kinderreiche Familie sieben Kinder

Meine sieben Kinder und ich: Aus dem Leben einer Großfamilie


„Sind das alles Ihre Kinder?!“ – Diese Frage ist einer der häufigsten, die meinem Mann und mir in den letzten Jahren gestellt wurden. Ich bin Kerstin, 36 Jahre alt, verheiratet, berufstätig und selbständig, lebe in der Nähe von Würzburg. Und ich bin Mama von sieben Kindern zwischen 0 und 9 Jahren. Und ja, das sind wirklich alle unsere. Hier gebe ich Dir einen kleinen Einblick in unser Leben als Großfamilie.

Mama, Papa, zwei Töchter und fünf Söhne

Unser ältester Sohn ist im Januar 2009 geboren, der kleinste Spross im Februar 2018. Zwischen den Jungs kamen unsere beiden Töchter (*2011 und *2015) und drei weitere Söhne (*2009, *2012 und *2014) zur Welt. Unsere Rasselbande ist aktuell also 9, 8, 6, 5, 3 und 2 Jahre alt und das Baby wenige Wochen. Die drei ältesten Kinder besuchen die Grundschule, der 5- und der 3jährige den Kindergarten und die 2jährige kommt im Sommer in die Krippe – bis dahin wird sie gemeinsam mit unserem Kleinsten zuhause betreut.

1,5 Kinder pro Frau – und wir

kinderreiche Familie sieben Kinder
Sieben Kinder auf einem Foto – gar nicht so einfach!

Mit so vielen Kindern sind wir heutzutage eine Ausnahme, denn statistisch leben heute in nur ca. 20.000 Haushalten in Deutschland sieben und mehr Kinder (wohingegen sich aber immerhin über eine Million Paare für drei Kinder entscheiden). Diese gefühlt ziemlich hohe Zahl löst sich allerdings schnell in Wohlgefallen auf, wenn wir alle gemeinsam unterwegs sind, denn auf dem Land sind wir mit unseren Kids regelmäßig eine Attraktion.

Wenn mich jemand fragt, was die kurioseste Situation war, in die wir mit unseren Kindern bislang kamen, erzähle ich gerne die Geschichte über diese Frau, der wir auf dem Weg zum Spielplatz begegneten. Sie zählte unsere Kinder erst laut („1, 2, 3, 4, oh und noch eines!“) und fragte dann neugierig, aber nicht unhöflich, wie alt die Kleinen sind. Mit jedem Wort meiner Antwort öffnete sich ihr Mund weiter und als ich zu Ende gesprochen hatte, drehte sie sich um. Nicht, um wegzulaufen, sondern um laut ihre Freundin zu rufen: „Heike, Heike, komm mal her, da sind ganz viele Kinder und die sind immer nur ein Jahr immer auseinander, komm schnell und guck dir das mal an! Hast du sowas schonmal gesehen?“ Heike war genauso verblüfft wie ihre Freundin und begrüßte jedes unserer Kinder einzeln. Und wir Eltern standen leicht verwirrt daneben und mussten uns später am Tag noch einmal gegenseitig versichern, dass sich diese Begebenheit wirklich so abgespielt hat, weil wir es sonst nicht geglaubt hätten.

Zum Glück sind die meisten Begegnungen mit anderen Menschen nicht ganz so skurril, angesprochen werden wir aber häufig. Wir werden gefragt, ob wir religiös sind oder ob wir uns schon immer so viele Kinder gewünscht haben. Dann ergibt sich eigentlich immer ein bisschen Smalltalk oder ein nettes längeres Gespräch.

Warum um Himmels willen habt Ihr soooooooo viele Kinder?

Wir haben nicht geplant, so viele Kinder zu bekommen. Mein Mann wünschte sich früher ganz klassisch zwei Kinder, ich konnte mir drei gut vorstellen. Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings beide noch nicht, wie sehr die Kleinen unser Leben bereichern würden. Und so kamen nach den ersten drei Kindern vier weitere dazu und haben unser Glück noch vergrößert.

Sale

Wir lieben es, unsere Rasselbande auf ihrem Weg ins und durch das Leben zu begleiten. Ich mag diesen Trubel, das volle Haus und unser Familienleben, das auf den ersten Blick so anders erscheint als das von kleineren Familien. In Wahrheit ist es aber ganz ähnlich – nur von allem ein bisschen mehr. Mehr Glück, mehr Liebe und natürlich auch ein bisschen mehr Organisation.

Ohne zweite Waschmaschine geht gar nichts

Ferienhaus Kleinbus
Auch in den Urlaub fahren wir mit unserem Bus: Hier vor einem Ferienhaus bei CenterParcs in unser Sommerurlaub 2017.

Ohne eine zweite Waschmaschine und den zweiten Trockner könnten wir kaum leben, unser großer Familienkalender ist immer voll und wir müssen oft hin- und her organisieren, um die Interessen und Termine aller Kinder unter einen Hut zu bekommen. Wer viele Kinder hat, muss besser und oft weiter im Voraus planen als Eltern mit „nur“ einem oder zwei Kids. Wenn wir einen Ausflug machen, dauert alles ein bisschen länger als bei anderen. Wo sind die Handschuhe? Wer braucht Hilfe? Was muss noch alles mit?

Unser Familienauto ist ein Sprinter (und auch den Kofferraum bekommen wir bei Urlauben voll), die Spülmaschine läuft unter der Woche mindestens zweimal am Tag und am Wochenende oft noch häufiger. Beim Einkaufen benötigen wir zwei Einkaufswagen und der Eintritt in den Freizeitpark oder eine Übernachtung in einem Hotel kosten für neun Personen ein Vermögen. Wir haben ein bisschen mehr Haushalt, ein paar Punkte mehr auf unserer to-do-Liste und ziemlich häufig kranke Kinder, weil die Kleinen aus dem Kindergarten, der Schule und dem Hort alles nach Hause schleppen, was dort kreucht und fleucht.

Nur das Haus, in dem wir leben, ist für uns alle zu klein – und das ist auch eines der wenigen Dinge, die uns belasten. Wir hätten gerne mehr Platz und Rückzugsmöglichkeiten für jeden Einzelnen, aber es ist leider gar nicht so einfach, bezahlbaren Wohnraum für eine neunköpfige Familie zu finden.

Ein Kind vs. viele Kinder

In einer Großfamilie mit vielen Kindern zu leben, ist ein Lebensmodell, das nicht besser oder schlechter ist, als sich für ein Einzelkind oder zwei Kinder zu entscheiden. Und wer keine Kinder bekommen möchte, hat heutzutage zum Glück auch diese Wahl.

Wir sind sehr glücklich mit unseren sieben kleinen Menschen, die unseren Alltag so schön bunt, unsere Sicht auf die Welt so positiv und unser Leben so voll machen – auch wenn es manchmal ganz schön anstrengend ist. ?

Hast Du Fragen an uns, spezifische Fragen zum Leben als kinderreiche Großfamilie oder wünschst Dir vielleicht selbst noch ein Kind und bist unsicher? Hinterlasse gerne einen Kommentar, ich freue mich!

Weitere Artikel von uns:

2 Kommentare zu “Meine sieben Kinder und ich: Aus dem Leben einer Großfamilie

  1. Hallo. Wir haben momentan fünf Kinder und planen unser sechstes. Meine Frauenärztin st total dagegen, weswegen ich sie wahrscheinlich wechseln werde. Ich weiss auch jetzt schon dass meine Eltern absolut dagegen sein werden. Klar, wenn das Kleine bis da ist, lieben sie es trotzdem sehr. Aber immer diese anfängliche Abneigung und absuchtliche Kommentare neun Monate lang, nagen dann doch an mir. Wie war das bei euch?
    LG

  2. Hallo Kerstin, ich bin auch aus dem Landkreis Würzburg! Ich google schon die ganze Zeit um Texte von Großfamilien-Eltern zu lesen! Ich bin gerade ziemlich hin und hergerissen mit meinen Gefühlen! Ich bin, wenn alles klappt mit Kind Nr. 5 schwanger! Hab vor einigen Tagen einen Test gemacht. Beim Arzt war ich noch nicht! Es war ein Schock, weil die Kleine erst 8 Monate ist! Die anderen sind 8,5,2 Jahre! Ich habs noch gar nicht meinem Mann erzählt, wir sind gerade im Hausbaustress und er ist nur auf der Baustelle, weil er alles selber macht! Er bekommt bestimmt die Krise… und ich weiss auch nicht, ob ich mich freuen soll oder weinen soll! Im Moment wuppe ich den Alltag mit den Mäusen alleine, weil eben durch den Bau mein Mann so gut wie gar nicht zu Hause ist! Und das ist schon mega anstrengend. Ob ich das überhaupt schaffe mit noch einem Zwerg? Und auch die Schwangerschaft, wenn ich nur alleine bin! Dazu kommt, in unserem Haus haben wir 4 Kinderzimmer, dann muss doch wieder ein Stockbett her! Muss jetzt ersfmal auf einen Frauenarzttermin warten… herzliche Grüße Verena

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert