clusterfeeding baby will ständig an die brust

Clusterfeeding: Wenn das Baby ständig an die Brust will


Kennst Du diese Phasen, in denen Dein Baby ständig an die Brust will? Ich habe meine beiden Kinder gestillt und kenne das Phänomen nur allzu gut: Clusterfeeding. Hier erfährst Du, was Clusterfeeding ist und wie Du damit umgehen kannst.

Clusterfeeding – was ist das?

Wenn Du Dich über das Stillen informierst oder Probleme mit dem Stillen hast, bist Du sicherlich schon auf den Begriff „Clusterfeeding“ gestoßen. Der Begriff stammt aus dem Englischen und meint das – meist abendliche – häufige Stillen in kurzen Abständen.

Vor allem kleine Babys in den ersten Lebenswochen haben diese Phasen, in denen sie permanent an die Brust wollen. Oftmals folgt darauf eine längere Schlafphase bis etwa fünf Stunden.

Wichtig zu wissen ist, dass dieses Stillverhalten ganz normal und kein Grund zur Sorge ist.

Warum kommt es zum Clusterfeeding?

Bei Neugeborenen und kleinen Babys ist der Magen noch sehr klein. Bei der Geburt hat er nur etwa die Größe einer Haselnuss! Nach 14 Tagen ist der Magen Deines Babys dann ungefähr so groß wie ein Hühnerei.

Das heißt, dass nur kleine Mengen Milch aufgenommen werden können, bis der Magen voll und das Baby satt ist. Da Muttermilch aber sehr gut verdaulich ist, dauert es nicht lange – im Schnitt 90 Minuten –  bis der Magen wieder leer ist und das Baby merkt, dass es Hunger hat. Andererseits ist das Trinken auch sehr anstrengend für Dein Kind und es schläft wahrscheinlich häufig dabei ein. Immer, wenn es wach wird, meldet es sich dann wieder und will weitertrinken.

 

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Mein Baby will ständig trinken: Ein Zeichen für zu wenig Milch?

Normalerweise nicht! Viele Mütter sorgen sich, dass die Milch nicht ausreicht und denken darüber nach, zuzufüttern. Diese Sorge ist allerdings fast immer unbegründet. In den ersten Wochen ist es ganz normal, dass Dein Baby ständig an die Brust will.

Wenn Du auf seine Bedürfnisse eingehst und das Clusterfeeding mitmachst – auch, wenn es anstrengend ist – sorgst Du dafür, dass sich alles gut einspielt. Denn durch das häufige Saugen wird Deine Milchproduktion angekurbelt. Wenn Dein Baby nicht an Gewicht verliert und kontinuierlich zunimmt, kannst Du sicher sein, dass Du genug Milch hast, um Dein Kind zu versorgen.

Wenn Du Dir dennoch das Gefühl hast, dass Dein Baby nicht satt wird, schau Dir diesen Beitrag von Hebamme Christina an.

Das Stillen hat aber auch einen weiteren Effekt: Es stillt nicht nur Hunger, sondern auch das Bedürfnis nach Nähe. Dein Baby bekommt täglich viele neue Reize und Eindrücke. Deine Nähe hilft ihm, das alles zu verarbeiten.

Diese 3 Dinge solltest Du beachten

Zusätzliche Fläschchen und auch ein Schnuller können den positiven Effekt des Dauerstillens hemmen. Bedenke also:

  • Bitte nicht zufüttern: Clusterfeeding dient dazu, dass die Milchproduktion weiter angeregt wird und sich einspielt. Durch das Zufüttern saugt Dein Baby weniger an der Brust. Die Folge: Du produzierst tatsächlich weniger Milch. Wie eine Art selbsterfüllende Prophezeiung. Die Gewichtszunahme Deines Kindes solltest Du trotzdem im Auge behalten.
  • Keinen Schnuller in den ersten Wochen: Ein Schnuller kann Dein Baby beruhigen und schläfrig machen – aber er macht es nicht satt. Ein Schnuller wirkt eher wie ein zuckerfreier Kaugummi. Hebammen raten deshalb, in den ersten vier Wochen keinen Schnuller zu geben, damit sich Eurer Stillrhythmus ungestört einpendeln kann und es nicht zu einer Saugverwirrung kommt.
  • Nicht über den Hunger hinwegtrösten: Natürlich sollst Du Dein Baby trösten, wenn es weint. Aber wenn es eindeutige Hungersignale zeigt, obwohl es vor 15 Minuten erst eine gefühlte Ewigkeit an der Brust getrunken hat, dann geh‘ dennoch darauf ein. Denn den festen Stillrhythmus gibt es bei den meisten Säuglingen erst einmal sowieso nicht.

Clusterfeeding ist anstrengend. Was hilft?

Ich finde es immer beruhigend, wenn so ein Phänomen einen Namen hat und man weiß, dass Clusterfeeding völlig normal ist – gerade am Anfang einer Stillbeziehung. Und es ist nur eine Phase, die früher oder später vorübergeht. Daher ist es wichtig, sich diese Phase so angenehm wie möglich zu machen. Hier habe ich einige Tipps für Dich:

  • Mach‘ es Dir gemütlich: Vielleicht hast Du das Gefühl, nie wieder aufstehen zu können, weil Dein Baby nicht von Deiner Brust will!? Jetzt solltest Du nicht unruhig werden und Dir und Deinem Kind Stress machen. Wenn Du weißt, dass das Stillen momentan länger dauert, dann nimm‘ Dir Kissen und Decken und setze oder lege Dich beim Stillen ganz gemütlich hin. Wenn Du entspannt bist, überträgt sich das auf Dein Kind.
  • Essen und Trinken: Während Du stillst, solltest Du auch Essen und Getränke für Dich in greifbarer Nähe haben. Stillen kostet Kraft und Energie und es ist wichtig, sich selbst ebenfalls gut zu versorgen.
  • Entspann‘ Dich in den Schlafpausen: Dein Baby wird gerade am Anfang immer wieder einschlafen, während es trinkt. In diesen Phasen solltest auch Du Dich entspannen, indem Du vielleicht auch kurz die Augen schließt. Oder einige Seiten in einem guten Buch liest.
  • Abpumpen statt Zufüttern: Wenn Du einfach nicht mehr kannst, Dich vielleicht noch von Geburtsverletzungen erholen musst oder Du während der Clusterfeeding-Zeit Deines Babys einen wichtigen Termin hast: Beziehe den Papa oder eine andere vertraute Person ein und lass sie Dein Baby mit abgepumpter Milch füttern.
  • Rat einholen: Wenn Dein Baby genug volle Windeln produziert und zunimmt, ist alles im grünen Bereich. Sollte es aber nicht nur phasenweise, sondern den ganzen Tag über länger als eine Stunde an Deiner Brust trinken, kann es sein, dass Dein Kind nicht effektiv genug trinkt. Dann – und auch, wenn es an Gewicht verliert, solltest Du Dir unbedingt Rat bei Deiner Hebamme oder einer Stillberaterin einholen.

Clusterfeeding: Zum Glück nur eine Phase

Gerade in den ersten Tagen mit einem Neugeborenen wunderst Du Dich vielleicht, wenn Dein Baby tagsüber die Ruhe selbst ist – und in den Abendstunden plötzlich schreit und ständig an die Brust will. Wenn Du den allabendlichen Still-Marathon als extrem anstrengend empfindest, sag Dir immer wieder: Es ist nur eine Phase! 

Dein Baby will ständig an die Brust und Du hast das Gefühl, dass es nicht satt wird? Dafür gibt es einen Namen: Clusterfeeding. Was Clusterfeeding ist und wie Du mit dem Dauerstillen fertig wirst, erfährst Du hier #stillen #clusterfeeding

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3 Kommentare zu “Clusterfeeding: Wenn das Baby ständig an die Brust will

  1. Also ich finde es ungemein anstrengend mein Kind es jetzt 20 Tage alt und will gefühlt alle 10 minuten an die Brust, dass ganze am Tag als auch in der Nacht ich komm an meine Grenzen bin übermüdet und habe selber so viele Erkrankung den ich nachkommen muss dass ich kaum noch Kraft habe es zu säugen bin jetzt schon dabei abzupumpen. Kann nicht mal duschen oder auf Toilette. Wie lange dauert diese Phase an? Mein Mann muss arbeiten hilft mir aber so gut er kann. Aber Stillen muss ich…

  2. Unser Sohn ist jetzt in der dritten Lebenswoche. Die ersten Nächte hat er tatsächlich teilweise fünf Stunden am Stück geschlafen. Die letzten beiden Nächte waren dann doch plötzlich anders. Sobald ich ihn an die Seite gelegt habe, wurde er unruhig. Ich lege ihn wieder an, er nuckelt zwei, drei Mal und schläft wieder.
    Würde ich nicht halb im Sitzen schlafen müssen, wäre es gar nicht so anstrengend… 😅

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