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Babys erster Wachstumsschub: So erkennst Du ihn


Babys entwickeln sich im ersten Lebensjahr rasant: Bis zum ersten Geburtstag wächst ein Kind durchschnittlich 20 bis 25 cm. Außerdem verdreifacht Dein Baby sein Körpergewicht.
Mit dem Körper entwickelt sich auch das Gehirn Deines Kindes. Dein Kleines entdeckt die Welt und erlernt in den ersten Lebensmonaten viele neue Fähigkeiten. Die Entwicklung verläuft dabei aber nicht konstant, sondern in Phasen. Wenn Dein Baby etwas Neues lernt, ist es oft ganz schön durch den Wind, schreit vermehrt und schläft schlechter. Wachstumsschub, Entwicklungsschub oder Entwicklungssprung wird eine solche Phase genannt. Die erste davon findet oft bereits kurz nach der Geburt statt. Ich erkläre Dir heute, wie Du einen Wachstumsschub erkennst, was beim ersten Wachstumsschub passiert und wie Du Deinem Baby am besten durch den Entwicklungssprung helfen kannst.

Was ist ein Wachstumsschub?

Zu Wachstumsschüben gibt es unterschiedliche Theorien. Sie alle sind sich darin einig, dass sich Babys Körper und sein Gehirn im ersten Lebensjahr schubartig entwickeln. Die mentale Entwicklung Deines Babys verläuft also nicht konstant, sondern in Phasen.

Während eine Theorie besagt, dass genau 8 große Wachstumsschübe in den ersten vierzehn Lebensmonaten eines Babys auftreten (siehe das Buch „Oje, ich wachse“), kommt die moderne Wissenschaft zu dem Schluss, dass sich das Gehirn bzw. das Baby tatsächlich in kleineren Schüben entwickelt, diese Phasen aber von Kind zu Kind zu unterschiedlichen Zeitpunkten auftreten.

➔ Fakt Ist: Innerhalb seines ersten Lebensjahres durchlebt Dein Baby 8 große Wachstumsschübe bzw. Entwicklungssprünge.

In diesen Phasen lernt Dein Baby nicht nur etwas Neues, sondern ist häufig unausgeglichener, hungriger, weinerlicher und sucht verstärkt nach Deiner Nähe.

➤ Wochenrechner: Berechne hier das Alter Deines Kindes in Monaten, Wochen und Tagen.

 

Was sind die Anzeichen für einen Entwicklungssprung?

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Jedes Baby ist anders und deshalb treffen sicherlich nicht immer alle Anzeichen auf Dein Baby zu. Wenn Dein Kind aber viele der folgenden Anzeichen auf einmal zeigt, ist es wahrscheinlich, dass es gerade etwas Neues lernt bzw. Dich bald mit einer neuen Fähigkeit überrascht.

Anzeichen für einen Wachstumsschub

Das Baby…

  • ist hungriger als sonst oder hat weniger Appetit.
  • schläft schlecht ein und wird nachts häufiger wach.
  • braucht mehr Nähe als sonst.
  • wirkt unruhig und weint und schreit viel.
  • reagiert sehr sensibel auf äußere Reize, andere Menschen usw.

Wann findet der erste Wachstumsschub statt?

Der Schubtheorie zufolge findet der erste große Entwicklungsschub eines Babys in der 5. Lebenswoche statt. Am Ende des Entwicklungssprungs wird Dir Dein Baby viel wacher vorkommen. Es beobachtet gezielter seine Umgebung, schaut Dich und sein Spielzeug länger und interessierter an und reagiert stärker auf Eindrücke von außen.

Mein Tipp: Lege Kalender und Handy direkt zur Seite. Du brauchst keine App und auch keine Erinnerung für einen Wachstumsschub. Babys sind keine Maschinen, sie rattern nicht nach einem Plan. Es kann sein, dass Dein Baby in der 5. Lebenswoche weinerlicher als sonst ist und „eine Phase hat“. Genauso gut kann es aber keine Phase haben. Der Kalender macht Dir unbewusst Angst, Du sorgst Dich und vielleicht überträgt sich dabei Dein mulmiges Gefühl auf Dein Baby. Dein Kleines hat feine Antennen und spürt, dass etwas anders ist.

Ich persönlich glaube, dass das Erwarten eines Wachstumsschubs nicht immer, aber manchmal eine selbsterfüllende Prophezeiung ist und das Baby vielleicht nur deshalb so „anders“, weil wir genau das von ihm erwarten.

Wie kann ich meinem Kind bei einem Entwicklungssprung helfen?

Viele Eltern fragen sich, wie sie Ihrem Baby bei einem Wachstumsschub helfen können. Ich rate Dir: Tu das, was Du sonst auch machst, wenn Dein Baby unausgeglichen ist.

Wenn Dein Kleines Neues erlernt, muss es viele Reize verarbeiten und fühlt sich unsicher. Besorge Dir eine Trage oder hole das Tuch aus dem Schrank und halte Dein Baby nah bei Dir. Körperkontakt hilft den Kleinen und schenkt ihnen Geborgenheit und Sicherheit. Fahre den Haushalt ganz weit zurück und nimm Dir (noch mehr) Zeit für Dein Kind. Sei da, wenn Dein Baby Dich braucht, tröste, singe, erzähle und begleite Dein Kind.

Stillkinder clustern in Schubzeiten häufiger, das heißt sie trinken und nuckeln abends oft stundenlang an der Brust (mehr dazu in unserem Beitrag über das Phänomen „Clusterfeeding“). Für gestillte Babys gilt dabei das gleiche wie für Kinder, die mit dem Fläschchen gefüttert werden: Stille beziehungsweise füttere Dein Kind nach Bedarf. Es ist kein Problem, wenn Dein Kind während eines Schubs ein oder zwei oder auch drei Fläschchen mehr bekommt als sonst.

Wann ist der Wachstumsschub endlich vorbei?

Die Schubtheorie besagt, dass der 5-Wochen-Schub bis zu einer Woche dauern kann (und zwei Wochen später der 8-Wochen-Schub folgt). Ganz ehrlich? Das ist meine Erfahrung zu Wachstumsschüben: Ein Schub dauert so lange wie er dauert. Ein Wachstumssprung kann einen Abend dauern oder zwei Wochen. Ein Schub kann den kompletten Familienalltag für einige Tage lahmlegen oder nach zwei Tagen vorbei sein. Jedes Baby entwickelt sich anders.

Das erste Lebensjahr besteht aus ganz vielen unterschiedlichen Phasen, schönen und schwierigen Momenten, langen Tagen, kurzen Nächten, anstrengenden und glücklichen Zeiten, die sich immer wieder abwechseln.

Es ist auch gar nicht so wichtig, was genau Dein Baby gerade hat und wie diese Phase heißt. Am allerwichtigsten ist, dass Du da bist und Deine kleine Tochter oder den kleinen Sohn liebevoll begleitest. Und falls Du Dich mit Deinem Baby gerade mitten in einem Schub befindest, kann ich Dir eines versprechen: Jede Phase ist irgendwann wieder vorüber. Versprochen!

Wachstumsschübe bei Deinem Baby: Video mit Hebamme Anna-Maria

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9 Kommentare zu “Babys erster Wachstumsschub: So erkennst Du ihn

  1. Vielen Dank für die schönen Artikel und Videos auf eurer Seite. Sie machen Mut, geben einer jungen Mama mehr Sicherheit und eine gute Portion Zuversicht.

  2. Vielen Dank für diesen super Artikel – ich würde jeden Satz davon unterschreiben (unser erstes Kind ist 3, unser zweites jetzt ein paar Tage alt).
    Nicht dogmatisch und sehr schön geschrieben.

    Was auch stimmt: Es kann einem richtig an die Substanz gehen, wenn Kinder viel weinen und man nicht zur Ruhe kommt (und der Satz ist eine gigantische Untertreibung). Es gab in der ZEIT einen Artikel, dass fast alle Eltern von Schreikindern, also quasi dem ,Extrem’, Gewaltphantasien haben. Und ist dann auch leicht, das von außen abzutun (á la hättest du besser keine Kinder) – aber ich finde, sich komplett überfordert zu fühlen, macht einen nicht zu schlechten Eltern. Und dann lieber hier einen deftigen Kommentar hinterlassen und sich ,Luft maxhen‘ – und dann wieder irgendwie Kraft für das Kind aufbringen. Wichtig ist nur, wie man sich dem Kind gegenüber verhält – meine Meinung.

    Viel Kraft und haltet durch – vielleicht kann man es so aufteilen, dass ein Partner mal 15 Minuten für sich hat, um runterzukommen.
    Wir sind total dankbar, dass diese Kleinkindphase vorbei ist – mal schauen, was ,Nummer 2‘ bringt.

  3. Es gibt halt auch einfach schwache Mentalitäten wie deine und in dem Fall wäre Verhütung wohl das A und O gewesen, damit das Kind nicht mit so einem unreifen, ungeduldigen und vulgären Vater aufwachsen muss.
    Es dauert so lange wie es dauert passt, weil jedes Kind einzigartig ist. Sei lieber dankbar statt dich hier so zu blamieren.

  4. Na geil. Die gestressten Eltern interessiert niemanden. Man solle noch mehr für sein Kind da sein, noch mehr betüddeln, noch mehr heile heile Segen aussprechen.. nur eine Phase.. Ganz großes Kino! Was aber wenn der kleine Sch… ich meinte das liebste Kind auf dieser Welt einen einfach nicht zur Ruhe kommen lässt? Wenn man Stunden um Stunden in der Nacht den lieben Herrgott anfleht, er möge doch endlich das Sandmännchen mit einem tonnenschweren Laster voller Sand vorbei schicken.. darauf haben diese Artikel keinen Rat. – Achso, klar, ich habe dann ein temperamentvolles Kind und auch hier interessiert keinen Menschen wie sehr der Quälgeist an die Substanz geht.

    1. Ich lese als 3- fache Mutter und inzwischen Grossmama deinen Beitrag- auch mit etwas Abstand zu den Zeiten, als die eigenen Kinder geboren und grossgezogen wurden.
      Sicher sind das manchmal harte Zeiten und man steht mit dem Rücken an der Wand. Dauermüdigkeit und genervt sein sind nur ein kleiner Teil der Palette, womit Eltern einfach manchmal fertig werden müssen. Ja : müssen!
      Ein Baby kann sich selbst nicht helfen und ist noch einige Zeit auf Dich angewiesen – es unterliegt deinem Schutz und deiner Fürsorge! Vielmehr könntest du überlegen, wer dich in gewissen Zeiten am Tag noch unterstützen und entlasten kann, damit du die Phasen, an denen du allein klar kommen musst ( nachts z .B.) besser kompensieren kannst. Sorge dafür, dass du kleine Ruhe-Inseln für dich schaffst- Momente schaffst, die für dich allein für Wohlgefühl sorgen.
      Unterm Strich bleibt die knackige Aussage: Backen zusammenkneifen und durch!
      Und das schaffst du auch!

  5. Mit dem Artikel triffst du den Nagel auf den Kopf – es dauert so lange wie es eben dauert 👍
    Dieses Mantra lässt mich, allerdings auch erst beim zweiten Kind, so viel entspannter sein und all diese tollen Tipps, die man bekommt, werden lächelnd direkt in Anlage A(bfall) gepackt.

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