PEKiP

    PEKIP – was ist das?


    Säuglinge liegen nackt in einem warmen Raum und spielen. Das ist PEKiP, Prager-Eltern-Kind-Programm und es ist doch etwas gewöhnungsbedürftig. Es klingt fast ein bisschen nach einem Konzept aus den späten 60iger Jahren und das ist es auch. Aber Experten halten PEKiP für durchaus sinnvoll, vorausgesetzt, es wird korrekt durchgeführt.

     PEKiP ist Frühförderung

    Babys sollen so früh wie möglich gefördert werden, das ist zumindest die Ansicht vieler Eltern. Einige Experten und viele Eltern empfinden das aber als übertrieben oder sogar kontraproduktiv. PEKiP zielt aber genau auf die frühkindliche Förderung ab, genauer gesagt, auf die Förderung im Säuglingsalter. Die „Teilnehmer“ sind gerade einmal vier bis sechs Wochen alt, liegen nackt in einem warmen Raum und dürfen spielen. Klingt ein bisschen nach den späten 60iger Jahren? Richtig, denn aus diesem Jahrzehnt stammt das PEKiP Programm. Erfunden hat es der aus Prag stammende Psychologe Jaroslav Koch. Christina Ruppelt (Psychologin) und Hans Ruppelt (Sozialwissenschaftler) griffen in den 70iger Jahen die Idee erneut auf und entwickelten das Prager-Eltern-Kind-Programm (PEKiP).

    Trotz der Tatsache, dass das Programm aus den 60iger und 70iger Jahren stammt, ist es heute dennoch sehr bekannt und gängige Praxis. PEKiP gibt es in vielen deutschen Städten, eine Übersicht über alle Kurse in Deutschland findest Du hier. Viele Kurse werden von Hebammen, dem Deutschen Roten Kreuz oder von Volkshochschulen angeboten. Mit Sicherheit gibt es auch ein Angebot in Deiner Nähe.

    Wirkt PEKiP wirklich?

    Professor Dr. Bernhard Kalicki, Leiter der Abteilung Kinder und Kinderbetreuung am Deutschen Jugendinstitut (DJI), spricht sich klar für PEKiP aus, er betont aber auch, dass das Programm noch nicht ausreichend erforscht ist um eine Wirkung nachzuweisen. Logisch betrachtet kann das Programm zur frühkindlichen Förderung gar nicht schädlich sein, denn die Gruppenleiter haben eine Ausbildung und wissen genau was sie tun. Daher sollten sich Eltern stets die Ausbilungsbescheinigung zeigen lassen. Gespielt werden Spiele, die die Sinne anregen und die Babys dazu animieren sollen sich zu bewegen. Eine Kurseinheit dauert etwa 90 Minuten und findet einmal in der Woche statt.

    Neueste Studien haben gezeigt, dass Säuglinge schon ab der Geburt gerne lernen und das Gehirn auf „lernen eingestellt ist“. Daher sprechen auch viele Kinderärzte und Experten für das PEKiP aus. Das Gehirn von Babys reift und entwickelt sich besser, wenn es bestimmte Reize bekommt und zum Lernen angeregt wird. Nun kann man sich aber fragen, ob man seinem Kind nicht auch zu Hause ein paar Spielsachen geben kann. Geht schon, klar, aber ein ausgebildeter Gruppenleiter kennt sich mit dem frühkindlichen Gehirn besser aus und kann es so auch besser fördern. Zudem hat so ein Kurs auch Vorteile für das begleitende Elternteil: man kann neue Kontakte zu Eltern knüpfen, die nicht nur in der Nähe wohnen, sondern deren Kinder auch im gleichen Alter sind.

    PEKiP soll auch den Eltern helfen

    Nebst dem Knüpften neuer Kontakte hat so ein Kurs auch noch einen weiteren Vorteil für die Eltern: sie lernen den Umgang mit ihrem Kind. Das klingt komisch? Ist es aber nicht, denn heutzutage lernen Männer und Frauen den Umgang mit Säuglingen nicht mehr zwingend aus der Großfamilie, sondern müssen ihr wissen selbst aneignen. Wer jetzt sagt, jede Frau hätte die „Muttergene“ in sich, der täuscht sich. Nicht jede Frau weiß instiktiv, wie sie mit einem Säugling umgehen soll und welche Bedürfe dieser gerade hat.

    Sale

    Viele Eltern tun sich schwer damit, die Signale ihres Babys zu verstehen, was auch ganz natürlich ist. PEKiP kann helfen, die Beziehung zwischen Baby und Eltern zu festigen und zu stärken. Die Gruppenleiter sind auch dafür ausgebildet und stehen Eltern bei Fragen und Unklarheiten beratend zur Seite.

    Ist PEKiP das Richtige für mich?

    Du weißt immer noch nicht, ob du Dich für PEKiP entscheiden sollst? Hier sind die wichtigsten Fakten noch einmal für Dich zusammengefasst.

     

    Was sind die Ziele vom PEKIP?

    • das Baby in seiner momentanen Situation und seiner Entwicklung wahrzunehmen, zu begleiten und zu fördern
    • die Beziehung zwischen dem Baby und seinen Eltern zu stärken und zu vertiefen
    • die Eltern in ihrer Situation zu begleiten und den Erfahrungsaustausch sowie die Kontakte der Eltern untereinander zu fördern
    • dem Baby Kontakte zu Gleichaltrigen zu ermöglichen

    Was sind die Vorteile?

    • Kinder entwickeln einen gleichmäßigeren Schlafrhythmus
    • Kinder sind zufriedener
    • Kinder werden seltener krank

    Wie sieht eine PEKIP-Gruppe aus?

    • können ab der 4.-6. Lebenswoche begonnen werden
    • Kinder und Eltern treffen sich wöchentlich
    • es kommen 6-8 Kinder zusammen
    • Der Gruppenraum ist mit Matten ausgelegt, so dass sich die Kinder frei bewegen können

    Was ist kritisch am PEKIP?

    • Frühförderwahn
    • Kinder werden schon früh mit Reizen überflutet
    • Kinder treten schon früh in einen Wettbewerb

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