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Test: Lohnt sich die Joie Babytrage Savvy 4in1?


Frisch für Dich getestet habe ich die 4in1 Babytrage Savvy von Joie. Geprüft habe ich im Test den Tragekomfort, die Bedienung, den Wechsel zwischen den Tragepositionen und die Zusatz-Features, die die Trage hat. Assistiert hat mir dabei unser Puppen-Tragling Fridolin. Hier erfährst Du, wie Joie Savvy 4in1 im Rundum-Test abschneidet ➜

Erster Eindruck und Bedienungsanleitung

Neben der Trage sind im Paket der 4in1 Joie Savvy eine Bedienungsanleitung, zwei Gurtpolster und 2 anklettbare Lätzchen enthalten. Die Savvy macht einen hochwertig produzierten Eindruck. Alle Gurtsysteme sind verstellbar, die Schnallen, Knöpfe und Nähte gut verarbeitet. Was mir außerdem positiv auffällt: Die Trage ist bei 30 Grad Celsius maschinenwaschbar. Vorn ist Mesh im Einsatz – ein luftdurchlässiges Material, das verhindert, dass Dein Baby schnell ins Schwitzen gerät.

Etwas ins Schwitzen gerate ich selbst, als ich die Bedienungsanleitung lese. Bilder und Beschriftungen sind nicht selbsterklärend. Ich habe umfangreiche Trage-Erfahrung und hatte bei meinen Kindern verschiedenste Tragesysteme im Einsatz. Dennoch stellt die Anleitung von Joie eine Herausforderung dar. Zum Glück hat der Hersteller eine Alternative parat. Nämlich verschiedene Videos, in denen die Bedienung Schritt für Schritt erklärt wird. Komplett ignorieren solltest Du die die Anleitung in der Print-Version aber keinesfalls, denn hier sind u.a. Warn- und Pflegehinweise aufgeführt.

So funktioniert das Anlegen des Babys

Die meisten Babytragesysteme kannst Du ab der Geburt verwenden. So auch die Joie Babytrage Savvy. Sie lässt sich lt. Hersteller ab einem Gewicht von 3,5 kg einsetzen. Nachdem mein Assistent Fridolin, Neugeborenen-Maße hat (Länge 57 cm, Gewicht 3,6 kg) stelle ich meine Test-Trage entsprechend ein.

Im folgenden Video von Joie kannst Du Dir das Anlegen Schritt für Schritt anschauen:

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Sale

Beim Anlegen ziehe ich die Trage über den Kopf. Die Schnalle im Rücken habe ich vorher geschlossen – ihre Höhe lässt sich mittels eines Schienensystems anpassen. Nachdem ich die Trage übergestreift habe, fällt mir auf, dass sie ein textiles Verbindungsstück hat, in das seitlich die gepolsterten Schultergurte münden. Dieses Verbindungsstück sitzt oberhalb der Brust und ist nicht dehnbar. Ich kann mir vorstellen, dass das mit großer Brust oder empfindlicher Still-Brust schnell unbequem wird. Für Väter spielt dieser Aspekt keine Rolle. Auch ein männlicher Proband mit einer Körpergröße von 1,91 m und verhältnismäßig breitem Kreuz hat die Trage versuchsweise anprobiert – er fand den Tragekomfort gut.

Ich jedenfalls setze, nachdem ich mich an das Verbindungsteil gewöhnt habe, Baby-Puppe Fridolin in die Trage, positioniere ihn und befestige links und rechts die (sehr praktischen) Magnetverschlüsse auf Höhe des Schlüsselbeins. Dann sichere ich Fridolin zusätzlich mit Hilfe der seitlichen Beinschnallen ab. Zu guter Letzt werden noch sämtliche Gurte festgezogen.

Fridolins 3,6 kg verteilen sich gut. Die Polsterung im Rücken (Lordosestütze) ist ebenso weich wie die Polsterung der Schultergurte. Mein Tragling hat einen leicht gerundeten Rücken – so soll es sein. Die M-Position (dabei hängt der Po tiefer als die Kniekehlen) wird allerdings nur angedeutet. Den Steg habe ich gemäß den Anweisungen des Herstellers mittels Knöpfen verkleinert. Und zwar (lt. meiner Messung) von ursprünglich 29 cm auf 21,5 cm. Von Kniekehle zu Kniekehle – wie von Tragefachleuten befürwortet – reicht der Steg nicht ganz.

Die 4 Trage-Modi

Joie wirbt bei der Trage Savvy mit 4 Tragepositionen. Streng genommen sind es allerdings nur 3 Positionen. Die Bauchtrageweise (Bauch an Bauch mit dem Baby), die Variante auf dem Rücken und das Tragen mit Blickrichtung nach vorn. Option Nr. 4 ist nicht die (von mir erwartete) Hüfttrageweise sondern die von mir gewählte Variante, bei der die Trage auf die Bedürfnisse eines Neugeborenen eingestellt wird.

▶ Neugeborenen-Modus

Den Neugeborenen-Modus habe ich oben schon ausführlich beschrieben. „Neugeborenen-tauglich“ macht die Trage lt. Hersteller der verstellbare Steg, die hochklappbare Kopfstütze und die Verkleinerung des Beinausschnitts.

▶ Babymodus mit Blickrichtung zu den Eltern

Der Babymodus mit Blickrichtung zu den Eltern funktioniert ganz ähnlich wie der Neugeborenen-Modus und ist verwendbar ab einem Alter von ca. 4 Monaten. Der Unterschied: Der Steg wird hier nicht verkleinert. Außerdem bietet Dir das Gurtsystem die Möglichkeit, die Trage auf die Maße Deines Kindes einzustellen.

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▶ Babymodus mit Blickrichtung nach vorn

Dein Baby mit Blickrichtung nach vorn zu tragen ist lt. Joie ab ca. 6 Monaten optional möglich. Eine Empfehlung, die Tragedauer in dieser Trageweise einzuschränken wird in der Bedienungsanleitung nicht aufgeführt. Für die sogenannte „World Facing Position“ verkleinerst Du den Steg mit Hilfe der Verstellknöpfe und klappst anschließend die Kopfstütze ganz nach unten. Beim Anschauen des Videos wird auch deutlich, weshalb die zum Lieferumfang gehörenden Lätzchen eine sinnvolle Ergänzung zur Trage sind – das Baby knabbert die Kopfstütze an.

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▶ Rückentragemodus

Last but not least kannst Du mit der Joie Babytrage Savvy Dein Kleines auch auf dem Rücken tragen. Das habe ich – obwohl er dafür viel zu klein ist – auch mit meinem Puppen-Tragling ausprobiert. Joie empfiehlt, den Rückentragemodus einige Male ohne Baby zu üben. Das ist meiner Meinung nach absolut sinnvoll, denn man beginnt mit der Bauchtrageweise und dreht das Kind dann auf den Rücken. Positiv fällt mir hier die Sicherung mit Hilfe der Beinschnallen auf. Dank ihr sitzt das Kind stabil, während Du die Trage auf den Rücken drehst.

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Diese Extras sind inklusive

Joie hat bei der Trage an das Wetter gedacht. In einer versteckten Bauchgurt-Tasche ist ein Allwetter-Schutz verborgen – auf dessen Rückseite eine Kurz-Bedienungsanleitung eingenäht ist. Der Allwetter-Schutz wird einfach über den Mesh-Teil am Rücken des Babys gelegt und schützt so vor Wind. In der Kopfstütze ist ein weiteres, nützliches Gadget versteckt – nämlich ein Sonnenschutz aus luftigem, dehnbaren Stoff. Er lässt sich mittels Druckknöpfen an den Schultergurten befestigen.

Zusätzlich im Lieferumfang enthalten sind zwei Gurtpolster und zwei Stofflätzchen – sie kommen zum Einsatz, wenn Du Dein Baby in der Frontrageweise trägst.

Die Joie Savvy Babytrage kannst Du bei 30 Grad Celsius in der Waschmaschine 🧼 waschen. Der Hersteller empfiehlt dabei die Verwendung eines Wäschebeutels.

Was sagen andere Tester?

Im Jahr 2021 wurde die Joie Babytrage Savvy von insgesamt 50 Hebammen getestet. Bewertet wurden die Gewichtsverteilung für die Tragenden, der Tragekomfort, die Sicherheit während des Anlegens, das Design, die Haltung des Babys in der Trage sowie die Reinigung. Die Trage bekam die Gesamtnote „Gut“. Vereinzelte Hebammen kritisierten allerdings die Haltung von Neugeborenen in der Trage und die nicht intuitiv verständliche Bedienungsanleitung.

Was sagen die Fachleute?

Die Anhock-Spreiz-Haltung ist möglich, Babys Rücken wird rund in der Trage. Beide Kritierien sind wichtig für eine erognomische Haltung. Bei einer korrekten Anwendung der Trage bestätigt das Internationale Institut für Hüftdysplasie (IHDI) den bedenkenlosen Einsatz. Die Joie Savvy Babytrage 4in1 hat die entsprechende Auszeichnung.

Mein Fazit

Zunächst eine kleine Pro- und Kontra-Liste:

Pro 👍Kontra 👎
– gute Polsterung der Schultergurte– Steg lässt sich nur einfach verstellen
– gut gepolsterte Rückenstütze– M-Position (Anhock-Spreizhaltung) nur angedeutet
– Sonnenverdeck– textiles Verbindungsstück verringert Tragekomfort
– nützliche Extras im Lieferumfang– keine Empfehlung zur Tragedauer bei Tragen mit Blickrichtung nach vorn
– relativ leicht zu bedienen

Mein Fazit als Mutter mit Trage-Erfahrung fällt etwas durchwachsen aus. Hinsichtlich des Eltern-Komforts gefallen mir die Polsterung und die gute Verarbeitung sehr gut. Negativ ist mir das textile Verbindungsstück aufgefallen, das im Brustbereich stört. Für den Neugeborenen-Komfort hätte ich mir einen mehrfach verstellbaren Steg und etwas mehr „M“ in der Haltung gewünscht. Der Po hängt meiner Meinung nach nicht tief genug.

Die Beinausschnitte sind dagegen gut gepolstert. Die Videos des Herstellers fand ich beim Einstellen der Trage sehr hilfreich – weniger hilfreich war dagegen die gedruckte Bedienungsanleitung. Außerdem fehlt mir der Hersteller-Hinweis zur Einschränkung der Tragezeit beim Tragen nach vorn. Die Magnet-Verschlüsse an den Schultergurten finde ich praktisch – ebenso wie das integrierte Sonnenverdeck. Der Allwetter-Schutz dagegen wirkt nicht so gut durchdacht – an den Seiten kann hier Wind hineinkommen.

Alles in allem ist die Joie Babytrage Savvy eine Trage, die sich vor allem für etwas ältere Kinder (ab ca. 4 Monaten) gut eignet. Hat man den Dreh einmal raus, lässt sie sich auch relativ einfach bedienen und ist damit gut geeignet für Eltern ohne große Trageerfahrung.

Wir Expertinnen und Experten vom Babyartikel.de-Magazin testen regelmäßig die neuesten Kinderwagen, Autositze und Babytragen.

Unermüdlich klappen wir für Dich Buggys auf und zu, befestigen Babyschalen in Autos und gehen mit unseren Puppen-Dummys im Wagen oder in der Trage spazieren.

Alles, damit Du das richtige Produkt findest. Wir hoffen, dass Dir auch dieser Babytragen-Beitrag weitergeholfen hat. Lass uns Deine Meinung gerne in den Kommentaren wissen!

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