Baby Sonnenschutz Kleinkind

Sonne, Salzwasser, Sand: So schützt Du Dein Baby richtig


Das erste Mal war uns Sohn am Meer, als er gerade ein Jahr alt war. Mein Mann hielt mich wohl phasenweise für paranoid, denn sobald seine Haut der direkten Sonne ausgesetzt war, stand ich mit der Sonnencreme-Tube parat. Nun wird er bald drei und wir sind mit ihm bis auf Weiteres nach Südostasien ausgewandert. Und ich bin weiterhin darauf bedacht, ihn vor zu viel Sonne zu bewahren. Denn gerade hier am Meer ist es wichtig, die Haut von Babys und Kleinkindern zu schützen und zu pflegen — denn Salzwasser, Sand und Sonne greifen sie besonders an. Wie wir mit der Sonne umgehen, wie wir die empfindliche Neurodermitis-Haut unseres Sohnes pflegen und was der beste Baby Sonnenschutz ist, erkläre ich Dir in diesem Artikel.

Sonne und Babyhaut: Keine gute Kombination

Von unserer Sonne gehen UVA und UVB-Strahlen aus. Das sind ultraviolette Strahlen, die wir nicht sehen können, die aber auf unsere Haut einwirken. Sie sind immer da, wenn wir im Tageslicht sind, also auch im Schatten oder bei Bewölkung. In der direkten Sonne allerdings sind sie am stärksten und können unsere Hautzellen schädigen. Denn diese können in unsere Zellen eindringen und dort die DNA-Struktur verändern. Viele der so erzeugten Schäden findet unser Organismus, repariert sie oder die Zellen sterben ab.

Die Haut vergisst nie.

Wenn die Schädigung allerdings, zum Beispiel durch einen Sonnenbrand, zu groß ist, können kaputte Zellen übersehen werden. In seltenen Fällen führen geschädigte Zellstrukturen viele Jahre oder Jahrzehnte später zu bösartigen Veränderungen: Hautkrebs. Das heißt, ein starker Sonnenbrand im Babyalter kann eine gefährliche Hauterkrankung im Erwachsenenalter nach sich ziehen. Jeder Sonnenbrand erhöht dieses Risiko zusätzlich.

Für Babys und Kleinkinder ist die direkte Sonneneinstrahlung aus zwei Gründen besonders gefährlich:

  • Ihre Haut kann selbst noch nicht ausreichend Pigmente (Melanin) bilden, die vor den UV-Strahlen schützen.
  • Die Zellen teilen sich wahnsinnig oft, d.h. aus einer einzelnen kaputten Zelle wird schnell eine ganze Hautpartie.
Gut zu wissen!

In der Mittagssonne im Sommer zwischen 11 und 15 Uhr ist die Strahlenbelastung besonders hoch. Man spricht auch davon, dass die Sonne besonders „aggressiv“ ist. Das ist an sich natürlich Quatsch, die Sonne strahlt immer gleich, es kommt nur darauf an, in welchem Winkel und wie viel der Strahlen bei uns ankommen. Abendsonne ist daher weniger „aggressiv“, denn die Strahlen fallen sehr schräg auf die Erde. Außerdem können Bewölkung oder die Ozonschicht die UV-Strahlen abmildern.

 

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Wusstest Du, dass am Meer die Sonnenstrahlen durch das Wasser reflektiert werden und damit über 90% mehr UV-Strahlen auf die Haut einwirken? Das ist fast doppelt so viel Sonneneinstrahlung wie unter normalen Bedingungen — es ist also umso wichtiger, dass die Haut Deines Babys gut geschützt ist!

Der richtige Baby Sonnenschutz

Wir versuchen daher von Anfang an, unser Kind vor direkter Sonneneinstrahlung am Mittag zu schützen. Denn in der prallen Sonne hat ein Baby eigentlich nichts zu suchen. Lieber lassen wir ihn im Schatten spielen und gehen vormittags und am späten Nachmittag nach draußen. Seit wir hier auf Bali sind, ist es zwischen 10 und 16 Uhr meist ohnehin zu heiß. Wir versuchen, dass er einen langen Mittagsschlaf macht und unternehmen dann lieber in den Abend hinein etwas gemeinsam.

Wenn sich die direkte Sonne aber aus irgendeinem Grund nicht vermeiden lässt, wie zum Beispiel beim Baden am Meer, dann brauchen Babys und Kleinkinder zusätzlichen Sonnenschutz. Auf diese Weise konnten wir in den ersten drei Lebensjahren einen Sonnenbrand vermeiden.

Sonnencreme

Den meisten fällt da vermutlich gleich das Stichwort Sonnencreme ein. Sonnencreme schützt zwar tatsächlich vor der Sonne, hat aber auch Nachteile:

  • Normale Sonnencremes enthalten chemische Filter, die als gesundheitsschädlich gelten. Sie stehen im Verdacht, ähnlich wie Hormone zu wirken.
  • Viele Sonnencremes (auch einige mineralische) enthalten sogenannte Nanopartikel. Diese winzigen Teilchen stehen in Verdacht, gesundheitsschädlich zu sein, wenn sie über die Haut in den Organismus gelangen.
  • Die empfindliche Babyhaut kann auf die Duftstoffe, Konservierungsstoffe und Parabene (Erdölabfallprodukt) in den Cremes allergisch oder unverträglich reagieren.
  • Beim Baden im Meer muss man regelmäßig nachcremen, auch wenn die meisten Sonnencremes wasserfest sind.
  • Das Kind muss zum Eincremen stillhalten und idealerweise noch sandfrei und trocken sein.
  • Es werden fast alle UVA und UVB-Strahlen geblockt, die Haut kann kein Vitamin-D und keine Glückshormone (Serotonin) durch die Sonne bilden. Diese werden auch im Schatten gebildet.

Mineralische Sonnencreme: Der bessere Baby-Sonnenschutz?

Mineralische Sonnencreme
Gängige Sonnencremes enthalten chemische Filter, welche die UV-Strahlen in Wärme umwandeln. Einige dieser Filter sind umstritten, weil sie möglicherweise eine hormonelle Wirkung haben.

Ebenso umstritten sind auch Nanopartikel, die in vielen „normalen“ Sonnencremes enthalten sind. Diese winzig kleinen Teilchen bilden auf der Haut eine Schutzbarriere gegen UVA- und UVB-Strahlung. Wie genau sie im Körper wirken, ist noch nicht grundlegend erforscht.

Für Babys und Kleinkinder, aber auch für Erwachsene zur Verwendung mineralischer Sonnencremes geraten, weil sie ohne chemische Filter auskommen. Mineralische Sonnencremes bilden einen Schutzfilm auf der Haut, der die Sonnenstrahlen reflektiert. Wie ganz kleine Spiegelchen sozusagen. Sie arbeiten mit Wirkstoffen wie Titanoxid oder Zinkoxid und hinterlassen dadurch einen weißen oder orangefarbenen Film auf der Haut, der erst allmählich verschwindet.

Aber Achtung: Auch mineralische Sonnencremes können Nanopartikel enthalten: Wenn die Stoffe in dem Schutzfilm so klein sind, dass sie der Definition für Nanopartikel entsprechen, entfällt der ungeliebte Weißel-Effekt – dafür sind dann aber eben die umstrittenen Natopartikel enthalten, die in die Haut eindringen können.

Lies hier, welche Baby-Sonnencremes im Ökotest 2022 mit „sehr gut“ abgeschnitten haben.

Grundsätzlich kannst Du am wenigsten falsch machen, wenn Du eine mineralische Sonnencreme kaufst, bei der in der Inhaltsstoff-Liste keine Nano-Partikel vermerkt sind. Denn diese müssen mittlerweile gekennzeichnet werden. Wenn die Sonnencreme einen weißlichen oder gelblichen Film auf der Haut Deines Kindes hinterlässt, ist alles bestens.

Für kleine Babys: Dichter Schatten statt Sonnencreme

Die aktuellen Empfehlungen lauten, Babys im ersten Lebensjahr — insbesondere Neugeborene — wenn möglich gar nicht mit Sonnencreme einzucremen. Hintergrund sind vor allem die genannten chemischen Stoffe, mit der die zarte Babyhaut durch Sonnencreme in Berührung kommt, aber auch die oben erklärten Nanopartikel. Die Haut von Babys ist noch viel dünner und durchlässiger als die von Kleinkindern und deshalb besonders empfindlich.

Das bedeutet nun allerdings nicht, dass Du Dein Baby zu Hause einschließen musst. Versuche, sogenannten dichten Schatten unter einem Dach oder einem guten Sonnenschirm zu finden. Auch Sonnensegel für den Kinderwagen sind aus UV-abweisendem Material gefertigt. Hier musst Du Dein Baby nicht eincremen oder durch Kleidung schützen, Du kannst es auch nackt strampeln lassen. Ein Baum zum Beispiel bietet meistens keinen dichten Schatten.

UV-Schutzkleidung

Eine gute Alternative ist daher, einen großen Teil der Haut mit spezieller UV-Schutzkleidung zu bedecken, wenn Dein Kind der direkten Sonne ausgesetzt ist. Diese ist schnell angezogen, bietet zuverlässigen Schutz ohne Hautreizungen und kann auch als Badekleidung verwendet werden. Im Schatten kann Dein Baby trotzdem etwas Vitamin-D tanken, wenn Du in dieser Zeit die UV-Kleidung einfach ausziehst.

Auch ein Sonnenhut sollte am besten aus einem Stoff mit Lichtschutzfaktor genäht sein. Bei nicht-tropischen Temperaturen empfiehlt sich außerdem ein Wechselset, sodass Dein Kind nicht nass bleibt und sich erkältet.

Achte auf „UV-Standard 801“

Beim Kauf von UV-Schutzkleidung solltest Du außerdem auf die Qualität achten. Nur wenn die Kleidung nach dem UV-Standard 801 zertifiziert ist, hält sie auch, was sie verspricht. Denn UV-Schutzkleidung mit LSF 50+, die nach dem europäischen oder australischen Standard getestet wurde, haben im Wasser womöglich einen viel geringeren Schutzfaktor. Denn nur beim UV-Standard 801 wird unter realen Bedingungen gemessen: Wenn das Kleidungsstück nass und gedehnt ist.

Die UV-Schutzkleidung von Playshoes arbeitet nach dem Standard 801 und ich kann diese aus Erfahrung sehr empfehlen. Sie sieht süß aus und scheint bequem zu sein. Im Sortiment von Playshoes findest Du Badehose, UV-Shirt, Schuhe und auch Sonnenhüte.

Babyhaut richtig pflegen bei Salzwasser, Sand und Sonne

Nicht nur die Sonne strapaziert die Babyhaut im Urlaub am Meer. Der ständige Kontakt mit Sand reibt an der Haut und das Salz im Wasser kann sie austrocknen. Denn auch wenn das Salzwasser für unseren Sohn und seine Neurodermitis reinigend und mineralisierend wirkt, so entzieht Salz den oberen Hautschichten auch Feuchtigkeit. Auch Wind und erhöhte UV-Strahlen können trockene Haut verstärken.

Wenn wir am Meer sind, cremen wir daher regelmäßig mit einer pflegenden Lotion oder reinem, nativen Kokosöl. Aktuell nutzen wir die „earth-friendly-baby“ Produkte von Lansinoh. Wenn möglich versuchen wir außerdem, dass kein Salzwasser (oder Chlorwasser aus dem Pool) auf seiner Haut bleibt, indem wir ihn nach dem Baden kurz abduschen.

Tipps für Babyhaut am Meer
  • Babys möglichst nicht der direkten Sonne aussetzen.
  • Die Mittagssonne meiden.
  • Nach dem Baden mit Süßwasser abduschen.
  • Abends etwas ölen oder cremen.
  • UV-Schutzkleidung und Sonnenhut.
  • Sonnencreme, wenn es sich nicht vermeiden lässt.
  • Augen durch Kappe an der Mütze oder Sonnenbrille schützen.

Seit unser Sohn etwa zwei Jahre alt ist, versuche ich außerdem, die Sonnencreme langsam zu reduzieren. Denn natürlich soll sein Körper auch genügend Vitamin-D aufnehmen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin empfiehlt ab dem Kleinkindalter (ab 1 Jahr) regelmäßiges Spielen im Freien, um ausreichend Vitamin-D zu bilden.  Außerdem reizen die meisten Sonnencremes seine empfindliche Neurodermitis-Haut, von einigen bekommt er richtigen Ausschlag.

Seine Haut kann jetzt auch immer besser Pigmente und damit einen eigenen Sonnenschutz bilden. Wenn sich dieser körpereigene Schutz langsam und gesund bilden kann, können wir bei kurzen (!) Sonnenbädern auf Sonnencreme oder spezielle Kleidung verzichten. Wirklich ausgereift ist diese Entwicklung allerdings erst im Erwachsenenalter, das heißt, auf die Haut meines Kindes muss ich auch in einigen Jahren noch achten. So versuche ich immer, die Balance zu finden zwischen zu viel und zu wenig Sonnenschutz.

Wie schützt Du die empfindliche Haut Deines Babys am besten vor Sonne, Salzwasser und Sand? Mama-Bloggerin Hanna kennt sich mit ❂ Baby Sonnenschutz ❂ aus, denn sie lebt auf Bali und ihr kleiner Sohn hat Neurodermitis. Lies hier ihre besten Tipps zu Sonnencreme und Baby Sonnenschutz

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