die keine geburtsvorbereitende Akupunktur hatten, etwa zwei Stunden länger gebärt haben. Aber warum ist das so?

Geburtsvorbereitende Akupunktur und ihre Wirksamkeit

Während einer Akupunktursitzung werden bestimmte Punkte stimuliert. Dabei wird der Muttermund bei der Reifung unterstützt und der Gebärmutterhals verkürzt sich. Wenn dann die Eröffnungsphase der Geburt beginnt, sind die Wehen wesentlich effektiver, weil sie dann direkt auf den Muttermund bei der Geburt einwirken. Kurz gesagt: geburtsvorbereitende Akupunktur verkürzt die Geburt.

Aber es kommt bei der Behandlung sehr stark drauf, wie die geburtsvorbereitende Akupunktur durchgeführt wird. Bleiben die Nadeln einfach in der Haut stecken, gibt es eine anregende Wirkung. Werden die Nadeln hingegen während der Sitzung regelmäßig gedreht, wirkt die Akupunktur beruhigend. Wenn die Akupunktur also während der Geburt angewendet wird, wird der Arzt die Nadeln drehen, damit Du Dich während einer Wehe besser entspannen kannst. Wenn die Geburt gerade etwas stockt, verbleiben die Nadeln in der Haut.

Wichtig:

 

Eine geburtsvorbereitende Akupunktur darf niemals selbst durchgeführt werden und schon gar nicht vor der 36. SSW, da sonst eine Frühgeburt drohen kann. Zudem solltest Du auf jeden – nach Rücksprache mit Deinem Arzt – vor der Geburt mindestens eine Akupunktur-Sitzung machen. Du weißt nie, wie Dein Körper auf die Nadeln reagiert. Besonders direkt unter der Geburt möchtest Du keine Überraschungen erleben.

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Geburtsvorbereitende Akupunktur – Die Sitzung

Wie schon erwähnt, sollte mein keinesfalls mit der geburtsvorbereitenden Akupunktur vor der 36. SSW beginnen. Dein Arzt wird Dir dann etwa eine oder zwei Sitzungen pro Woche verschreiben, damit die Akupunktur ihre volle Wirkung erzielen kann.

Eine Akupunktur vor der Geburt wird – wie sonst auch – immer auf beiden Seiten des Körpers gemacht. Sonst würde Dein inneres Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Während der Sitzung werden folgende Punkte mit den Nadeln stimuliert:

  • ein Punkt, der etwas unterhalb des Knies liegt
  • der kleine Zeh (jeweils rechts und links außen)
  • der Innenknöchel Deiner Füße
  • an der Wade seitlich (jeweils rechts und links)

Hast Du Angst vor der Geburt, dann wird auch noch ein Punkt am Kopf stimuliert. Eine Nadel in diesem Akupunkturpunkt soll die entspannen und Ängste lösen.

Eine geburtsvorbereitende Akupunktur dauert in etwa 20 bis 30 Minuten. Du kannst selbst entscheiden, ob Du dabei lieber sitzen oder liegen möchtest. Der größte Entspannungseffekt wird aber wohl im Liegen eintreten. Bedenke aber, dass Du – besonders bei der ersten Sitzung – vielleicht unter Schwindelgefühlen oder Übelkeit leiden kannst, daher ist Liegen die bessere Variante.

Geburtsvorbereitende Akupunktur – Dein Baby

Um Dein Baby musst Du Dir bei der Akupunktur vor der Geburt keine Sorgen machen, denn Dein kleiner Schatz wird während der gesamten Behandlungsdauer mit einem CTG überwacht. So kannst Du sicher sein, dass die geburtsvorbereitende Akupunktur Deinem Baby nicht schadet.

Leider ist diese Form der Geburtsvorbereitung keine Leistung der Krankenkasse. Das bedeutet, dass Du für die Behandlungskosten selbst aufkommen musst. Pro Sitzung werden etwa 20 Euro fällig. Diese Kosten kannst Du aber später bei der Einkommensteuererklärung als „außergewöhnliche Belastungen“ angeben.

Die einzige Chance auf Kostenübernahme besteht dann, wenn die geburtsvorbereitende Akupunktur für Rücken- oder Gelenkschmerzen verschrieben wird. Am Besten telefonierst Du kurz mit Deiner Krankenkasse und informierst Dich ausführlich.

Wann darf ich keine Akupunktur erhalten?

  • bei erhöhter Blutungsneigung (auch durch Medikamente)
  • wenn Du eine Hautinfektionen im Bereich der Einstchstelle hast
  • oder bei Narben im Bereich der Einstichstelle

Welche Komplikationen können auftreten?

  • Blutung oder „blauer Fleck“: Manchmal kann es beim Entfernen der Nadel kurz bluten oder es kann sich ein kleiner „blauer Fleck“ bilden.
  • Schwindel, Blässe: Manche Frauen reagieren im Sitzen auf die Akupunktur mit Kreislaufbeschwerden. Nach Entfernen der Nadeln werden die Beschwerden wieder besser.

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