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Trockenwerden: 8 Tipps, damit es klappt


Als es für meinen Sohn Zeit war, sich von der Windel zu verabschieden, hatten wir den entscheidenden Vorteil, in einem Land zu leben, in dem es immer warm ist. Außerdem habe ich einige Freundinnen, die schon ältere Kinder haben und mir tolle Tipps zum Trockenwerden geben konnten. Mein Sohn war im Prinzip immer nackt und sobald ich sah, dass er pullert, habe ich ihm etwas darunter gehalten. Ganz egal was ich gerade zur Hand hatte. Da war auch schon mal ein Glas dabei. Aber so entwickelte er sehr schnell ein Verständnis dafür, dass sein Urin irgendwo hinein gehört. Natürlich hatten wir auch ein kleines Töpfchen bereit stehen. Und schnell wurde ihm klar, dass das der Ort ist, wo er rein pullern soll. So hat es für uns super funktioniert. Aber alle Kinder, Eltern und natürlich auch die äußeren Umstände sind anders. Hier habe ich 8 Tipps rund ums Trockenwerden für Euch.

Tipp 1: Konsequent bleiben

Wenn Dein Kind Dir signalisiert, dass es bereit ist, solltest Du es so oft wie möglich auch ohne Windel laufen lassen. Das ist natürlich im Winter eine Herausforderung. Es ist aber wichtig, dass Dein Kind das auch deutlich signalisiert. Viele Kinder zeigen ganz klar, wenn sie die Windel nicht mehr möchten. Du solltest dann auch konsequent sein und (tagsüber) keine Windel mehr verwenden. Vor allem, wenn es mit dem Trockenwerden schon gut klappt, ist es nicht ratsam wieder zur Windel zu greifen. Auch nicht „ausnahmsweise“. Viele Eltern neigen zum Beispiel bei einer langen Autofahrt dazu, dem Kind sicherheitshalber eine Windel anzuziehen. Mein Tipp: Statt der Windel, lieber ein paar zusätzliche Ersatzhosen einpacken. 

Tipp 2: Den richtigen Zeitpunkt erkennen

Es gibt keinen richtigen Zeitpunkt, um trocken zu werden. Das ist von Kind zu Kind ganz unterschiedlich und auch völlig normal. Du solltest Dir also keine Sorgen machen, wenn es bei Deinem Kind etwas “länger dauert”. Wichtig ist, dass Dein Kind dazu bereit ist. Trockenwerden sollte nicht in Stress ausarten. Es gibt auch Anzeichen, die darauf hinweisen, dass Dein Kind bereit für den Windelverzicht ist.

  • Es kommt mit Dir auf die Toilette. Dort ist es neugierig und möchte Dir zum Beispiel bei der Klospülung helfen.
  • Dein Kind sagt oder zeigt Dir, wenn es in die Windel gemacht hat. 
  • Die Hose wird häufig an- und ausgezogen und Dein Kind hat viel Spaß dabei
  • Dein Kind klettert auf die Toilette oder setzt sich spielerisch auf ein Töpfchen. 
  • Die Windel bleibt über längere Zeit trocken.
  • Es möchte nicht mehr gewickelt werden und wehrt sich mit aller Kraft. 
  • Es zeigt Dir an, dass es auf die Toilette muss. Meist beginnend mit dem großen Geschäft. 

Wenn Du versuchst Deinem Kind die Windel abzugewöhnen, bevor es dazu bereit ist, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht funktionieren. Eventuell ist Dein Kleines dann überfordert. Trockenwerden funktioniert dann garantiert nicht. Auch, wenn Du zwar die Signale siehst, aber es zeitlich nicht schaffst, Dein Kind beim Toilettengang zu unterstützen, kann sich das negativ auf die Entwicklung auswirken. Ein weiterer Tipp zum Trockenwerden ist daher: Nimm Dir die nötige Zeit.

Tipp 3: Vorbild sein

Besonders Kleinkinder lernen extrem viel, indem sie größere Kinder oder Erwachsene imitieren- so auch beim Trockenwerden. Du solltest Dich also nicht scheuen, Dein Kind ins Badezimmer zu lassen, wenn Du gerade auf der Toilette sitzt. So lernt Dein Kind auch, wofür das Klo eigentlich da ist. Und ganz automatisch wird es Interesse daran bekommen, es selbst einmal auszuprobieren. Dazu gehört aber auch, dass Du Deinem Kind erlaubst, neugierig zu sein. Es also z.B. in die Toilette schauen lässt, um herauszufinden, was da eigentlich nach dem Toilettengang so drin ist. Kinder sollten nämlich lernen, dass der Toilettengang ganz selbstverständlich ist und nichts wofür man sich schämen muss. 

Tipp 4: Routinen zum Trockenwerden

Meinem Sohn haben außerdem Routinen geholfen. Zum Beispiel vor dem ins Bett gehen und nach dem Aufstehen erst einmal auf die Toilette zu gehen. Auch bevor wir im Auto gefahren sind. Manche Eltern schicken ihre Kinder auch vor oder nach dem Essen noch auf die Toilette. Ich denke, ein „Zuviel“ ist hier falsch. Damit Dein Kind lernt selbstständig auf die Toilette zu gehen, muss es auch lernen selbst zu merken, wenn es „mal muss“. Nur dann kann es auch eigenständig entscheiden. 

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Tipp 5: Belohnen, Loben und Anreize schaffen

Es gibt Eltern, die schwören auf Belohnungen für einen erfolgreichen Töpfchen- Besuch. Von befreundeten Familien habe ich von Sternchen-Tafeln für jedes erfolgreiche Geschäft gehört. Sowas kann man natürlich machen. Für mich ist die Belohnung allerdings eher die, dass mein Sohn stolz auf sich sein kann. Und ich natürlich ebenfalls. Ich habe immer versucht, meinen Sohn zu motivieren auf die Toilette zu gehen. Dabei halfen unter anderem Anreize wie coole Unterhosen, die er statt einer Windel anziehen konnte. Wir haben auch sein Töpfchen schön dekoriert und es wirklich zu seinem Thron gemacht. Außerdem habe ich ihn gelobt, und ihm gezeigt, wie stolz ich auf ihn bin. Ich habe ihn aber nicht nur gelobt, wenn es geklappt hat, sondern auch, wenn ich gemerkt habe, dass er es versucht hat. Trotzdem denke ich, sollte man es mit dem Loben nicht übertreiben. Denn der Toilettengang sollte bald etwas Selbstverständliches werden. 

Tipp 6: Familie und Kita mit einbeziehen

Für die Entwicklung des Kindes ist es wichtig, dass es nicht einen Schritt “zurück geworfen” wird, sobald es außerhalb der eigenen kleinen Familie ist. Das heißt, dass es mit dem Trockenwerden schwierig werden könnte, wenn Dein Kind zum Beispiel im Kindergarten oder bei den Großeltern die ganze Zeit Windeln trägt. Am besten sprichst Du mit den Menschen, die Dein Kind mit betreuen. Es ist wichtig, dass ihr alle am selben Strang zieht. 

Tipp 7: Hilfsmittel verwenden

Die wohl verbreitetsten Hilfen sind das Töpfchen oder ein Toilettenaufsatz. Manchmal wird zuerst das eine und dann das andere verwendet. Auch wird beides nicht gleich gut von jedem Kind angenommen – hier muss mal also ausprobieren. Ein weiteres Hilfmittel sind Bücher rund ums Thema. Du weißt am besten welche Charaktere Dein Kind mag. Schau mal nach, ob es auch ein “Klobuch” vom Helden Deines Kindes gibt. Diese und andere Bücher könntest Du auch irgendwo im Bad platzieren. Dann kann Dein Kind direkt ausprobieren, was die Figuren im Buch schon können.

Eine andere Idee ist, auch das Lieblingskuscheltier Deines Kindes trocken werden zu lassen. Dafür könnt ihr gemeinsam ein Töpfchen basteln und es neben den Topf Deines Kindes stellen. So kann Dein Kind der oder die Große sein, der dem Kuscheltier zeigt, wie es geht. 

Tipp 8: Bleib gelassen – Trockenwerden ist ein Prozess

Damit Dein Kind nicht zu sehr unter Druck gerät, solltest Du bei kleinen Missgeschicken gelassen bleiben. Wenn doch etwas in die Hose geht, könnt ihr zusammen die Spuren beseitigen und dann einfach weiter machen. Versuche nicht zu viel Fokus auf die Missgeschicke zu lenken. Es hilft nichts, wenn Dein Kind Angst hat, das etwas in die Hose geht. Das führt am Ende vielleicht sogar dazu, dass es Dir Missgeschicke verheimlicht.  Um nicht übermäßigen Druck aufzubauen, solltest Du vermeiden Dein Kind zu oft zu fragen, ob es auf die Toilette muss. 

Keinen unnötigen Stress aufbauen

Vergiss nicht, das Trockenwerden kein Wettkampf ist. Jedes Kind braucht seine eigene Zeit. Zu viel Druck kann sich auch auf Blase oder Darm niederlegen. Wenn Du möchtest, dass Dein Kind nachhaltig trocken wird, gib ihm die Zeit, die es braucht. Die meisten Kinder reagieren wirklich körperlich auf den Druck. Wahrscheinlich hast Du den Ausdruck “nervöse Blase” schon mal gehört. Bei einem Kind, was gerade erst trocken wird, kann deshalb zu viel Druck und Unsicherheit auf die Blase schlagen. Dann werden die Missgeschicke nicht aufhören. Auch der Darm kann auf Stress reagieren. Zu viel Druck von Außen kann zu Verstopfungen führen. 

Stell Dir die Frage, wie wichtig es wirklich ist, dass Dein Kind genau jetzt trocken wird. Denn eins ist doch sicher, es wird der Tag kommen, wenn es eigenständig auf die Toilette geht. Was vielleicht heute noch undenkbar erscheint, kann nächste Woche schon ganz selbstverständlich passieren. Aber eben erst, wenn es an der Zeit ist. 


Ist Dein Kind schon trocken? Hast Du noch mehr Tipps rund ums Trockenwerden für uns? Was hat Dir und Deinem Kind am besten geholfen? Teile uns Deine Erfahrungen gern in den Kommentaren mit.

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