Mathildas nächtliche Beinschmerzen


    Vor ein paar Tagen wurden wir nachts wieder öfter geweckt. Jedoch nicht von Pauline (16 Monate), die schläft größtenteils durch, seit sie abgestillt ist, nein, Mathilda (bald 4 Jahre alt) lässt uns durch ihr plötzliches lautes Schreien und Weinen aus dem Schlaf schrecken.

    Kein Albtraum

    Beim ersten Mal sind wir direkt beide zu ihrem Bettchen geflitzt, um den Grund für ihr lautes Weinen zu erfahren. Wir rechneten mit einem schlimmen Traum vom bösen Wolf oder anderen Monstern. Auf diesem Gebiet durften wir mit Mathilda nämlich schon Erfahrungen sammeln.

    Unfall? Muskelkater?

    Aber Fehlanzeige, Mathilda rief und jammerte immer wieder laut und deutlich „Aua, aua, mein Bein! Mein Knie tut weh, Aua!“ Krampfhaft dachten wir darüber nach, ob sie tagsüber vielleicht hingefallen war und sich wehgetan hatte. Uns fiel nichts ein und äußerlich konnten wir auch nichts entdecken, was auf einen Unfall deuten würde. Vielleicht plagt sie starker Muskelkater? Immerhin bewegt sie sich täglich viel und es kamen „neue“ Bewegungsabläufe wie das Fahrradfahren dazu. So richtig konnten wir uns keinen Reim drauf machen. Zumindest ließ Mathilda sich mit leichter Beinmassage und leisem Zureden wieder etwas beruhigen und schlief eine Stunde später endlich auch wieder ein. Am nächsten Morgen hatte sie keinerlei Schmerzen, konnte sich kaum an ihre nächtlichen Schmerzen erinnern und ganz normal bewegen. Und zu sehen war äußerlich immer noch nichts. Das Ganze wiederholte sich dann leider in den folgenden zwei Nächten. Mathilda klagte immer wieder lautstark über Beinschmerzen und wir wunderten uns und fingen an, uns Sorgen zu machen. Interessant dabei fand ich, dass es sich bei ihr nicht um das gleiche Bein handelte, ihre Beine taten abwechselnd weh und tagsüber fehlte ihr offensichtlich gar nichts. Nach diesen drei Nächten war plötzlich Schluss damit, keine Schmerzen mehr, kein Aufwachen und weinen.

    Diagnose: Wachstumsschmerzen

    In den folgenden Tagen erkundigte ich mich bei befreundeten Müttern, ob sie Ähnliches auch schon erlebt oder davon gehört hätten. Nach meinen Erfahrungen findet sich im Freundeskreis mit Kindern zu jedem Thema rund ums Baby oder Kind jemand, der sich auskennt, einen beruhigen kann oder wertvolle Tipps hat. Und so war es auch diesmal; gleich mehrere Mütter kannten dieses nächtliche Phänomen und konnten mich beruhigen. Die einstimmige Diagnose lautete: Wachstumsschmerzen. Ok, das ergibt für mich einen Sinn, denn wenn Mathilda eines wahnsinnig schnell tut, ist es wachsen. Viele Kleidungsstücke passen ihr nur kurze Zeit bis die nächste Größe fällig ist und auf der Wachstumskurve beim Kinderarzt ist sie schon von Anfang an am oberen Level. Wenn man derartig schnell wächst, ist es für mich einleuchtend, dass dieses Wachstum auch wehtun kann. Rein zufällig fiel mir dazu auch noch eine ältere Ausgabe einer Apothekenzeitschrift in die Hände, die sich mit genau diesem Thema beschäftigt. Für mich ist die Sache damit endgültig klar: Mathilda leidet tatsächlich von Zeit zu Zeit an Wachstumsschmerzen. Dieses Wissen lässt uns natürlich wieder entspannen und ganz anders an die Sache herangehen. Wie in der Zeitschrift beschrieben, klagen 20-40% aller Kinder (hauptsächlich die Vier- bis Sechsjährigen) darüber und man kann außer trösten, beruhigen, leichter Massage und eventuell kühlen oder wärmen (je nach besserem Gefühl) nichts machen. Was hinter den Schmerzen steckt, wissen Ärzte nicht genau. Irgendwann ist der Spuk von allein vorbei. Mathilda weiß nun zumindest, dass sie die Schmerzen nur hat, weil sie wächst und das beruhigt sie auch sehr. Beim nächsten Kinderarztbesuch werde ich das Thema trotzdem kurz ansprechen, sicher ist sicher.

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