Eisenmagel in der Schwangerschaft

Wie ist das mit dem Eisenmangel?


In der Schwangerenbetreuung kommen die Frauen ganz oft zu mir und sagen: „Ich muss Eisentabletten nehmen und ich vertrag‘ sie gar nicht. Was denkst Du darüber?“

Schwangerschaftsbedingter Eisenmangel

Es ist ganz normal, dass zwischen der 28. und 32. Schwangerschaftswoche (SSW) der Hämoglobin-Wert (Hb = roter Blutfarbstoff, Bestandteil der roten Blutkörperchen) am niedrigsten ist. Das liegt daran, dass in der Schwangerschaft die Menge des Blutes und auch die Anzahl der roten Blutkörperchen ansteigen. Dadurch sinkt der Hb-Wert. In der Schwangerschaft wird ein Eisenmangel folgendermaßen definiert: Unter 11 g/dl im ersten Schwangerschaftsdrittel; unter 10,5 g/dl im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel und unter 10 g/dl nach der Geburt. Zusätzlich zu dem Hb-Wert ist es sinnvoll, auf den Eisenspeicher, das sogenannte Ferritin, zu schauen. Dabei sollte am besten gleich zu Beginn der Schwangerschaft und in der 28. SSW der Ferritin-Wert bestimmt werden, um zu sehen, ob der Eisenspeicher genügend gefüllt ist. Ein Serum-Ferritin-Wert unter 30µg/l ist meines Wissens ein Zeichen für einen Eisenmangel, unter 15µg/l beweist es.

Auswirkungen von Eisenmangel

Es gibt keine Verbesserung der geburtshilflichen Parameter und damit auch keinen Nutzen der generellen Prophylaxe von Eisen in der Schwangerschaft. Die Risiken von Frühgeburten, gehäufter Kaiserschnitte, Mangelgeburten oder höherer Säuglingssterblichkeit konnten nicht nachgewiesen werden. Es muss deshalb immer ganz genau geschaut werden, ob eine Gabe von Eisentabletten überhaupt sinnvoll ist.

Gibt es Alternativen zu Eisentabletten?

Es gibt sehr gute Alternativen zu Eisentabletten. Welche, das verrate ich Euch in meinem Beitrag: Niedriger Hb – müssen es immer gleich Eisentabletten sein?    

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