familienregeln aufstellen

Familienregeln: sinnvolle Regeln für alle aufstellen


Das Leben mit Kindern ist turbulent, laut und ab und zu auch chaotisch und ganz schön anstrengend. Damit das Chaos nicht überhand nimmt, sind Familienregeln nicht nur sinnvoll sondern schon fast überlebenswichtig. Neben einigen Vorschlägen für gute Familienregeln, geben wir Dir auch Tipps, wie man Familienregeln am besten aufstellt und sie auch einhält.

Tipps für das Aufstellen von Familienregeln

Es ist gar nicht so schwierig, gemeinsam sinnvolle Regeln für die Familie zu finden. Mit diesen 5 Tipps für das Aufstellen von Familienregeln klappt es ganz bestimmt:

1. Familienregeln zusammen aufstellen

Ihr solltet Euch als Familie zusammensetzen und gemeinsam überlegen, was jedem Einzelnen im Alltag wichtig ist. Je nach Alter Deines Kindes bzw. Deiner Kinder, sollen die Kleinen natürlich auch schon daran teilnehmen und ihre Meinung äußern.

Wichtig ist, dass alle mit den aufgestellten Regeln einverstanden sind und dazu bereit sind, sich auch daran zu halten. Andernfalls ist das Projekt von Anfang an zum Scheitern verurteilt.

2. Positive Regeln formulieren

Regeln schauen doch gleich viel „netter“ aus und lassen sich leichter einhalten, wenn sie positiv formuliert sind. Also statt „Wir lassen unsere Schuhe nicht im Weg stehen“, schreiben wir lieber „Wir räumen unsere Schuhe in‘s Regal“.

3. Die Regeln sollten wichtig sein und den Alltag erleichtern

Regeln sollten für wichtige und alltägliche Dinge aufgestellt werden, die immer wieder zu Konflikten innerhalb der Familie führen. Wenn täglich Diskussionen über Süßigkeiten geführt werden, kann man festlegen, wie viel Süßes jeder essen darf. Eine Familienregeln über das Schlittenfahren macht wahrscheinlich weniger Sinn, da das sicher nicht täglich der Fall sein dürfte.

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4. Familienregeln schriftlich festhalten

Am besten schreibt Ihr die Regeln in bunten Farben und Schönschrift auf einen Zettel, den Ihr an einem zentralen Ort gut sichtbar aufhängt. Vielleicht habt Ihr ja einen gemeinsamen Kalender, neben dem noch Platz ist? Denn wenn Ihr die Regeln immer wieder vor Augen habt, vergesst Ihr sie nicht so schnell.

5. Konsequenzen: ja oder nein?

Ihr solltet neben den Regeln auch festhalten, ob es Konsequenzen geben soll, wenn sie nicht eingehalten werden. Bei kleineren Kindern reicht es meist schon, sie auf einen Regelverstoß hinzuweisen oder diesen mit „Strafstickern“ neben den Regeln zu vermerken. Bei größeren Kids sind Konsequenzen meist schon sinnvoller und erforderlich.

Solche „Strafen“ sollten einen direkten Bezug zum „Regelverstoß“ haben und natürlich nicht zu hart ausfallen. Wurden z.B. in einer Woche 3 x die Schuhe nicht in´s Regal geräumt, muss dieses Familienmitglied bspw. das ganze Wochenende lang für alle die Schuhe aufräumen. Ihr könnt hier kreativ sein, aber denkt daran, die Konsequenzen altersgerecht und fair zu gestalten.

So werden die Familienregeln eingehalten

Regeln sind schön und gut, wenn sich auch alle daran halten. Damit das auch wirklich klappt, haben wir hier 5 Tipps zum Einhalten von Familienregeln für Euch:

1. Nicht zu viele Regeln aufstellen

Damit sich alle an die Regeln halten können, sollten sich alle daran erinnern können. Wenn man erst eine meterlange Schriftrolle ausrollen muss, macht das keinen Spaß mehr. Daher würden wir Euch maximal 10 sinnvolle Familienregeln vorschlagen, die sich auch alle gut merken können.

2. Regelmäßig belohnen

Motivierender als eine Strafe, ist die Aussicht auf eine Belohnung. Zum Beispiel: Wenn sich alle eine Woche lang an die Familienregeln halten, gibt es einen Pizzaabend auf dem Sofa oder einen tollen Familienausflug.

Natürlich ist auch eine Kombination aus Konsequenzen und Belohnungen möglich und wahrscheinlich auch am wirkungsvollsten.

3. Vorbild sein

Das Einhalten von Regeln ist für Kinder schwer verständlich, wenn sich die Großen nicht daran halten müssen. Deshalb sollten Eltern immer als Vorbild vorangehen, damit die Kleinen merken, dass die Regeln natürlich auch für die Erwachsenen gelten und uns genauso wichtig sind.

4. Regeln überprüfen und anpassen

Wenn die Kinder älter werden, passen einige Regeln vielleicht nicht mehr so gut in den Alltag. Deshalb solltet Ihr die Regeln ab und zu überdenken, ob sie überhaupt noch sinnvoll sind und gebraucht werden. Denn nur Regeln, die alle Familienmitglieder als sinnvoll erachten, werden auch eingehalten.

5. Keine Regeln sondern Gesetze

Regeln sind schnell mal gebrochen – gegen ein Gesetz zu verstoßen, fällt da schon schwerer. Wenn die „Familienregeln“ bei Euch nicht funktionieren, dann nennt sie doch stattdessen Familiengesetze. Zum Beispiel lautet das Familiengesetz § 1: „Wir sprechen nicht mit Fremden“.

5 Familienregeln für eine glückliche Familie

Als Anregung findest Du hier fünf Regeln, die wir für den Familienalltag als sinnvoll erachten:

1. Wir lachen miteinander und nicht übereinander

Leider ist Mobbing unter Kindern nicht selten. Um von Anfang an dagegenzusteuern, sollten Kinder bereits zu Hause lernen, dass niemand ausgelacht oder veräppelt wird.

2. Wir sind ehrlich zueinander

Jeder macht Fehler und es ist manchmal gar nicht so leicht, sie zuzugeben. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Kinder für ihre Ehrlichkeit nicht bestraft werden. Sonst lernen sie, dass sie beim nächsten mal doch lieber lügen sollten.
Übrigens ist es nicht schlimm, wenn Kinder ab und zu flunkern, wenn es sich dabei nicht um wichtige Dinge handelt.

3. Wir respektieren einander

Keiner hat das Recht, ein anderes Familienmitglied schlecht zu machen. Probleme werden nur innerhalb der Familie besprochen und keiner bloßgestellt. Dazu gehört auch, dass wir nur mit Worten streiten und nicht gehauen oder gebissen wird. Gerade für kleine Kinder ist diese Regel anfangs noch recht schwierig, dennoch sollten sie immer wieder darauf hingewiesen werden.

4. Wir sind immer füreinander da

Zugehörigkeit und Vertrauen ist in der Familie so wichtig, um sich wirklich verstanden und geborgen zu fühlen. Wenn es einem Familienmitglied schlecht geht, wird es getröstet. Und auch, wenn es mal einen Tag viel Streit gab, vertragen sich alle abends wieder und nehmen sich in den Arm. Wir unterstützen uns gegenseitig und sind füreinander da – auch bei Fehlschlägen. Die Familie ist einfach ein unschlagbares Team, auf das man sich immer verlassen kann!

5. Festgelegte Fernsehdauer für die Kinder

Um tägliche Diskussionen über den Medienkonsum zu vermeiden, können auch dafür Regeln aufgestellt werden. Am Wochenende gibt es vielleicht auch mal eine Ausnahme von der Regel, aber ansonsten weiß jedes Kind, wie viel Fernsehen, Tablet, Konsole etc. täglich erlaubt ist. (Ein Timer, der zu Beginn der Medienzeit gestellt wird und gut hörbar klingelt nach Ablauf der Zeit, vermeidet weitere Diskussionen. Vielleicht klingelt er auch schon mal 10 Minuten vorher, damit die Fernseh- oder Gamingzeit nicht „super plötzlich“ vorbei ist.)


Ganz wichtig: jede Familie ist anders. Stellt die Regeln auf, die Euch gefallen und ergänze oder ändere sie, so dass sie perfekt zu Eurer Familie passen. Lasst es aber nicht unendlich viele Regeln werden, damit sie jeder leicht im Kopf behalten kann.

Habt Ihr zu Hause auch Familienregeln? Oder klappt es auch gut ohne? Wir freuen uns über Deinen Kommentar und weitere Anregungen.

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