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Salbeitee in der Schwangerschaft und Stillzeit


Kaum war ich schwanger, gaben mir die Menschen in meiner Umgebung Ratschläge und Warnhinweise, was ich alles aus meinem Speiseplan streichen muss. In Indien, wo ich lebe, kommt neben wissenschaftlich fundiertem Wissen noch jede Menge Aberglaube mit ins Spiel. Wenn ich auf jeden gehört hätte, wäre wohl nicht mehr viel übrig geblieben. Deshalb möchte ich Dir in diesem Artikel erklären, inwieweit Salbeitee in der Schwangerschaft und Stillzeit getrunken werden kann und worauf Du unbedindgt achten solltest. Du erfährst außerdem, welche anderen Teesorten in der Schwangerschaft unbedenklich sind und wovon Du lieber die Finger lassen solltest.

Positive Wirkungen von Salbeitee

Salbei ist ein richtiges Wunderkraut, denn er wird nicht nur in der Küche wegen seines kräftigen Geschmacks gern benutzt, sondern auch in ätherischen Ölen, in Halsbonbons oder Seifen und Deos ist Salbei sehr beliebt. Außerdem wird dem Salbei eine heilende Wirkung, vor allem bei Erkältungskrankheiten nachgesagt. Die Zubereitung eines Salbeitees ist einfach und effektiv um eine Erkältung, Entzündungen im Rachenraum, Magenschmerzen oder auch Zahnschmerzen zu bekämpfen. Durch die in den Salbeiblättern enthaltenen Gerbstoffe (Rosmarinsäure) ziehen sich die Schleimhäute im Körper zusammen, was dazu führt, dass sich kleine Wunden schneller verschließen und es so Bakterien und Viren erschwert wird, in den Körper einzudringen.

In Schwangerschaft und Stillzeit besser auf Salbei verzichten

Prinzipiell ist es ratsam, dass Du in der Schwangerschaft vorsichtig mit der Verwendung von Hausmitteln bist. Denn was normalerweise gut für Deinen Körper ist, kann in der Schwangerschaft oder Stillzeit unerwünschte Nebenwirkungen für Dich oder Dein Baby haben. Deshalb ist es ratsam auch die Verwendung von Hausmitteln immer erst mit Deinem Frauenarzt oder Deiner Hebamme abzusprechen.

Aber warum solltest Du auf größere Mengen Salbeitee in der Schwangerschaft verzichten?

Salbei, beziehungsweise die Gerbsäuren, wirken stimulierend auf den Hormonhaushalt und die Gebärmutter und können im schlimmsten Fall zu Frühwehen führen. Außerdem kann durch Salbei die Milchproduktion gehemmt werden, deshalb solltest du auch in der Stillzeit auf Salbei verzichten. 

Prinzipiell spricht nichts dagegen, dass Du in Deiner Schwangerschaft gelegentlich Salbei oder Salbeitee in kleinen Mengen zu Dir nimmst. Falls Du erkältet bist und regelmäßiger Salbei zu Dir nehmen möchtest, ist das Gurgeln mit Salbeitee eine gute Alternative. Auf diese Weise wirkt der Salbei gegen Deine Erkältung, aber Du konsumierst ihn nicht. Das ist die sicherste Variante. Auf jeden Fall solltest Du aber auf die Verwendung von Salbeiöl verzichten, weil es sehr hoch konzentriert ist und zusätzlich das Nervengift Thujon entält, welches für Erwachsene und vor allem für Dein ungeborenes Baby giftig ist.

Bei den meisten Kräutertees wie Salbeitee und Kräuterteemischungen gilt, dass sie aus dem konventionellen Anbau oft mit Schadstoffen belastet sind. Deshalb ist es ratsam, dass Du Deine Tees aus Bioanbau beziehst, in der Apotheke kaufst oder sogar selbst anpflanzt. 

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Gesunde Alternativen zu Salbeitee in der Schwangerschaft

Allgemein ist es ratsam, die Teesorten regelmäßig zu wechseln. Trinke am Besten nicht tagelang dieselbe Teesorte, so kannst Du unerwünschte Nebenwirkungen leicht vermeiden. Aber welche Teesorten sind nun in der Schwangerschaft unbedenklich?

  • Kamillentee

Kamillentee hat ähnliche heilende Wirkungen wie der Salbeitee. Er kann Dir bei Magen- und Darmbeschwerden helfen, wirkt entkrampfend, lindert Sodbrennen und hilft Dir sogar Dich zu entspannen.

  • Fencheltee

Fencheltee wirkt sich beruhigend auf Deine Verdauung aus und kann so bei Magenkrämpfen und Blähungen helfen.

  • Früchtetee

Früchtetees sind in der Schwangerschaft unbedenklich und sind vor allem ungesüßt eine gute Alternative zu Wasser, außerdem können sie Dich mit Mineralstoffen und Vitamin C versorgen.

  • Hagebuttentee

Hagebuttentee stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern kann Dir auch bei Verstopfungen Erleichterung verschaffen

  • Lavendeltee

Lavendeltee wirkt beruhigend und hilft Dir beim Entspannen und Einschlafen. Außerdem wird ihm auch eine krampflösende Wirkung nachgesagt.

  • Melissentee

Auch Melissentee hat eine positive Wirkung auf Magen-Darmbeschwerden.

  • Rooibostee

Rooibostee ist vor allem wegen seiner positiven Wirkung auf den Gemütszustand sehr beliebt. Der Tee verringert die Wirkung des Stresshormons Cortisol und verstärkt gleichzeitig den Effekt des Glückshormons Serotonin. Außerdem enthält er viele Mineralien und Antioxidantien. 

Am Besten Du sprichst mit Deiner Hebamme, denn sie kann Dir auch noch spezielle Schwangerschaftstees empfehlen. Diese können je nach Bedarf Schwangerschaftsbeschwerden lindern, die Wehen fördern oder Dir dabei helfen, Dich zu entspannen.

Weitere Teesorten, auf die Du in der Schwangerschaft verzichten solltest

  • Himbeerblätter- und Brombeerblättertee

Himbeerblätter– und Brombeerblättertee wird oft von Hebammen empfohlen, da er die Gebärmutter stärkt und die Muskeln im Bereich des Beckens lockert. Weil er aber auch wehenfördernd wirkt, solltest Du ihn frühestens nach der 37. Schwangerschaftswoche trinken. Bevor Du ihn trinkst, solltest Du das auf jeden Fall mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme abklären.

  • Pfefferminztee

Auch Pfefferminztee kann zu frühzeitigen Wehen führen und wird nicht in der Schwangerschaft empfohlen.

  • Ingwertee

Ingwertee ist ein Wundermittel bei Erkältung, Übelkeit und Erbrechen, jedoch solltest Du nicht mehr als 6 Gramm Ingwer am Tag zu dir nehmen, da höhere Dosen wehenfördernd wirken können.

  • Schwarzer Tee und Grüner Tee

Schwarzer und Grüner Tee enthalten Koffein und sollten deshalb in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht oder nur in Maßen konsumiert werden.

  • Eisenkrautee

Eisenkrauttee wirkt wehenfördernd und sollte auf keinen Fall in der Schwangerschaft getrunken werden.

  • Johanniskrauttee

Johanniskrauttee kann durch seine Inhaltsstoffe toxisch auf Dein ungeborenes Kind wirken und sollte deshalb auch nicht in kleinen Mengen konsumiert werden. 

  • Süßholzwurzeltee

Süßholzwurzel solltest Du in der Schwangerschaft nicht zu Dir nehmen. Durch das Verzehren wird die Plazentadurchlässigkeit erhöht und kann so das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen. Süßwurzel ist auch in Lakritz enthalten – also Finger weg!

Fazit zu Salbeitee in der Schwangerschaft

Es ist immer und vor allem in der Schwangerschaft wichtig, genug zu trinken. Dabei sind Tees eine willkommene Abwechslung oder können Dir als Hausmittel zum Beispiel bei einer Erkältung helfen, Dich besser zu fühlen. Bei Salbeitee solltest Du aber vorsichtig sein und ihn während Deiner Schwangerschaft nur in Maßen genießen. Wie hier beschrieben, solltest Du immer Folgendes beachten:

  • Informiere Dich über mögliche Nebenwirkungen
  • Sprich mit Deinem Arzt oder Deiner Hebamme, bevor du einen neuen Tee trinken möchtest
  • Wechsele die Teesorten regelmäßig und trinke in Maßen

Ich finde es am wichtigsten achtsam und vorsichtig zu sein, jedoch solltest Du auch nicht panisch alles aus Deinem Speiseplan streichen. Denn in Maßen konsumiert können Kräuter, wie Salbei, sehr gut zu einem gesunden Lebensstil beitragen.

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