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Erkältet stillen – das solltest Du beachten


Der Hals kratzt, die Nase läuft, Du hast Kopf und Gliederschmerzen: Jetzt fragst Du Dich vielleicht, ob Du Dein Baby auch erkältet stillen darfst. Hier schon einmal die gute Nachricht vorweg: Das Stillen hat bei Erkältung sogar Vorteile für Dich und Dein Baby. In diesem Artikel erfährst Du außerdem, welche Medikamente bei einer Erkältung für Dein Baby ungefährlich sind und welche Hausmittel Dich schnell wieder gesund machen.

Trotz Erkältung stillen: So reduziert Du Ansteckungsrisiken

Wenn Du eine Erkältung hast, aber auch bei Grippe oder Magen-Darm-Erkrankungen, kannst Du ohne Bedenken weiterstillen. Denn Dein Baby kann sich durch Deine Muttermilch nicht bei Dir anstecken. Trotzdem gibt es natürlich Dinge, die Du beachten solltest, wenn Du erkältet stillst. Weil Dein Baby Dir beim Stillen ganz nah ist, solltest Du dringend auf gute Hygiene achten, um die Krankheit nicht weiter zu verbreiten. Eine Erkältung (u.a. auch Grippe und Covid 19) werden durch Tröpfchen übertragen, also durch Husten und Niesen. Sollte sich Dein Baby also bei Dir anstecken, geschieht dies wahrscheinlich schon, bevor Du Deine Erkältung überhaupt bemerkst. Wasche Dir trotzdem Deine Hände gründlich nach dem Toilettengang und vor dem Stillen oder der Zubereitung von Essen. Achte darauf, dass Du immer in ein Taschentuch oder in die Beuge Deines Ellenbogen niest oder hustest. So kannst Du das Risiko verringern, dass sich jemand in Deinem Umkreis ansteckst.

Stillen kann während einer Erkältung aber sehr anstrengend sein, deshalb solltest Du extra gut auf Dich achten. Achte darauf, dass Du ausreichend trinkst, isst und Dir ausreichend Ruhe gönnst. 

Die Vorteile von Muttermilch

Beobachtungen zeigen, dass die Muttermilch sogar eine sehr positive Wirkung darauf hat, ob sich ein Baby mit der Erkältung ansteckt. Denn durch die Milch werden Antikörper an das Baby übertragen. Wenn Dein Baby also mehrmals täglich mit einer Dosis Abwehrstoffen in Kontakt kommt, kennt der Körper des Babys den Virus. Das verringert die Chance, dass sich Dein Baby bei Dir ansteckt. Deshalb solltest Du, wenn möglich, sogar unbedingt weiter stillen.

Wie sieht das mit anderen Erkrankungen aus?

Prinzipiell gibt es nur wenige Erkrankungen, bei denen Du Dein Baby abstillen solltest. Je nach Krankheit kannst Du aber auch für die Zeit Milch abpumpen und wegschütten. So hältst Du die Milchproduktion aufrecht, um nach der Erkrankung weiter zu stillen. Nicht stillen solltest Du bei bakteriellen Infektionen und schweren Erkrankungen. Dazu zählen zum Beispiel Masern, Tuberkulose oder wenn Du wegen einer Krankheit einen Strahlen- oder Chemotherapie bekommst. 

Erkältet stillen: Diese Medikamente solltest Du vermeiden

Worauf Du definitiv achten solltest, wenn Du erkältet stillen möchtest, sind die Medikamente, die Du während der Erkrankung einnimmst. So gibt es zum Beispiel Medikamente, die Auswirkungen auf die Milchproduktion haben.

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ACHTUNG: Arzneimittel mit abschwellender oder schleimlösender Wirkung und Kombipräparate gegen Erkältungssymptome solltest Du nicht einnehmen. Diese Medikamente können sich negativ auf die Milchproduktion auswirken.

Andere Medikamente können über Dein Blut in die Milch und somit in den Blutkreislauf Deines Kindes gelangen. Das betrifft zum Beispiel einige Antibiotika. Hier entscheidet im Einzelfall der Arzt / die Ärztin.

Außerdem solltest Du während der Stillzeit auf ätherische Öle verzichten. Dabei ist es egal, ob Du sie um Einreiben oder Einnehmen nutzt. Medikamente mit Eukalyptus- oder Pfefferminzöl, Cineol oder Menthol gehören dazu. Sie können zum einen den Geschmack de Muttermilch verändern und bei Kindern unter 2 Jahren Atemnot oder einen Kehlkopfkrampf hervorrufen.

Wenn Du Dir bei einem Medikament unsicher bist, solltest Du Dir immer den Beipackzettel anschauen. Dort findest Du in der Regel einen Absatz zur Einnahme in der Stillzeit. 

Welche Medikamente Du in der Stillzeit einnehmen kannst

Nur, weil Du manche Medikamente in der Stillzeit meiden solltest, heißt das nicht, dass Du Deine Erkältung ganz ohne Hilfe aussitzen musst. So kannst Du zum Beispiel Paracetamol und Ibuprofen einnehmen, auch wenn Du erkältet stillen möchtest. Sie helfen Dir vor allem bei Kopf- und Gliederschmerzen.

Wenn Du Dir, trotz Beipackzettel, unsicher bist, ob ein Arzneimittel in der Stillzeit geeignet ist, kannst Du beim Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin nachlesen. Das Zentrum ist ein öffentliches Institut, das Dir zahlreiche Informationen darüber liefert, welche Wirkstoffe stillverträglich sind. Hier erfährst Du mehr über dessen Datenbank und die Informationen, die Du hier abrufen kannst:

-> Alles Wichtige rund um Embryotox zusammengefasst

Die 8 besten Hausmittel für Stillmamas mit Erkältungssymptomen

  1. Ruhe und Schlaf: Wenn möglich kannst Du Deinen Partner oder Deine Partnerin, Freunde oder Familie um Hilfe bitten, Dich mit Deinem Baby zu unterstützen. Oder Du bleibst mit Deinem Baby zusammen im Bett. Umso mehr Ruhe und Schlaf Du bekommst, desto schneller wirst Du wieder gesund.
  2. Nasendusche: Anstatt von Nasenspray kannst Du eine Nasendusche verwenden. Es ist gewöhnungsbedürftig, aber es macht Deine Nase garantiert frei. 
  3. Viel trinken: Dein Körper braucht während einer Erkältung mehr zu trinken. Am besten eignen sich ungesüßte Tees und Wasser. Durch die Flüssigkeit wird Schleim besser abtransportiert, hilft gegen eine verstopfte Nase und festsitzenden Husten. 
  4. Salbeitee gurgeln: In Der Stillzeit solltest Du zwar keinen Salbeitee trinken, aber Du kannst ihn gurgeln. Das wirkt Wunder bei einer Mund- und Rachenentzündung.
  5. Ingwer- und Fencheltee: Ingwer hat eine durchblutungsfördernde und schmerzlindernde Wirkung. Für die Zubereitung schneidest Ingwer klein und übergießt ihn mit heißem Wasser. Du kannst auch noch Zitronenscheiben und Honig dazu tun. Auch Fencheltee ist eine gute Wahl, denn er wirkt krampflösend und beruhigend.
  6. Frische Luft und Luftfeuchtigkeit: Achte darauf, dass die Räume in denen Du Dich aufhältst und schläfst gut belüftet sind. Auch die Luftfeuchtigkeit sollte etwas höher sein. Dazu kannst Du zum Beispiel einen Topf mit kochendem Wasser in das Zimmer stellen. Dadurch kann der Hustenreiz etwas gelindert werden. 
  7. Dampfbad: Ein Dampfbad hat eine befreiende Wirkung auf Deine Nase und Nebenhöhlen. Dazu füllst Du eine große Schüssel mit heißem Wasser. Du kannst auch ein paar Teebeutel Kamille in das Wasser geben. Beuge Deinen Kopf über die Schüssel und lege ein Handtuch über Deinen Kopf. Atme die Dämpfe nun langsam und tief ein. Wenn das Wasser noch zu heiß ist, lasse es ein wenig abkühlen. 
  8. Zwiebeln: Zwiebeln sind ein echtes Wundermittel. Bei Husten kannst Du eine Zwiebel schneiden und mit reichlich Zucker bedecken. Nach ein paar Stunden entsteht Dein eigener Hustensaft. In der Nacht kannst Du einfach eine Zwiebel hacken und auf den Nachttisch stellen. Die Zwiebeldämpfe helfen gegen eine verstopfte Nase.

Wie Du siehst, kannst Du Dein Baby ohne Sorge erkältet stillen. Wusstest Du, dass es einige Medikamente gibt, die Du vermeiden solltest? Welche Hausmittel oder Arzneimittel haben Dir in der Stillzeit bei Erkältung geholfen? Wir freuen uns auf Deine Erfahrungen in den Kommentaren. 

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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