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Deo, Haarspray und Nagellack in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?


Während Deiner Schwangerschaft möchtest Du natürlich nicht auf Deine Beauty-Routine verzichten. Schließlich sollst Du Dich auch als werdende Mama in Deinem Körper wohlfühlen! Aber darfst Du alle Deine Kosmetik-Produkte einfach bedenkenlos weiterverwenden? Wie sieht es zum Beispiel mit Deo, Haarspray und Nagellack in der Schwangerschaft aus?

Ob Haarspray und Co. in der Schwangerschaft erlaubt sind und worauf Du bei Kosmetik in der Schwangerschaft achten solltest, erklären wir Dir hier. Zudem möchten wir Dir Alternativen vorstellen, damit Du Dich auch mit Babybauch schön fühlen kannst. Abschließend geben wir Dir Tipps für die Zeit nach der Schwangerschaft. Denn auch in der Stillzeit solltest Du in puncto Beauty-Produkte ein paar Dinge beachten.

Deo in der Schwangerschaft: Verzichte auf Aluminiumsalze

Viele Deos, sogenannte Antitranspiranten, enthalten Aluminiumsalze, welche die Schweißproduktion hemmen. Eigentlich praktisch! Aluminumsalze in Deos sind in letzter Zeit allerdings immer wieder in die Kritik geraten, weil Aluminium im Verdacht steht, die Entstehung von Brustkrebs und Alzheimer zu fördern. Ob das stimmt, wurde zwar noch nicht ausreichend erforscht — Experten raten jedoch gerade Schwangeren zur Vorsicht.

Außerdem kann sich der schweißhemmende Effekt negativ auf die Gesundheit auswirken: Dein Körper stößt in Form von Schweiß Giftstoffe aus Deinem Körper aus. Aluminiumsalze verhindern dies, weil sie die Poren verengen. So verringert sich zwar Deine Schweißproduktion, doch Dein Körper wird auch die Gifte nicht richtig los. Der Prozess des Ausstoßens ist jedoch ein Teil Deines Stoffwechsels und somit enorm wichtig für Deinen Körper.

Außerdem kann Dein Körper über die Achselhöhlen Aluminiumsalze und andere Giftstoffe aufnehmen, z.B. über winzig kleine Schnitte nach der Rasur. Diese Stoffe können sich in den Lymphknoten festsetzen und so bis zu Deinen Organen vordringen. Um zu verhindern, dass Aluminium in Deine Haut eindringt, solltest Du Antitranspiranten in der Schwangerschaft gar nicht oder nur ausnahmsweise verwenden und vor allem nicht nach der Rasur auftragen.

Welches Deo kannst Du in der Schwangerschaft verwenden?

Greife auf ein Deo zurück, welches keine Aluminiumsalze beinhaltet (also keinen Antitranspirant). In der Regel ist das direkt auf dem Produkt vermerkt, ansonsten kannst Du auch auf der Rückseite nachlesen, ob sich Aluminium unter den Inhaltsstoffen befindet. Deos aus zertifizierter Naturkosmetik enthalten normalerweise keine Aluminiumsalze.

 

Haarspray in der Schwangerschaft: Meide Phtalate

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Es gibt Stoffe, die Du während der Schwangerschaft nicht auf Deine Kopfhaut auftragen und vor allem nicht einatmen solltest. Haarspray kann Phtalate enthalten, die bei männlichen Föten das Risiko für eine Fehlbildung am Geschlechtsorgan erhöhen können (die sog. Hypospadie, unterhalb des Penis entsteht eine Öffnung der Harnröhre). Verantwortlich dafür ist eine hormonähnliche Wirkung.

Weitere Studie haben gezeigt, dass die in Haarsprays enthaltenen Duftstoffe Deine Lungenfunktion beeinträchtigen können. Hier spielen auch Haarsprays mit Ethanol eine große Rolle.

Welches Haarspray kannst Du in der Schwangerschaft verwenden?

Ökologisches Haarspray in einer Zerstäuber-Flasche ist eine gute Alternative. Das gibt es mittlerweile in den meisten gängigen Drogeriemärkten. Haarspray aus Naturkosmetik enthält keine künstlichen Duftstoffe, Ethanol oder chemische Zusätze.

Wenn Du auf normales Haarspray nicht verzichten möchtest, solltest Du sparsam damit umgehen, es am besten nur in einem gut belüfteten Raum nutzen und es möglichst nicht einatmen. Friseurinnen können mit ihrem behandelnden Gynäkologen über ein Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft sprechen.

Haare färben in der Schwangerschaft

Das Färben der Haare während der Schwangerschaft ist ebenso mit Risiken verbunden. Bestimmte Stoffe, die im Färbemittel enthalten sind, können Allergien hervorrufen oder sogar das Erbgut schädigen. Gefährlich werden kann es vor allem, wenn das Haarfärbemittel aus dem Ausland stammt und nicht so streng kontrolliert wurde wie die bei uns erhältlichen Farben. Solltest Du schwanger sein und Dir die Haare gefärbt haben, gerade jetzt nicht in Panik: Die Mengen der gesundheitsschädlichen Substanzen, die in die Blutbahn gelangen, sind vergleichsweise gering. 

Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du alternativ Naturprodukte oder Hennafarben nutzen, auf ein (phtalatfreies) Farbshampoo zurückgreifen, die Haare tönen oder einzelne Strähnchen färben. Zu diesem Thema gibt es einen umfangreichen Artikel in unserem Magazin. Darin findest Du umfangreiche Tipps und Informationen rund um das Haare färben in der Schwangerschaft.

Nagellack in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft musst Du nicht auf schöne Nägel verzichten. In Nagellacken und Nagellackentfernern sind zwar Weichmacher und Lösungsmittel enthalten, es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die geringen Mengen gesundheitliche Folgen haben. Wenn Du Deine Nägel lackierst, verwende acetonfreien Nagellack und Entferner. Gerade im Nagellackentferner ist oft Aceton enthalten, das Du Deinem Baby zuliebe möglichst nicht einatmen solltest.

Tipps zum Lackieren der Fingernägel

  • Lackiere Deine Finger bei offenem Fenster oder im Freien, das gilt vor allem auch für das Entfernen des Nagellacks.
  • Lässt Du Dir Deine Fingernägel im Nagelstudio machen, setze auf Gel-Nägel statt Acryl. Bei der Herstellung von Gel-Nägeln werden ungiftige Kunststoffe verwendet. Mittlerweile bieten Nagelstudios auch unbedenkliche Bio-Nägel an. Informiere Dich am besten über das Angebot in Deinem Nagelstudio und mache die Mitarbeiter darauf aufmerksam, dass Du schwanger bist.
  • Falls Du selbst als Nageldesignerin arbeitest, ist das Risiko natürlich viel höher, dass sich die giftigen Dämpfe auf Dein ungeborenes Baby auswirken. Wie gefährlich Deine Situation genau ist, hängt von den Bedingungen in Deinem Studio ab, z.B. ob eine Absauganlage existiert und ob Du mit einer Schutzmaske arbeitest. Am besten, Du sprichst mit Deinem Frauenarzt über Deine Situation.

Brüchige Nägel in der Schwangerschaft

Werdende Mütter leiden oft unter brüchigen, trockenen und dünnen Nägeln. In diesen Fällen wird von einer Lackierung abgeraten, denn diese strapaziert die Nägel nur noch mehr. Verwende stattdessen eine Handcreme und ein pflegendes Nagelöl, ein Nagelhärter ist auch erlaubt. Werden Deine Nägel dadurch nicht stabiler, solltest Du ganz auf das Lackieren verzichten.

Pediküre in der Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft können sich die Beine schwer und die Füße müde anfühlen. Da kann eine pflegende Pediküre helfen! Dabei ist es ganz wichtig, dass Du eine angenehme Sitzhaltung einnimmst und eine Veränderung der Sitzposition nicht zu Verspannungen führt. Während der Schwangerschaft verändert sich die Statik des Fußes und die Nägel können einwachsen. Diese werden behandelt, ebenso werden sie gekürzt und in Form geschnitten.

Bei Ödemen, die in der Schwangerschaft vorkommen, werden Klebespangen eingesetzt, die die Reizung des Nagelfalzes verhindern. Natürlich gibt es noch mehr Behandlungen, die auf die Bedürfnisse einer Schwangeren ausgerichtet sind. Am besten sprichst Du Deine Schwangerschaft vor der Behandlung an. Das ist vor allem deshalb wichtig, weil die Pediküre mit einer entspannenden Bein- und Fußmassage abgeschlossen wird. Der Bereich um die Ferse muss hierbei ausgespart werden, da diese in der Fußreflexzonenmassage in den Bereich des Unterleibs gehören. Hier kann eine Massage vorzeitige Wehen auslösen. Eine Fußreflexzonenmassage sollte deshalb nicht durchgeführt werden.

Gerne werden bei der Massage ätherische Öle eingesetzt. Sie helfen dabei, dass Du Dich entspannst, wohlfühlst und loslässt. Schwangere reagieren unterschiedlich auf Düfte, weshalb Du vorher daran riechen sollst. Wichtig ist auch die Verwendung von reinen und natürlichen ätherischen Ölen statt synthetisch hergestellten.

Für Schwangere eignen sich folgende Düfte:

  • Echter Lavendel, Rose sowie alle Blütendüfte, Mandarine und andere ­Zitrusschalenöle

Folgende Öle sollten in der Schwangerschaft auf keinen Fall verwendet werden:

  • Angelikawurzel, Anis, Basilikum, Bay, ­Bohnenkraut, Cistrose, Estragon, Fenchel, Kampfer, Majoran, Melisse, Minze, Muskat, Muskatellersalbei, Myrrhe, Gewürznelke, ­Origanum, Petersilie, Rosmarin, Schopf­lavendel, Spearmint, Thymian, Verbena, ­Wacholder, Ysop, Zimt und Zedernholz

Natürliche Pflegeprodukte für die Schwangerschaft

Natürliche Pflegeprodukte sind optimal für Deine Schwangerschaft. In zertifizierter Naturkosmetik sind keine chemischen Substanzen wie Parabene, Aluminium oder Phtalate enthalten. Kontrolliere alle Produkte, die Du verwendest, auf ihre Inhaltsstoffe. So vermeidest Du die Verwendung von Produkten mit Chemikalien, die Deinem Körper in der Schwangerschaft schaden können.

Zudem sind natürliche Pflegeprodukte besser für Deinen Säure-Basen-Haushalt. Dein Fruchtwasser hat einen Säure-Basen-Spiegel mit einem pH-Wert von 8,5. Dieser ist perfekt für Deinen Fötus und auch der Grund für die streichelzarte Haut, die Dein Baby haben wird. Natürliche Pflegeprodukte sorgen dafür, dass Deine Haut keinen hohen pH-Wert erreicht, welcher diese austrocknen würde und die Produktion von körpereigenen Fetten verhindert.

Kosmetik in der Stillzeit: Bitte kein Parfüm

Neugeborene riechen nach der Geburt die Aufregung, den Schweiß und das Adrenalin ihrer Mutter. Sie speichern den Geruch und erkennen so ihre Mutter immer wieder. Auch wenn Du Dich nach der Geburt nach Deinem Lieblingsparfüm sehnst und es auftragen möchtest — zumindest während der ersten Wochen solltest Du lieber darauf verzichten.

Zu viel Parfüm kann für Dein Baby irritierend sein. Es sollte Deinen natürlichen Geruch kennenlernen und nicht den Deines Parfums. Im schlimmsten Fall kann ein irritierender Duft sogar zu einem Stillstreik führen. Verwende am besten ein parfümfreies Deo, denn die kleine Babynase befindet sich beim Stillen ganz in der Nähe Deiner Achselhöhle.

Außerdem können künstliche Duftstoffe bei Deinem Baby Allergien auslösen. Verwende also, vor allem in den ersten vier Wochen nach der Entbindung möglichst Produkte, die parfümfrei sind. Das gilt auch für Duschgels und Seifen. Auch der Papa-Duft ist für Dein Baby wichtig. Auch er sollte auf stark parfümierte Shampoos, After Shave und Co. verzichten, damit dem Kuscheln nichts im Wege steht.

Übrigens: Du wirst den Babygeruch lieben. Damit Du diesen noch lange genießen kannst, verwende parfümfreie Babypflegeprodukte. Und sollte Dein Baby einmal unruhig sein und nicht schlafen können, lege ein getragenes Shirt von Dir oder von seinem Papa in seine Nähe. Das wirkt beruhigend.

Fazit: Lass Dir Deine Schönheits-Routine nicht verderben

Obwohl sich all das jetzt nach wahnsinnigen Einschränkungen anhört: In Wahrheit sind es nur Kleinigkeiten, die Du in Deinem Beauty-Programm Deinem Baby zuliebe ändern solltest. Lass Dir den Spaß an Kosmetik und Schönheits-Ritualen gerade jetzt in der Schwangerschaft nicht nehmen! Denn wenn Dein Baby da ist, wirst Du in dieser Hinsicht wahrscheinlich erst einmal zurückstecken. Deshalb ist jetzt die beste Zeit, um Dir Zeit und Ruhe für Pflege, Make-up und Haare zu gönnen.

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