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Windelfrei mit Säugling: so läuft's bei uns


Vor etwa 7 Wochen, als unser Kleiner 8 Wochen alt war, haben wir angefangen, ihn abzuhalten. Das heißt, wenn wir das Gefühl haben, dass er mal muss, halten wir ihn über die Toilette, die Badewanne oder einen Eimer. Warum das auch und vor allem bei einem kleinen Säugling funktioniert, habe ich hier bereits erläutert. Nach einigen Wochen Selbstversuch möchte ich heute berichten, ob und wie „windelfrei“ bei uns funktioniert.

Trägt das Baby keine Windel?

Es gibt Zeiten tagsüber, da trägt unser Baby keine Windel. Für ihn ist das das allergrößte, vor allem kann er sich viel besser bewegen ohne Windel. So hat er schon ziemlich früh angefangen, sich selbständig auf den Bauch zu drehen, das wird durch ein Windelpaket nämlich erschwert. Allerdings klappt dieses komplette windelfrei nur dann gut, wenn wir zu zweit zu Hause sind und ich ihn möglichst nah bei mir habe, d.h. entweder im Tragetuch oder neben mir auf der Couch. Weil unser kleiner Junge ziemlich oft pinkeln muss und sich da nicht direkt meldet, sondern nur ein wenig unruhig wird, verpasse ich das oft, wenn ich mich auf andere Dinge konzentriere. Das heißt, sobald sein Papa zu Hause ist, wir Besuch haben oder er doch mal zehn Minuten alleine spielt, während ich aufräume, bekommt er zum Schutz von Kleidung und Wohnung eine Stoffwindel. Ziel ist es aber, und das klappt sehr oft, dass diese Stoffwindel trocken bleibt. Von Anfang an hat eines wirklich super und bis auf wenige Ausnahmen geklappt: das große Geschäft geht nie in die Windel. Diese Tatsache ist wirklich eine große Erleichterung und vor allem in Kombination mit Stoffwindeln sehr günstig. Wir brauchen insgesamt nur wenig Einlagen, weil die, selbst wenn sie nass sind, schnell wieder trocknen und einfacher zu waschen sind als wirklich „verschmutzte“ Windeln.

Ist das nicht unglaublich zeitraubend?

Ich höre oft den Einwand „Das wäre mir zu stressig“ bzw. „Dafür hätte ich nicht die Zeit“. Natürlich muss ich mir die Zeit nehmen, ihn untenrum frei zu machen und abzuhalten. Aber ich verbringe doch ohnehin den ganzen Tag mit ihm und nehme mir sonst ja auch Zeit, die Windel zu wechseln, ihn zu pflegen und alles, was eben dazu gehört. Und wenn er in ein paar Jahren „sauber“ werden soll, ist das auch nicht gerade zeitsparend und oft ein viel langwieriger Prozess. Warum das bei Windelfrei-Babys teils von selbst funktioniert, habe ich in meinem letzten Beitrag ebenfalls beschrieben. Lieber nehme ich mir die Zeit jetzt und spare viel Windeln, Wäsche und Nerven.

Unterwegs kann man das nicht machen!

Ich muss sagen, unterwegs funktioniert es sogar oft noch besser. Wir tragen unseren Kleinen fast ausschließlich in verschiedenen Tragehilfen. Das heißt, meistens schläft er – und wenn ein Baby schläft, scheidet es nicht aus. Wenn wir also angekommen sind, müssen wir nur warten, bis er aufwacht und ihn dann abhalten. In fast jedem Restaurant / Café gibt es eine Toilette mit Wickelplatz und bei Freunden ein Badezimmer. Im Sommer haben wir ihn auch draußen im Park ohne Probleme abgehalten. Zugegeben, wenn man alleine ist und im Winter ist das tatsächlich etwas schwierig. Dann „muss“ er tatsächlich in die Windel machen, die er unterwegs ohnehin immer um hat.

Das stresst das Baby doch, es versteht ja noch gar nicht, was man von ihm will!

Sobald ich, wie meistens nachts, bemerke, dass er nicht abgehalten werden möchte, lasse ich es. Während eines Schubes oder wenn er sehr müde ist, kommt das schon mal vor. Dann geht es eben in die Windel und er bekommt relativ zeitnah eine neue um. Meistens findet er das Abhalten aber gut und scheint sich zu freuen. Immerhin geht es für ihn ja so auch einfacher und er fühlt sich in seinen Bedürfnissen wahrgenommen. Ich denke, es ist mehr Stress für ein Baby, wenn es daliegt und weint, weil es Blähungen hat oder stark drücken muss und die Eltern können nicht helfen. Und was das Ganze soll, versteht er sehr wohl. Das merken wir an den vielen Malen, in denen er ganz genau dann sein Geschäft macht, wenn wir ihn abhalten. Auch so kleine Babys haben schon die Fähigkeit, ein paar Minuten zu halten und auf das nächste Mal abhalten zu warten. Auch die Art, wie er sich sofort beschwert, wenn wir ihn zu früh zurück auf den Arm nehmen wollen, zeugt davon, dass er lieber in der Abhalteposition ausscheiden möchte.

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