wann ist ein allergietest bei kindern sinnvoll

Allergietest bei Kindern – dann ist er notwendig


Bei meinem kleinen Sohn konnte ich beobachten, dass er in der Nähe von Hasen öfter niest. Manchmal bekam er auch ein paar kleine rote Flecke auf der Haut. Daraus zog ich erst einmal nur die Konsequenz, dass er sich von den Hasen seiner Cousine fernhalten soll.
Als wir vor einigen Wochen dann bei Freunden mit Katzen waren, fing Theo ganz schön an zu husten. Ich dachte erst, dass er sich einfach erkältet hätte und deshalb hustet. Husten ist irgendwie schon immer seine Schwachstelle. Als der Husten immer stärker wurde sowie Schwellungen und Rötungen der Haut dazu kamen, vereinbarte ich sofort einen Termin bei unserer Kinderärztin. 

Immer mehr Kinder leiden unter einer Allergie

Es gibt immer mehr Kinder, die unter einer Allergie, beziehungsweise allergischem Asthma oder Neurodermitis leiden. Die Symptome und Ausprägung der Allergien können ganz unterschiedlich sein. Um sicher zu gehen, ob eine Allergie besteht, hilft auch bei Kindern ein Allergietest.

Welche Allergien gibt es bei Kindern?

Zu den häufigsten Allergien bei Kindern und Jugendlichen zählen Heuschnupfen, allergisches Asthma, Neurodermitis und Nahrungsmittelallergien. Laut einer “Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland” (KiGGS) von 2018 des Robert Koch Instituts zählen Heuschnupfen und allergisches Asthma zu den häufigsten gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Kindern und Jugendlichen. Laut der Studie ist etwa jedes 6. Kind davon betroffen. 

Erste Symptome oft bereits im ersten Lebensjahr

Je nachdem wie alt ein Kind ist, zeigen sich verschiedene Krankheitsbilder der Allergien. Die ersten Symptome für Allergien können schon im 1. Lebensjahr auftreten. Bei Kleinkindern und Babys zeigt sich eine Allergie häufig durch Neurodermitis. Heuschnupfen und Tierhaarallergien entwickeln sich oft etwa im Grundschulalter. Wenn ein Heuschnupfen über mehrere Jahre nicht behandelt wird, kann die Allergie die Bronchien angreifen, sodass Asthma entsteht. 

Woran Du eine Allergie erkennst

Doch woran kannst Du nun erkennen, ob Dein Kind an einer Allergie leidet? Manche Symptome sind eher unspezifisch und können auch zu anderen Krankheiten passen. Eltern, die selbst eine Allergie haben, fällt es oft leichter, Anzeichen dafür bei ihrem Kind zu erkennen. Wenn Du selbst nie mit allergischen Reaktionen konfrontiert warst, denkst Du vermutlich im ersten Moment erst einmal gar nicht an diese Möglichkeit. 

Neurodermitis

Neurodermitis ist eine Hautkrankheit, die in Schüben verläuft. Ein Schub kann durch Allergien, Stress oder Infekte ausgelöst werden. Symptome sind zum Beispiel sehr trockene, beziehungsweise entzündete Haut. Die Haut juckt, schmerzt und entzündet sich durch Kratzen noch mehr. Der Hautausschlag bildet sich zu Beginn meist im Gesicht, den Armen und den Beinen. 

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Heuschnupfen oder Pollenallergie

Ein Heuschnupfen ist schon schwieriger zu erkennen. Denn die Pollen von Frühblühern fliegen teilweise schon ab Januar durch die Luft. Das ist aber auch die Zeit klassischer Erkältungskrankheiten. Deshalb können die Symptome oft verwechselt werden. Zu den Symptomen gehören eine laufende oder verstopfte Nase, gerötete Augen, Husten und Niesen. 

Nahrungsmittelallergien

Leichte Allergien gegen Nahrungsmittel sind noch schwieriger zu erkennen. Eine Nahrungsmittelallergie hat sehr unspezifische Symptome. Es können zum Beispiel Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfungen, Husten, Niesen und rote, juckende Haut sein. In sehr schlimmen Fällen können Lippen, Zunge und Hals jucken und anschwellen. Bei öfter auftretenden Beschwerden solltest Du ein Ernährungstagebuch führen. Das heißt, dass Du genau aufschreibst, was Dein Kind isst. Auch Symptome trägst Du darin ein. So kannst Du den Auslösern wahrscheinlich schnell auf die Spur kommen. 

Wann solltest Du einen Allergietest bei Deinem Kind machen lassen?

Wenn Dein Kind anhaltende, unspezifische Symptome (wie oben genannt) hat, die nach 3 bis 5 Tagen nicht abklingen, solltet Ihr Eure Kinderärztin aufsuchen. Sie wird versuchen herauszufinden, ob es sich um eine Allergie handeln könnte. Je früher in Test gemacht und eine Allergie erkannt wird, umso schneller können auslösende Reize vermieden werden. Außerdem kann durch die richtige Diagnose auch eine wirksame Therapie in die Wege geleitet werden. 

Zusammenfassung der möglichen Symptome einer Allergie

Hier sind noch einmal die Symptome zusammengefasst, bei denen ein Allergietest bei Deinem Kind durchgeführt werden sollte:

  • oft wiederkehrender oder langanhaltender Schnupfen
  • eine anhaltende laufende, juckende oder verstopfte Nase
  • hartnäckige, wiederkehrende Bindehautentzündung
  • Neurodermitis
  • anhaltende oder wiederkehrende Phasen von Durchfall, Krämpfen und Erbrechen
  • häufig auftretende oder lang anhaltende Bronchitis
  • chronischer Husten mit und ohne Atemnot
  • eingeschränkte, körperliche Belastbarkeit
  • Nesselausschlag
  • Überreaktion bei Insektenstichen

Ab welchem Alter können Kinder einen Allergietest machen?

Es gibt für einen Allergietest keine Altersgrenze. Auch Babys, die allergieverdächtige Symptome haben, können bereits getestet werden. 

Wie wird ein Allergietest bei einem Kind durchgeführt?

Bevor ein Allergietest bei Deinem Kind gemacht wird, wird mit der Kinderärztin besprochen, wann die Symptome auftreten. Sie analysiert mit Dir gemeinsam, wann welche Beschwerden auftreten, ob es Allergien in der Familie und potentielle Auslöser im Haushalt gibt. Darauf folgt eine körperliche Untersuchung und der eigentliche Allergietest. Dafür gibt es mehrere Varianten von Tests.

Allergietest auf der Haut (Pricktest)

Bei einem Allergietest auf der Haut wird etwas von den vermuteten Allergenen auf oder unter die Haut gegeben. Dadurch soll eine kleine, allergische Reaktion ausgelöst werden und man erkennt, auf welches der Allergene der Körper reagiert. 

Beim sogenannten Pricktest, piekst man die Haut an mehreren Stellen an und gibt eine Lösung mit dem Allergen hinein. Wenn Dein Kind auf eine oder mehrere der Lösungen reagiert, bilden sich Rötungen, Bläschen oder Quaddeln an der entsprechende Stelle. 
Mach Dir hier bitte keine Sorgen. Die Reaktion wird schnell zurückgehen, da die Dosierung der Allergene nur gering ist.

Blut-Allergietest

Ärzte können außerdem im Blut feststellen, ob eine Allergie besteht. Es werden dann im Blut nach entsprechenden Antikörpern gesucht. Bluttests machen Ärzte vor allem bei Kindern, die an Neurodermitis leiden oder sich zu stark gegen einen Hauttest wehren würden. Der Vorteil eines Blut-Allergietests bei einem Kind ist die Vermeidung einer schweren, allergischen Reaktion. Ein Bluttest ist für Babys und Kleinkinder geeignet. Die einmalige Blutabnahme ist meist weniger belastend, als das mehrmalige Pieksen in die Haut. 

Provokationstest

Sollte weder der Haut- noch der Bluttest ein eindeutiges Ergebnis liefern, kann ein Provokationstest mehr Klarheit bringen. Dabei wird das Allergen direkt mit dem Organ in Verbindung gebracht, wo es eine Reaktion auslöst. Also zum Beispiel direkt auf die Nasenschleimhaut. Da dieser Test aber unter Umständen schwere Reaktion mit sich bringen kann, wird er nur selten bei Kindern durchgeführt.

Nach der Auswertung der Testergebnisse gibt es ein erneutes Gespräch mit der Kinderärztin. Bei diesem Termin wird außerdem eine Therapie besprochen. 

Fazit – Allergietests bei Kindern

Bei meinem Sohn wurde ein Bluttest durchgeführt. Mit dem Ergebnis, dass er gegen Hasen, Katzen, Hunde, Hausstaub und Birke allergisch ist. Wir haben von unserer Kinderärztin eine Salbe für mögliche Hautirritationen und einen „Allergiesaft“ bekommen.
Obwohl ich erst einmal ganz schön geschockt war, bin ich auch sehr froh. Denn jetzt erklärt sich auch sein regelmäßiger Husten. Im Nachhinein weiß ich, dass wahrscheinlich oft die Tierhaarallergie daran Schuld war. Endlich weiß ich Bescheid und wir können allergieauslösende Faktoren meiden. 

Gibt es in eurer Familie Allergien? Oder hast Du die Vermutung, dass Dein Kind eine Allergie haben könnte? Vielleicht habt ihr sogar schonmal einen Allergietest gemacht und Du möchtest Deine Erfahrungen damit teilen. Wir freuen uns auf Deinen Kommentar! 

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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