baby im brutkasten

    Der Brutkasten: Alles was Du über den Inkubator wissen musst


    Etwa jedes 11. Kind in Deutschland ist ein Frühchen – so werden Babys genannt, die vor Erreichen der 37. SSW geboren werden. Viele dieser Kinder verbringen ihre ersten Lebenswochen oder -monate im Krankenhaus in einem Inkubator.

    Im folgenden Text erfährst Du, wie der Brutkasten das Baby beim Aufwachsen unterstützt und wie er zu früh geborenen Kindern ein Leben außerhalb des Mutterleibs ermöglichen kann.

    Die Geschichte des Inkubators

    Die ersten Brutkästen wurden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts in Frankreich entwickelt. Seit dieser Zeit, als noch jede Menge warmes Wasser zur Erwärmung des Bettchens durch den Inkubator floss, hat sich der technische Stand deutlich verbessert. Damals wie heute jedoch dient ein Brutkasten dem Schutz des Neugeborenen vor Keimen und schafft eine dem Mutterleib nachempfundene Umgebung, in der die Allerkleinsten wohlbehütet überleben können.

    Wie sieht ein Inkubator aus?

    Der Säuglingsinkubator wirkt auf den ersten Blick möglicherweise sehr unpersönlich und kalt auf Dich: Der Brutkasten ist eine durchsichtige Box aus Plexiglas mit oder ohne Deckel. An den Seiten hat der Kasten jeweils Öffnungen, durch die das Baby versorgt werden kann.

    Brutkästen haben in aller Regel Rollen und sind so mobil. Wenn Dein Baby zum Beispiel in ein anderes Krankenhaus verlegt werden muss, wird ein Transport-Inkubator genutzt.

    Die Funktionen eines Brutkastens

    Der Inkubator bietet den Allerkleinsten eine schützende Umgebung. Das Baby und seine Vitalfunktionen können zu jeder Zeit überwacht werden.

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    Schutz vor Keimen und Infektionen

    Das Immunsystem eines Babys muss sich nach der Geburt erst noch entwickeln. Je jünger ein Baby ist bzw. je früher es geworden wird, desto schlechter arbeitet sein Immunsystem. Zudem hat der kleine leichte Körper nur wenig Reserven und Kraft, mit einer Infektion zu kämpfen. Deshalb dient ein Brutkasten auch als Schutz für das Baby: Die seitlichen Öffnungen der Box sind beispielweise mit Manschetten versehen, durch die der Arzt oder die Eltern greifen können ohne dass zu viel Raumluft in die Box gerät. So gelangen keine bzw. kaum Krankheitserreger zum Baby.

    Der Inkubator überwacht das Baby

    Im Inkubator werden die Kleinen zu jeder Zeit überwacht: So werden beispielweise die Atmung und der Herzschlag kontrolliert und der Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt des Bluts gemessen. Insbesondere die Kontrolle der Atmung ist bei den Kleinen wichtig, da sie oft noch nicht selbständig (gut) atmen können und noch Unterstützung benötigen.

    Außerdem ist es im Brutkasten schön warm. Es herrscht eine optimale Luftfeuchtigkeit, so dass das Baby gut gedeihen kann. Da der Körper der Kleinen noch keine Fettschicht hat, können Frühgeborene ihre Körpertemperatur oft noch nicht von alleine halten. Deshalb ist die Wärme für sie besonders wertvoll. Oftmals tragen die Kinder im Brutkasten auch ein Mützchen, da sie einen Großteil ihrer Körperwärme sonst über den Kopf wieder verlieren würden.

    Dein Baby wächst im Schlaf

    In den ersten Wochen ihres Lebens schlafen die Kleinen im Brutkasten noch sehr viel. Schlaf ist für frühgeborene Kinder sehr wichtig und nötig, damit sie gut wachsen und optimal gedeihen können. In vielen Krankenhäusern werden die Babys im Inkubator auf den Bauch gelegt, weil die Kleinen in der Bauchlage besser und leichter atmen und ihre Energie so ins Wachsen stecken können.

    Körperkontakt im Brutkasten

    Das oberste Gebot auf einer Neugeborenen-Station ist immer die Hygiene. Keime können für die Kleinsten schwerwiegende Folgen haben, weswegen es ein paar Dinge gibt, auf die Ihr als Eltern immer achten solltet, wenn Ihr Euer Baby berührt.

    Grundsätzlich ist es für ein Baby und dessen Entwicklung sehr wichtig, Körperkontakt mit Mama und Papa zu haben. Wenn Du Dein Baby streicheln möchtest, solltest Du vorher unbedingt Deine Hände waschen bzw. desinfizieren und gegebenenfalls auch einen Mundschutz tragen. Sicherlich werden die Ärzte und Schwestern Dich hierbei anweisen. Wenn Dein Baby schon größer, stärker und stabiler ist, ist es auch möglich, das Kleine zum Kuscheln (Känguruhen) für eine Weile aus dem Brutkasten zu nehmen.

    Wenn der Brutkasten Angst bereitet

    Dein Baby ist noch klein und leicht und wirkt im Brutkasten vielleicht sehr zerbrechlich. Es kann sein, dass Du deshalb auch ein wenig Angst davor hast, Dein Kind zu berühren. Womöglich fällt es Dir generell schwer, Dich Deinem Kind zu nähern, weil der Inkubator Dich abschreckt und Du Dein Kleines nicht leiden sehen magst. Sorge Dich nicht: Dein Baby braucht und genießt Deine Anwesenheit. Es freut sich über Deine Stimme, merkt, wenn Du bei ihm bist und reagiert auf Deine Berührungen. Ihr übersteht gerade gemeinsam eine schwierige Zeit. Sprich gegebenenfalls mit anderen Eltern, Deinem Partner oder dem Krankenhauspersonal über Deine Ängste. Es ist ganz normal, dass Du in dieser Situation ängstlich bist.

    Wann kommt das Baby aus dem Inkubator?

    Wie lange ein Baby im Brutkasten bleiben muss, ist schwer vorherzusagen. Manche Frühchen haben nur leichte Startschwierigkeiten und können schon nach einigen Tagen in ein Wärmebettchen umziehen, andere brauchen eventuell längere Zeit die Unterstützung des Inkubators.

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      2 Kommentare zu “Der Brutkasten: Alles was Du über den Inkubator wissen musst

      1. Hallo,

        wie sah ein Brutkasten von 1966 aus ? Das waren meine ersten Lebenserfahrungen.
        Können Sie mir Info´s zukommen lassen ? Das sind doch erste Berührungs- und Trennungserfahrungen.

      2. Ich bin 4 Wochen als Baby im Brutkasten gelegen. Ich liebe bis heute Wärme, Heizkissen, Wärmflasche, Ofen, Sonne, friere sehr schnell. Mag es immer kuschelig warm.
        Ich denke, dass das mit dem Brutkasten zusammenhängt.

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