Neugeborenengelbsucht – ist das gefährlich?


    Bekommt jedes Kind eine Gelbsucht?

    Fast alle Kinder haben zwischen dem 3. und 6. Lebenstag eine leichte Gelbfärbung. Das kommt daher, dass im Körper des Babys die roten Blutkörperchen, die nach der Geburt in nicht mehr allzu großer Menge benötigt werden, zerfallen.

    Begünstigende Faktoren:

    • lange anstrengende Geburt
    • Unreife des Kindes
    • Blutungen, Blutergüsse
    • Atemanpassungsstörungen nach der Geburt
    • Infektionen des Kindes
    • Blutgruppenunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind
    • familiäre Veranlagung

    Ist die Gelbsucht gefährlich?

    Wenn der Bilirubinwert (Gelbsuchtwert) sehr hoch ist, kann das Gehirn des Babys geschädigt werden.

    Was könnt Ihr tun, um Eurem Kind zu helfen, das Bilirubin schneller abzubauen?

    • Stillen: nach der Geburt so oft und lange wie möglich stillen. Muttermilch beschleunigt die Darmpassage und begünstigt die Ausscheidung des Bilirubins. Wenn Ihr nicht stillt, gebt Eurem Kind dem Lebenstag entsprechend die Muttermilchersatznahrung.
    • Wärmezufuhr: Damit Euer Kind nicht zu viel Energie verbraucht und es für den Abbau vom Bilirubin nutzen kann, ist es sinnvoll, es schön warm zu halten. Die beste Wärmezufuhr bekommt Euer Kind im Haut-zu Haut-Kontakt mit Euch. Gerne dürft Ihr aber auch eine Wärmeflasche mit ins Bettchen legen.
    • Tageslichtbestrahlung: Tageslicht hilft Eurem Kind, das Bili besser abbauen zu können. Stellt doch deshalb Euer Kind, wenn es etwas gelb ist ohne Mütze ans Fenster. Auch ein 1-2 stündiger Spaziergang mit dem Vater oder den Großeltern fördert den Biliabbau sehr.
    • Tee: Wenn Ihr stillt, könnt Ihr einen Tee aus Boldoblätter, Löwenzahnwurzel, -kraut, Mariendistel trinken, um den Leberstoffwechsel anzuregen, der das Bilirubin abbaut.

    Wenn der Bilirubinwert zu hoch ist?

    Die Hebamme schaut mit Euch zusammen, wie sich die Gelbfärbung bei Eurem Kind verändert. Außerdem ist es wichtig, ob Euer Kind sehr schläfrig ist, ob es gut trinkt und auch gut ausscheidet (Urin und Stuhlgang).  Wenn die Hebamme das Gefühl hat, dass der Wert zu hoch ist, wird sie eine Blutentnahme beim Kinderarzt oder in der Kinderklinik veranlassen. Dort wird dann der Bilirubinwert im Blut bestimmt. Bei einem zu hohen Wert (das ist je nach Lebensalter des Kindes unterschiedlich) wird eine sog. Fototherapie gemacht. Euer Kind wird dann in einem Wärmebett etwa 6-12 Stunden mit blauem UV-Licht bestrahlt.

      Weitere Artikel von uns:

      Schreibe einen Kommentar

      Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert