Schwangere mit schmerzenden Beinen

RLS in der Schwangerschaft: Was ist das Restless Legs Syndrom?


Eine Schwangerschaft bringt viele Veränderungen mit sich. Jede dritte bis vierte Schwangere leidet unter dem Restless-Legs-Syndrom. In diesem Artikel erkläre ich Dir, warum man das in der Schwangerschaft bekommen kann und was die Ursachen und Symptome sind. Ich verrate Dir am Schluss natürlich auch, was Du nachts gegen unruhige Beine tun kannst.

Was ist RLS? Warum bekommt man das in der Schwangerschaft?

Bei dem Restless-Legs-Syndrom handelt es sich um eine (behandelbare) Erkrankung des Nervensystems. Betroffene klagen über Probleme in den Beinen. Sie treten meistens dann auf, wenn sie still liegen oder ruhig sitzen. Fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung ist generell von diesem Syndrom betroffen, doch auch in der Schwangerschaft kommt es verhältnismäßig häufig vor. Die Symptome, auf die ich später im Text noch eingehen werde, treten meistens im letzten Schwangerschaftsdrittel auf. Eine Schwangerschaft bedeutet, dass der Körper sich verändert. Du schläfst schlecht, weil Du vielleicht viel über die bevorstehende Geburt nachdenkst. Deine nächtliche Unruhe kann aber auch einen organischen Grund haben, nämlich das RLS.

Die Ursachen und Symptome des Restless-Legs-Syndroms

Ursachen

Die Ursachen sind den Forschern bisher tatsächlich noch unklar. Man weiß jedoch, dass es zwei Formen dieser Krankheit gibt. Bei einem primären Syndrom ist die Ursache nicht bekannt, beim sekundären RLS handelt es sich um die Folge einer anderen Erkrankung. Das kann beispielsweise ein Eisenmangel oder Nierenleiden sein. Eisenmangel ist in der Schwangerschaft ein häufiges Problem. Vor allem, wenn der Eisenspiegel sinkt. Denn dann werden andere Symptome stärker. Das bedeutet aber nicht, dass jede Schwangere mit Eisenmangel am RLS erkrankt. Wissenschaftler vermuten eher eine genetische Veranlagung. Zudem gibt es bestimmte Botenstoffe, die den Stoffwechsel im Gehirn stören und auch der Hormonhaushalt begünstigt die Entstehung der Krankheit.

Symptome

Bei den meisten Betroffenen treten die folgenden Symptome dann auf, wenn sie zur Ruhe kommen. Also am Abend und in der Nacht, wenn sie sitzen oder liegen oder auch bei längeren Autofahrten:

  • Kribbeln
  • Ziehen
  • Zucken
  • Schmerzen

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in den Beinen, auch Arme können betroffen sein.

Das hat zur Folge, dass die Ruhe unangenehm wird. Die Beschwerden lassen nach, wenn Du aufstehst und umherläufst. Du schläfst deshalb schlecht und kannst Dich nicht ausruhen. Deshalb bist Du auch ständig müde und erschöpft, die Belastung wird größer und im schlimmsten Fall führt all das zu einer Depression. Deshalb ist es wichtig, dass Du zu einem Arzt gehst und dieses Thema ernst genommen wird. Um ein Restless-Legs-Syndrom festzustellen, sind eine Anamnese und Laboruntersuchungen nötig.

Was kannst Du bei einem RLS Syndrom in der Schwangerschaft tun?

Medikamente, die normalerweise bei so einer Diagnose gegeben werden, können das Ungeborene schädigen und werden deshalb auch nicht verschrieben. Auch Schlafmittel sind tabu. Du kannst Dir jedoch selbst etwas Gutes tun, indem Du Entspannungsüben, Kneippgüsse und Beinmassagen machst. Auch Sport kann etwas helfen, sofern Du Dich damit wohlfühlst. Kalte Beinduschen und kühlende Gelkompressen können ebenfalls helfen. Wichtig ist auch, dass Du auf einen gesunden Lebensstil und auf eine ausgewogene Ernährung achtest.

Mit Eisen-, Folsäure– und Magnesiumpräparaten kannst Du übrigens sehr gut vorbeugen. Beginne mit der Einnahme, wenn Du in der Babyplanung bist, spätestens jedoch, wenn die Schwangerschaft festgestellt wurde. Damit minimierst Du vorab schon, am RLS zu erkranken.

Wenn die Beschwerden jedoch weiterhin stark bleiben, gibt es die Möglichkeit, medikamentös zu therapieren. Hier muss man jedoch gut abwägen. Medikamente sind in den meisten Fällen eine Gefahr für Dein Baby. Aufgrund der Organentwicklung sollte man erst ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel mit Medikamenten beginnen und natürlich nur mit der niedrigsten effektiven Dosis. Der Eisenstatus wird weiterhin kontrolliert und im Falle einer Besserung kann die Therapie beendet werden. In den meisten Fällen wird mit Schmerzmitteln oder Dopamin-Arzneien gearbeitet.

Weiterführende Informationen zur Behandlung in der Schwangerschaft findest Du bei der Deutschen Restless Legs Vereinigung.

Ist das RLS schädlich für mein Baby und hört es nach der Schwangerschaft auf?

Dein Baby bekommt im Mutterleib nichts von der Störung mit. Hier musst Du Dir keine Sorgen machen. Mit der Geburt höre die Beschwerden normalerweise auch auf. Solltest Du aber eine weitere Schwangerschaft planen, musst Du davon ausgehen, dass auch das Restless-Legs-Syndrom wieder auftreten kann. Beuge der Krankheit vor, indem Du Dich eisenreich ernährst und Deinen Eisenspeicher mit Eisenpräparaten immer wieder auffüllst.

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