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Schwanger im Lockdown: 4 Tipps, wie Du Deinen Partner einbinden kannst


Dass die momentane Situation uns alle vor besondere Herausforderungen stellt, ist sicher unbestritten. Aus meiner Arbeit und dem Kontakt mit den Frauen weiß ich jedoch, wie groß die Belastung gerade für Schwangere derzeit ist, die eigentlich eine so schöne Zeit erleben.

Neben der Angst, dass der Partner vielleicht nicht zur Geburt mitkommen darf und dem fehlenden oder zumindest stark eingeschränkten Austausch mit anderen Schwangeren, haben viele Frauen das Gefühl, dass der werdende Papa kaum etwas von der Schwangerschaft mitbekommt. Viele Frauenärzte/-innen lassen derzeit keine Begleitperson in die Praxis und auch in den allermeisten Kliniken darf maximal eine weitere Person, wenn überhaupt, zur Geburt mit.

Dabei empfinden viele Paare gerade die Ultraschalluntersuchungen als wichtiges gemeinsames Erlebnis, das das bloße Ultraschallbild alleine nicht ersetzen kann.

Wenn Du also gerade schwanger bist und das Gefühl hast, dass Dein Partner relativ wenig von dieser Schwangerschaft mitbekommt, habe ich ein paar Tipps für Dich, wie Du ihn immer wieder ein bißchen daran erinnern kannst, dass da ein neues Familienmitglied in der Warteschleife steht.

Aber auch für alle anderen ist vielleicht die ein oder andere Idee zum Umsetzen dabei, vieles kann man nämlich auch gut mit Geschwisterkindern machen.

( In meinem Artikel spreche ich meist vom Mann oder dem werdenden Vater. Das ist nur meiner Faulheit geschuldet, Partnerinnen und werdende Mit-Mütter sind natürlich ebenso gemeint.)

 

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Kulinarische Grüße

Viele Schwangerschaftsapps arbeiten mit Bildern, um zu verdeutlichen, wie groß das Baby jetzt gerade ist. Oftmals werden zur Verdeutlichung Lebensmittel benutzt.

Du kannst also Deinem Partner alle 4-8 Wochen das passende Lebensmittel (vom Gummibärchen über die Mango zum Kürbis und zur Wassermelone) auf den Teller packen mit einem persönlichen Brief von Eurem kleinen Kürbis, der sich freut, den Papa bald kennenzulernen.

Natürlich könntest Du ihm auch einfach die App zeigen. Aus der Erfahrung raus kann ich aber sagen, dass das für die meisten Männer nicht den persönlichen Bezug zu IHREM Baby herstellt, wenn sie einfach nur wissen, dass alle Babys in dieser Woche jetzt etwa so groß sind.

Auch bei Geschwisterkindern kommt es gut an, wenn sie einen Muffin auf dem Teller haben, der genauso groß ist wie Bruder oder Schwester bei Mama im Bauch.

Nachricht vom Baby

Auch wenn der Partner derzeit nicht mit zu den Untersuchungen darf, gibt es Möglichkeiten, ihn dennoch an dem teilhaben zu lassen, was während der Untersuchung passiert.

Die meisten Frauenärzte/-innen wissen um die besondere Situation von Schwangeren momentan und sind auch offen dafür, ein Bildchen mehr zu machen oder eine kurze Sequenz mit dem Handy abfilmen zu lassen. Du könntest also einfach beim nächsten Ultraschalltermin fragen, ob Du Dein Handy irgendwo positionieren und den Ultraschall (teilweise) für Deinen Mann aufnehmen darfst.

Alternativ oder zusätzlich kannst Du auch die Herztöne des Babys am CTG aufnehmen – das hören viele Väter in spe auch sehr gerne. Eventuell verschickst Du das Gepumper dann direkt als Sprachnachricht mit lieben Grüßen vom neuen Familienmitglied.

Eine einfach zu beschaffende und schöne Erinnerung ist es auch, wenn Du die Hebamme oder Sprechstundenhilfe beim Anlegen des CTGs bittest, ein oder zwei Minuten am Anfang extra laufen zu lassen und Dir den kurzen Streifen abzureißen. Das ist eine ganz individuelle Nachricht Eures Babys und sicher, wenn Du vorher danach fragst, gar kein Problem.

Anfassen erlaubt

Egal ob es das abendliche Gute-Nacht-Sagen oder das Bemalen des Bauches ist: Es gibt Studien, die belegen, dass der körperliche Kontakt mit dem Baby, also das Berühren des Bauches in irgendeiner Form, die Bindung des Vaters zum Kind stärken kann.

Vielleicht führt Ihr ein Ritual wie „Gute Nacht“ oder „Guten Morgen“ sagen ein, mit einem kleinen Bussi auf den Bauch oder einem kurzen Streichler.

Ihr könnt auch einen Gipsabdruck vom Babybauch machen oder ihn bemalen und Erinnerungsfotos schießen.

Der werdende Vater kann auch mal mit einer leeren Küchen- oder Klopapierrolle versuchen zu hören, was im Bauch gerade so los ist oder er versucht zu ertasten, wie das Baby im Moment wohl liegt.

Jede Form der Berührung ist eine Kontaktaufnahme und bringt Euch drei (oder vier…) näher zusammen.

Gemeinsame Erinnerungen schaffen

Auch wenn es anfangs unvorstellbar scheint, die Schwangerschaft geht so so schnell vorbei.

Momentan ist es ja mit Schwangerschaftsfotoshootings eh etwas schwierig, insofern schlagt Ihr zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn Ihr ein Babybauchshooting selbst organisiert. Holt Euch gegebenenfalls Inspiration oder seid selbst kreativ und legt los, das macht total Spaß und bringt Euch auch nochmal näher zusammen.

Schön sind in diesem Fall auch Fotos, bei denen das Wachstum des Bauches festgehalten wird und dadurch wird das Baby auch in der Wahrnehmung noch einmal präsenter.


Ich kann mir vorstellen, dass diese Tipps nur ein sehr schwacher Trost sind. Und ich weiß auch, dass diese Zeit nie wieder zurück kommt und sich manches einfach nicht mehr nachholen läßt.

Deshalb finde ich es auch völlig ok, wenn Du traurig und enttäuscht bist, weil Du Dir wahrscheinlich alles so schön ausgemalt und vorgestellt hast und sich wenig davon jetzt umsetzen lässt.

Gerade Schwangere hören ja oft, das Wichtigste sei schließlich die Gesundheit des Kindes. Und natürlich stimmt das. Aber ich finde es auch wichtig, dass es Dir als werdende Mutter und Euch als werdende Eltern so gut wie möglich geht in dieser Ausnahmesituation. Und dazu gehört eben auch, um das zu „trauern“, was man nicht haben kann – was natürlich trotzdem nicht bedeutet, dass man nicht das schätzt, was man hat.


Wenn Du auch noch Ideen hast, die anderen Schwangeren und ihren Partnern/innen in dieser Zeit helfen können, freue ich mich über einen Austausch in den Kommentaren.

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