Eröffnungswehen

Der Geburtsbeginn: Was Du über Eröffnungwehen wissen musst


Es sind nur noch wenige Tage bis zu Deinem errechneten Entbindungstermin. Im Moment machst Du Dir Sorgen, ob Du erkennen wirst, wann aus den Vorwehen die Eröffnungswehen werden und Du in die Klinik fahren musst? Die wichtigsten Fragen und Antworten von unserer Hebamme Christina.

Was sind Eröffnungswehen?

Das sind die ersten Geburtswehen. Sie sorgen dafür, dass sich der Muttermund öffnet, damit das Baby aus der Gebärmutter heraus kann. Diese sieht im Prinzip aus wie Birne, die auf dem Kopf steht. Im runden oberen Bereich besteht sie aus vielen Muskeln, im schmalen unteren Teil aus weicherem Bindegewebe. Das hat die Natur super gemacht: Die Wehe beginnt oben und drückt das Baby mit Hilfe von Muskelkontraktionen auf den Bindegewebsteil, der unter dem Druck irgendwann nachgibt.

Zunächst verschwindet bei den Eröffnungswehen der Gebärmutterhals (um beim Birnen-Vergleich zu bleiben: die „Nase“ der umgedrehten Birne), dann öffnet sich allmählich der Muttermund. Bei manchen Frauen wird der Gebärmutterhals bereits in der Schwangerschaft durch die Vorwehen verkürzt. Bei anderen geschieht dies erst bei den ersten Eröffnungswehen.

Beim Öffnen des Gebärmutterhalses geht manchmal der Schleimpropf ab, der den Muttermund verschlossen hat. Er kann tatsächlich wie ein Pfropfen aussehen. Dann ist er weißlich oder gelblich und eventuell mit kleinen Blutfäden durchsetzt. Manchmal findet einfach nur vermehrt ein Schleimabgang statt. Bis zur Geburt kann allerdings immer noch bis zu einer Woche vergehen.

Wie fühlen sich Eröffnungswehen an?

Schwierige Frage. Bestimmt kennst Du den Satz: „Wie Regelschmerzen, nur tausend Mal schlimmer“, was ich nicht besonders aufbauend finde und auch nicht bestätigen kann. Meine Kinder habe ich nach der Wehentätigkeit spontan geboren. Seit dieser Erfahrung fällt es mir noch schwerer, die Frage zu beantworten. Ich versuche, Dir den Zustand zu beschreiben und den Unterschied zu den Vorwehen zu erklären:

Am Anfang der Eröffnungswehen merkst Du vielleicht, dass die Wehen kräftiger und länger werden. Neben dem Hartwerden des Bauches fühlt Frauen oft einen ziehenden Schmerz in der Leistengegend, im Unterbauch und/oder im Rücken. Der größte Unterschied ist meiner Meinung nach, dass die Eröffnungswehen viel koordinierter sind als Vorwehen.

Während bei den Vorwehen der Bauch einfach nur hart wird, es mal hier und dort zwickt, und die Kontraktionen meist keine Minute dauern, haben Eröffnungswehen einen klaren Ablauf. Stell‘ Dir dazu eine Welle am Strand vor, die langsam anrollt, ihren Höhepunkt erreicht, und wieder geht. Vorwehen fühlen sich dagegen eher so an, als würde einem jemand plötzlich auf den Bauch klopfen. Aber das sind nur Erklärungsversuche. Gerade eine Geburt wird sehr unterschiedlich empfunden. Im Nachhinein sagen viele Frauen, dass sie nun wissen, wann die „richtigen“ Wehen angefangen haben.

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Wie sich Geburtswehen anfühlen und warum die Empfindungen so individuell sind, liest Du im Beitrag Wie fühlen sich Wehen an? Ein Erklärungsversuch

Wie lange dauern die Eröffnungswehen?

Die Eröffnungsphase – der Teil der Geburt, der von Eröffnungswehen begleitet wird – ist die längste Phase, vor allem beim ersten Kind. Man geht davon aus, dass der Muttermund sich bei der ersten Geburt etwa einen Zentimeter pro Stunde eröffnet, während der Gebärmutterhals sich erst vollständig zurückziehen muss.

Hat der Gebärmutterhals sich noch nicht verkürzt, ist er am Ende der Schwangerschaft etwa drei Zentimeter lang. Er braucht pro Zentimeter gut eine Stunde, um aufzuweichen bzw. sich zurückzuziehen. Der Muttermund wiederum muss rund zehn Zentimeter aufgehen, damit das Kind geboren werden kann. Zusammengerechnet ergibt das ca. 13 Stunden. Dann ist das Baby aber noch nicht geboren, die Austreibungsphase kann bis zu zwei Stunden dauern. Ich möchte Dir keine Angst machen, sondern eine realistische Vorstellung davon geben, wie lange Geburtsarbeit dauert.

Wann sollen wir in die Klinik fahren?

Eine typische Antwort darauf ist: Wenn Du Dich zuhause nicht mehr wohl fühlst. Aber ein wenig konkreter kann ich schon werden ; -).

Eins vorweg: Ich halte überhaupt nichts von Stoppuhren und Wehenapps. Die Informationen, die sie mir liefern, brauche ich nicht. Viel wichtiger als der Wehen-Abstand ist es für mich zu wissen, wie es einer Frau geht, wenn eine Wehe kommt.

Muss sie innehalten mit dem, was sie gerade macht? Verändert sie ihre Atmung? Merkt sie nicht mehr, was um sie herum geschieht? Werden alle Fragen mit Ja beanwortet, sind das Indizien für Eröffnungswehen. Sie können alle 15 Minuten kommen und trotzdem dazu führen, dass der Muttermund sich öffnet. Es gibt Frauen, die alle zwei bis drei Minuten Wehen messen und sich dabei fröhlich unterhalten, Meist dauert es dann noch eine Weile, bis das Baby wirklich auf dem Weg ist.

Beim ersten Kind kommen die meisten Frauen mit einer Muttermundseröffnung von ein bis drei Zentimeter in die Klinik. Sie glauben dann, dass sie es mit der Vorarbeit zuhause fast schon geschafft haben. Sei bitte nicht enttäuscht, wenn es nicht so ist. Zwei oder drei Zentimeter sind super – und die ersten fünf Zentimeter sind bei der ersten Geburt am schwersten.

In jedem Fall in die Klinik fahren oder Deine Hebamme anrufen solltest Du, wenn die Fruchtblase springt oder Du blutest. Die Öffnung des Muttermundes geht häufig mit einer Blutung einher, weil beim Öffnen kleine Blutgefäße reißen können. Das ist nicht schlimm und sogar ein gutes Zeichen. Abklären lassen würde ich allerdings eine frische rote Blutung.

Mehr dazu liest Du im Beitrag Wehen: Wann ins Krankenhaus?

Was Du tun kannst, um mit den Wehen zurecht zu kommen

Als erstes ist die Atmung zu nennen. Es ist wichtig, in einen Atemrhythmus zu kommen, der Dir und Deinem Baby die Arbeit etwas leichter macht. Sobald die Wehen kräftiger werden, entsteht der Impuls, die Luft anhalten zu wollen. Bei manchen Frauen besteht die Gefahr, dass sie hyperventilieren. Deshalb ist der Geburtsvorbereitungskurs so wichtig. Du erfährst dort alles, was Du über die Atmung wissen musst. Im Kreißsaal unterstützt Dich die Hebamme dabei, Deinen Atem zu steuern.

Außerdem kann ich Dir nur empfehlen, offen zu sein und Dinge auszuprobieren. Viele Frauen wollen sich bei der Geburt am liebsten gar nicht bewegen. Jeder Vorschlag der Hebamme, es in dieser oder jener Position zu versuchen, erscheint ihnen wie eine Zumutung. Versuche es trotzdem. Manchmal merkt man erst, was einem gut tut, wenn man es ausprobiert. Bewegung, Wasser, Akupunktur, Homöopathie, Massage – das sind alles tolle Möglichkeiten, um Dir die Wehenarbeit leichter zu machen.

Natürlich gibt es in der Klinik auch Schmerzmittel wie Lachgas oder eine PDA. Erkundige Dich vorher, wie Deine Wunschklinik das handhabt und welche Möglichkeiten es dort gibt.

Ganz wichtig finde ich, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ja, Wehen sind anstrengend. Die Geburt ist ein Marathon und kein Sprint. Aber am Ende bekommst Du etwas Einzigartiges dafür. Vergiss bitte auch nicht, dass Du nicht alleine bist: Dein Baby und Du kämpfen gemeinsam darum, dass die Geburt gutgeht.

Am Ende der Eröffnungswehen, wenn der Muttermund zehn Zentimeter geöffnet ist und Dein Baby sich in Startposition bringt, bekommst Du einen Energieschub und kannst ihm auf die Welt helfen. Wie das geht, habe ich in meinem Text über Presswehen geschrieben. Ich wünsche Dir alles Gute für die Geburt und ich hoffe, dass Dir meine Tipps in diesen aufregenden Stunden ein wenig weiterhelfen können.

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2 Kommentare zu “Der Geburtsbeginn: Was Du über Eröffnungwehen wissen musst

  1. Inhaltlich ist der Artikel sehr gut, danke dafür. Aber er enthält leider sehr viele Rechtschreib- und Schlampigkeitsfehler, wodurch er teilweise holprig zu lesen ist. Bitte unbedingt korrekturlesen und ausbessern – dann ist er perfekt :)

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