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Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test: Immer noch Titandioxid enthalten


Schon Ende letzten Jahres hatten Tester Kinderzahnpasta für Milchzähne ins Visier genommen. Im Januar 2023 erschien der neue Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test. Darin wird klar, dass altbekannte Probleme mit bedenklichen Inhaltsstoffen wie Titandioxid immer noch aktuell sind. Auch das Thema Fluorid, insbesondere der Umgang mit der richtige Dosierung, hat Auswirkungen auf die Test-Ergebnisse.

Ergebnisse Kinderzahnpasta-Test 2023

Insgesamt 24 Kinder-Zahncremes waren auf dem Prüfstand, darunter

Immerhin 4 Produkte bekamen im Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test die Note „sehr gut“, darunter eine Naturkosmetik-Zahncreme. „Gut“ waren weitere 5 Zahncremes.

Auf der Seite von Öko-Test findest Du einen ausführlichen Bericht über die Ergebnisse.

Im Test mit „sehr gut“ abgeschnitten

  • Bevola Naturals Kids Zahngel, Erdbeer-Himbeer-Geschmack (Kaufland)
  • Bevola Kids Zahngel mit Erdbeer-Geschmack (Kaufland)
  • Tabaluga Zahngel für Kinder mit Erbeer-Geschmack

Gesamtbewertung „gut“


➤ Nachtest März 2023: Beliebte Nenedent ungenügend

Da das Interesse am Kinderzahnpasta-Test im Januar/Februar 23 sehr groß war, hat Öko-Test einen Nachtest mit weiteren 6 Kinderzahncremes durchgeführt und die Ergebnisse im März/April 23 veröffentlicht. Folgende Produkte wurden untersucht:

  • 2 Nenedent-Kinderzahncremes von Dentinox (auf große Nachfrage hin)
  • 3 Naturkosmetik-Kinderzahncremes von dm (Alverde), Rossmann (Alterra) und Lavera
  • 1 weitere Kinderzahnpasta von Rossmann

Das Ergebnis: Die Hälfte davon (3 Produkte) enthalten den umstrittenen Stoff Titandioxid:

 

Sale
  • Nenedent Kinderzahncreme mit Fluorid
  • Nenedent Kinderzahncreme homöopathieverträglich mit Fluorid (hier wurde außerdem eine zu niedrige Fluorid-Konzentration beanstandet)
  • Prokudent Kids Zahngel Erdbeer-Geschmack

Die Hersteller haben bereits auf die Kritik reagiert und angekündigt, die Rezeptur künftig verändern zu wollen. Bis ein weiterer Test die tatsächliche Titandioxid-Freiheit ihrer Produkte bestätigt, rät Ökotest dazu, vor dem Kauf die Angaben zu den Inhaltsstoffen zu überprüfen:

Enthält die Kinderzahncreme „Titanium Dioxide“ oder „CI 77891“ (beide bezeichnen Titandioxide), rät Ökotest klar von einem Kauf ab.

Die Ergebnisse des Nachtests 2023 im Detail findest Du auf Ökotest.de


Kinderzahnpasta-Test 2023: Titandioxid

Ganze 5 der 24 Kinderzahncremes im Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test enthielten den umstrittenen Inhaltsstoff Titandioxid.

Dies führte zu einer deutlichen Abwertung, wodurch die betroffenen Produkte eine Gesamt-Bewertung von mangelhaft oder ungenügend bekamen.

Titandioxid ist ein Farbstoff, der bei den Zutaten oft mit dem Kürzel CI77891 angegeben wird. Er ist schon seit Längerem in Lebensmitteln verboten, da er als nicht sicher eingestuft wird.

Offiziell darf Titandioxid aber noch in Kosmetika verwendet werden, zu denen auch Kinderzahnpasta zählt. Formal mag das so passen, allerdings verschlucken gerade kleine Kinder beim Putzen gerne mal einen Schwung Zahnpasta. So landet sie doch wieder im Magen.

Aus diesem Grund kritisiert Öko-Test Titandioxid in der Kinder-Zahnpasta scharf, zumal er für die Wirksamkeit dieser keine Rolle spielt.

Hier wurde Titandioxid im Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test entdeckt:
❌ Today Dent Kids Milchzähne (erhältlich bei Rewe und Penny)
❌ Odol-Med 3 Erste Zähne
❌ Putzi Kinderzahngel

Blei und andere bedenkliche Inhaltsstoffe

Neben Titandioxid wurden alle Kinderzahncremes auf bekannterweise schädliche oder umstrittene Inhaltsstoffe überprüft.

Immerhin 7 der 24 Zahncremes im Test 2023 enthielten irgendeinen Stoff, der in Zahnpasta erstens nichts verloren hat und zweitens erst recht nicht, wenn sie von den Allerkleinsten benutzt wird.

Naturkosmetik-Kinderzahnpasta mit Blei

Blei in der Zahnpasta!? Natürlich gehört dieses Schwermetall nicht zu den erlaubten Zutaten für Zahncreme. Aber gelegentlich sind Spuren von Blei nachweisbar, weil sich kleinste Verunreinigungen technisch nicht vermeiden lassen.

Kaum zu glauben, aber im Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test wurde Blei ausgerechnet bei einem Naturkosmetik-Produkt nachgewiesen. Und das in einer Menge, die deutlich über dem erlaubten Toleranzwert lag.

Es handelt sich um die ➔Ben & Anna Zahnpasta Strawberry Fluoride for Kids. Es bleibt abzuwarten, wie der Hersteller auf diese Befund reagieren wird. Öko-Test rät jedenfalls klar von einer Verwendung ab.

Maltodextrin und Glimmer

Man möchte meinen, die Zeiten als Kinderzahnpasta Zucker enthielt, seien lange vorbei. Trotzdem wurde in einer Zahncreme Maltodextrin nachgewiesen.

Das ➔Logodent Happy Kids, Erdbeer-Zahngel enthielt diesen Zucker, der die Entstehung von Karies begünstigen kann. Unverständlich, warum sich dieser Zusatz ausgerechnet in einer Kinderzahnpasta findet.

Ein ganz anderer Inhaltsstoff, nämlich Glimmer, zaubert bei den Marken Putzi, Sensident und Blend-A-Med Glitzer in die Kinder-Zahncreme. Das kommt bei den Kindern im heimischen Badezimmer natürlich gut an. Weniger jedoch bei den Kindern, die für den Abbau dieses Minerals in Minen eingesetzt werden.

Im Kinderzahnpasta-Test 2023 konnte die genaue Herkunft des Glimmer bei keiner der 3 Marken geklärt werden, weshalb sich Kinderarbeit nicht ausschließen ließ.

Elmex und Signal im Öko-Test 2023 „befriedigend“

Manche:r Leser:in ist vielleicht neugierig, wie diese beiden Test-Sieger aus dem Stiftung-Warentest 2022 im Öko-Test 2023 abgeschnitten haben:

  • Elmex Kinderzahnpasta
  • Signal Kinderzahnpasta Meine Freundin Conni

Beide Zahncremes enthalten auch laut Öko-Test die empfohlene Menge Fluorid (1.000 ppm) und sind frei von bedenklichen Inhaltsstoffen. Somit erfüllen sie 2 wichtige Kriterien im Kinderzahnpasta-Test 2023, schneiden aber nur mit „befriedigend“ ab. Im nächsten Abschnitt erkläre ich Dir die Hintergründe.

Fluorid: Hersteller sollen zu korrekter Dosierung beitragen

Öko-Test legt in seinem Kinderzahnpasta-Test 2023 Wert auf Benutzerfreundlichkeit bei der Fluorid-Dosierung. Denn nicht alle Verbraucher sind gut informiert und wissen um die Risiken einer falschen Milchzahn-Fluoridierung.

Die Hersteller werden beim Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test in die Pflicht genommen, ihren Teil zu einer korrekten Dosierung beizutragen.

Konkret bedeutet das:

  • Der Verbraucher sollte auf der Verpackung Hinweise zur Häufigkeit des Zähneputzens finden.
  • Auch der Fluoridgehalt soll auf der Tube bzw. der Verpackung klar erkennbar sein.
  • Die Verpackung Fluorid-freier Zahncremes soll mit einem Hinweis auf notwendige anderweitige Fluoridgaben versehen sein.
  • Die Öffnung der Zahnpasta-Tube muss so schmal sein, dass die Dosierung einer Reiskorn- oder Erbsen-großen Menge Zahncreme problemlos möglich ist. Sonst kann es leicht zu einer Überdosierung mit Fluorid kommen.

Diese (und weitere) Aspekte lässt Öko-Test als Mangel in die Bewertungen einfließen, weshalb Elmex und Signal nur „befriedigend“ benotet wurden.

Fazit: Sofern Du über die Fluoridierung zur Kariesprophylaxe bei Kindern gut informiert bist und die Zahncreme für Dein Kind in der richtigen Menge auf die Bürste drückst, bist Du mit Elmex und Signal weiterhin gut beraten.

Kinderzahnpasta-Test 2023: Fluoridgehalt

Seit 2021 gibt es eine einheitliche Empfehlung von Experten zum Thema „Fluoridierung zur Kariesprophylaxe“. Benutzen Kinder eine Fluorid-freie Kinderzahnpasta, sollten Eltern sie anderweitig mit Fluorid versorgen, was in der Realität aber selten der Fall ist. Ein plausibler Grund für eine kritische Auseinandersetzung mit Zahnpasta ohne Fluorid wie Kinder-Karex & Co.

Im Gegensatz zu Stiftung Warentest 2022, wertet Öko-Test 2023 Fluorid-freie Zahncremes aber nicht generell ab. Vielmehr kommt es bei der Bewertung darauf an, wie gut der Hersteller auf der Verpackung über die Problematik informiert.

Natürlich bleibt die Frage, wie oft Eltern tatsächlich den winzigen Text auf der Tube durchlesen. Auf jeden Fall haben Eltern aber die Möglichkeit, sich zu informieren und können eine bewusste Kauf-Entscheidung treffen.

Etwas nachdenklich macht, dass trotzdem nur 1 von 7 Fluorid-freien Kinderzahncremes mit „gut“ bewertet werden konnte, nämlich das Weleda Kinder-Zahngel.


Wir vom Babyartikel.de-Magazin sind sehr gespannt, ob Kinderzahnpasta-Hersteller bis zum nächsten Test endlich auf Titandioxid verzichten. Rund um die Fluorid-Problematik bleibt es ebenso spannend, denn aktuell scheint es keinen Trend weg von den Fluorid-freien Produkten zu geben.

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2 Kommentare zu “Kinderzahnpasta-Test 2023 von Öko-Test: Immer noch Titandioxid enthalten

  1. Bin bisschen verwirrt wollte grade den hier angegebenen Testsieger,
    Tabaluga Zahngel für Kinder mit Erbeer-Geschmack, bestellen aber hab bei den Inhaltsstoffen auf der Seite

    supermarkt24h.de/Tabaluga-Zahngel-Kids-100ml

    CI 77891 gesehen. Hab ich da jetzt was verwechselt? Viele Dank.

    1. Liebe Franziska,
      vielen Dank für Deinen Kommentar. Wie gut, dass Du bei den Inhaltsstoffen so genau hingeschaut hast!

      Du hast das völlig richtig verstanden. Ökotest hat das Tabaluga Erdbeer-Zahngel mit „sehr gut“ bewertet, weil es kein Titandioxid enthielt.
      Ich vermute, dass es sich bei dem Zahngel, das Du im Internet gefunden hast, um eine ältere Produktvariante handelt. Anders kann ich mir die Angabe von CI 77891 bei den Inhaltsstoffen auch nicht erklären.
      Ein Tipp: Die von Ökotest schreiben, dass sie das Tabaluga-Zahngel bei Edeka eingekauft hatten. Da würde ich es an Deiner Stelle mal versuchen, aber vorsichtshalber trotzdem einen Blick auf die Inhaltsstoffe werfen.
      Alternativ zur Tabaluga-Zahncreme könntest Du auch das Bevola Naturals Kids- oder Bevola Kids-Zahngel ausprobieren. Beide haben ebenfalls sehr gut abgeschnitten.

      Viele Grüße
      Jennifer vom Babyartikel.de-Magazin

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