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    Mein Baby hatte einen Unfall – was tun?


    9 Monate habe ich den kleinen Knirps im Bauch getragen, ernährt, beschützt und getragen. Seit er bei uns ist, versuche ich, genauso gut auf ihn aufzupassen. Dafür zu sorgen, dass ihm nichts passiert. Seit er krabbeln und sich überall hochziehen kann, ist das gar nicht mehr so einfach. Zum Glück ist es mir bisher gelungen, ihn vor schlimmerem Schaden zu bewahren. Doch was muss ich eigentlich tun, wenn unserem Baby etwas Schlimmeres zustößt? Gefahren lauern überall. Unfälle sind bei Kindern heutzutage die häufigste Todesursache – es lohnt sich also, vorbereitet zu sein. Unser Baby hatte den ersten Verbrennungsunfall kurz nachdem er gelernt hatte, sich fortzubewegen. Während sein Papa noch tief und fest schlief, robbte er im Familienbett zur Nachttischlampe, montierte fachgerecht den Schirm ab und fasste an die heiße Glühbirne. Zum Glück war die Verletzung klein und es entstand nur eine kleine Brandblase, die schnell vergessen war. Vor kurzem jedoch hatte er einen Unfall, bei dem er sogar recht stark blutete: er stellte sich beim Baden hin, rutschte aus und sein Hinterkopf schlug am Wannenrand auf. Dabei muss er sich mit seinen Zähnchen – der obere war erst in der Nacht zuvor durchgebrochen – richtig stark auf seine Zunge gebissen haben. Zum Glück war auch diese Verletzung nicht lebensbedrohlich – dafür ein ziemlicher Schock für uns alle. Seitdem mache ich mir Gedanken, ob ich in einer ernsteren Situation angemessen reagieren würde und was im Notfall zu tun ist.

    Mein Baby blutet!

    Während ein erwachsener Mensch, je nach Körpergewicht, ca. 6 Liter Blut im Körper hat, hat mein Baby nur etwa 1 Liter. Eine starke Blutung kann da schnell gefährlich werden. Deshalb ist es wichtig, dass man im Ernstfall schnell reagiert. Wenn abzusehen ist, dass die Blutung nicht, wie bei uns, schnell von selbst aufhören wird, sollte man einen Druckverband anlegen und dann schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen oder einen Krankenwagen rufen.

    Brandwunden beim Baby

    Kleine Wunden, wie die unsere, kann man selbst behandeln: Zunächst haben wir sie sofort mit kaltem Wasser gekühlt. Wer mit Kühl-Akkus oder ähnlichem arbeitet sollte vorsichtig sein, dass das Kind nicht auskühlt – wirklich nur die betroffene Stelle kühlen. Danach die Stelle locker bedecken, sodass sie vor Berührungen geschützt ist. Brandblasen auf keinen Fall selbst öffnen. Mit einer offenen Wunde sollte man auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, da diese sich leicht entzündet. Auch schwerere Verbrennungen gehören sofort professionell behandelt.

    Ersticken bzw. Verschlucken

    Die Horrorvorstellung vieler Mütter: Das Baby verschluckt sich beim Essen oder an einem kleinen Teil und bekommt keine Luft mehr. Oft können die Babys diese Situation tatsächlich selbst entschärfen und husten bzw. brechen, bis das Teil wieder zum Vorschein kommt. Wenn das allerdings nicht der Fall ist, ist eine schnelle Reaktion der Eltern gefragt. Eine sehr erfolgversprechende Methode ist, das Baby bäuchlings über’s Knie zu legen und kräftig mit der Hand von unten zwischen die Schulterblätter zu klopfen. Ist die Blockade entfernt, erholen sich die Kinder meist schnell. Sollte allerdings schon der schlimmste Fall eingetreten sein, gilt es natürlich schnell einen Rettungswagen zu rufen und in der Zwischenzeit wieder zu beleben.

    Ertrinken

    Ertrinkungsunfälle sind tatsächlich die häufigste Todesursache bei Kleinkindern. Die Gefahr wird oft unterschätzt – denn Kinder können auch schon in lächerlich kleinen Pfützen ertrinken. Grund dafür ist, dass sie in dem Moment, in dem das Gesicht untertaucht, in eine Art Schock-Starre fallen und sich selbst nicht befreien können. Aus diesem Grund ist das Ertrinken kleiner Kinder ein lautloser Tod und wird von den Eltern oft nicht bemerkt, selbst wenn sie daneben stehen. Wer also im Sommer ein Planschbecken für seine Kinder im Garten aufbaut, sollte sich in hoher Regelmäßigkeit vergewissern, dass alles in Ordnung ist bzw. die Kinder ständig beaufsichtigen.

    Stürze beim Baby

    Seit er stehen kann, ist unser Kleiner unzählige Male hingefallen. Vor allem anfangs sehr oft auf den Hinterkopf. Obwohl dabei oft ein ganz leichtes Schädel-Hirn-Trauma entsteht, sind diese „Lern-Stürze“ meist unbedenklich. Allerdings wird die Höhe, aus der er stürzt, mit zunehmendem Alter größer werden, auch wenn er dann weniger oft auf den Kopf fällt. Nach einem schweren Sturz sollte man sein Kind daher, auch wenn es zunächst normal wirkt, gut beobachten. Bei Babys ist es natürlich schwer zu sagen, ob sie Kopfschmerzen oder Schwindelgefühl haben. Typische Anzeichen für ein Schädel-Hirn-Trauma, die man auch bei Säuglingen erkennen kann, sind Erbrechen, Bewusstlosigkeit, Appetitlosigkeit, Reaktionsarmut bzw. langsame Reaktion. Diese Anzeichen können bis zu 24 Std. nach dem Sturz auftreten.

    Sale

    Auf Unfälle vorbereitet sein

    Was also tun, um das Kind möglichst gut zu schützen? Wichtig ist, es nicht überzubehüten, es trotzdem eigene Erfahrungen machen lassen, aber unter Aufsicht. Kinder müssen ihre Fähigkeiten und Grenzen austesten können, um eines Tages selbst Gefahren erkennen und meiden zu können. Im Ernstfall ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und besonnen zu handeln, die Situation zu überprüfen und die Schwere der Verletzung einzuschätzen. Indem man ruhig bleibt, vermeidet man außerdem, das Kind unnötig aufzuregen, was die Situation dann verschlimmern kann. Natürlich sollte auch jeder die Notfallnummer 112 kennen und wissen, dass diese immer kostenlos ist und auch ohne Zugang zur SIM-Karte getätigt werden kann. Bei fehlenden Vitalzeichen sollte man wissen, wie man ein Kind beatmet. Dazu empfiehlt sich der Besuch eines Erste-Hilfe-Kurses für Kinder oder zumindest ein entsprechendes Buch. Empfohlen wird häufig „Schnelle Hilfe für Kinder“ von Janko von Ribbeck.

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