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Kaiserschnittkinder: Worauf Du nach der Geburt achten solltest


Der Start als Kaiserschnittkind ist mitunter etwas holpriger als nach einer normalen Geburt. Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (TK) haben Kinder, die per Kaiserschnitt auf die Welt kommen, mehr Gesundheitsprobleme. Dazu gehören unter anderem chronische Bronchitis, ADHS und Gewichtsprobleme. Details aus der Studie und was Du sonst noch über Kaiserschnittkinder wissen musst, habe ich in diesem Artikel für Dich zusammengefasst.

Welche Risiken bestehen bei Kaiserschnitt-Kindern?

Eins vorweg: Die Risiken treffen natürlich nicht auf jedes Kind zu, welches nicht auf natürlichem Wege auf die Welt kommt. Ich möchte den Kaiserschnitt hier auch nicht schlecht machen. Er kann für Dich und Dein Baby ein Segen sein, gerade wenn er medizinisch notwendig ist. Entscheidest Du Dich jedoch für einen geplanten Kaiserschnitt, solltest Du die möglichen gesundheitlichen Folgen für Dein Kind bedenken:

  • Chronische Bronchitis: Davon sind fast 10 % der Kinder, die per Kaiserschnitt kamen, in den ersten acht Lebensjahren betroffen
  • ADHS: Das Risiko für die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung, auch Zappelphilipp-Syndrom genannt, ist für etwa 16 % der Kinder erhöht
  • Gewichts- und Ernährungsprobleme: Bei etwa 36 % der Kaiserschnittkindern wird Adipositas (Fettleibigkeit) festgestellt, 7 % neigen stärker zu Magen-Darm-Erkrankungen und 11 % haben ein höheres Ernährungsproblem.
  • Bei etwa 9 % der Kaiserschnittkinder wurde zudem eine Entwicklungsstörung festgestellt

Für diese Werte wurden 38.800 Kinder, die im Jahr 2008 geboren wurden, bis 2016 untersucht und begleitet. Daraus entstand der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse. Auch andere Studien, etwa eine internationale Studie aus dem Jahr 2018 belegen dass, Kaiserschnittkinder häufiger gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind.

Spätfolgen Kaiserschnitt - das sind die Ursachen
Es wird vermutet, dass der fehlende Kontakt des Babys mit der Keimflora des Geburtskanals für gesundheitliche Probleme im Kindesalter verantwortlich ist. Auch kommt es bei der Geburt häufiger zu Anpassungsschwierigkeiten, wenn das Baby nicht den Weg durch den Geburtskanal nimmt.

Kaiserschnittkinder: Auf die Art der Geburt sollten Eltern im Zweifelsfall hinweisen

Im gelben Vorsorgeheft Deines Kindes ist vermerkt, wie es zur Welt kam. Dein Kinderarzt sollte diesen Hinweis prüfen, um Probleme schneller zu erkennen und diesen entgegenzusteuern. Auch Du kannst bei gesundheitlichen Problemen darauf hinweisen, dass Du per Kaiserschnitt entbunden hast. So werden Auffälligkeiten frühzeitig bemerkt und ggf. therapiert.

Viele Ärzte und auch Krankenkassen nutzen digitale Programme, die das Lernen und Spielen unterstützen und Kaiserschnitt-Kindern bei der Therapie helfen – auch speziell entwickelte Apps werden angeboten. Sprich darüber mit Deinem Kinderarzt und der Krankenkasse.

Hilfe für Schwangere mit psychischen Belastungen

Schwangere, die zu psychischen Belastungen neigen oder darunter leiden, haben oft Angst vor einer natürlichen Geburt und entscheiden sich deshalb vorab für einen Kaiserschnitt. Um ihnen Mut zu machen und ihre Psyche zu stärken, gibt es viele Anlaufstellen. Frauenärzte und Beratungsstellen bieten Hilfe und Tests an, die Anzeichen erkennen lassen und zu Behandlungen führen.

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Wie hoch ist die Kaiserschnittrate in Deutschland?

In Deutschland gibt es verhältnismäßig viele Kaiserschnittkinder. Die Kaiserschnittrate liegt bei 30,5 %. Damit liegen wir mit allen Klinikentbindungen von 2017 über dem westeuropäischen Durchschnitt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass nur etwa 10 bis 15 % der Kaiserschnitte wirklich medizinisch notwendig sind. Das zeigt meiner Meinung nach, dass hier viel zu oft zum Messer gegriffen wird. Es wäre also im Interesse der Kinder, diese Rate zu senken und werdenden Müttern Mut zu natürlichen Geburten zu machen.

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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4 Kommentare zu “Kaiserschnittkinder: Worauf Du nach der Geburt achten solltest

  1. Milchmädchenrechnung: Meistens gibt es einen Kaiserschnitt aufgrund von vorherigen Komplikationen bei Mutter und Kind. Da ist es nur Logisch das ein zb unterversorgtes Kind im Bauch auch später Ernährungs und Denkstörgen usw hat….

    Übergewichtige Babys aufgrund von zb Schwangerschaftsdiabetis werden auch häufig per Kaiserschnitt geholt. Dies Kinder werden auch wahrscheinlicher Übergewichtig….

    Das so etwas durch einen Kaiserschnitt ausgelöst wird halte ich für ein Gerücht.

    Das Problem gab es schon vor der Geburt und zieht sich halt weiter durch.

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