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Babywasser: Was ist das eigentlich – und braucht Dein Baby das wirklich?


„Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ – ist Dir dieser Hinweis schon einmal auf einer Mineralwasserflasche aufgefallen? Diesen Zusatz dürfen nur Mineralwässer tragen, die besonders bekömmlich für Dein Baby sind — weil sie frei von Keimen und anderen Schadstoffen sind und nur geringe Mengen Natrium, Sulfat und Nitrit enthalten. Viele dieser Mineralwasser werden inzwischen unter dem Namen Babywasser verkauft, Du findest Sie im Regal bei der Babynahrung. Aber: Spezielles Babywasser ist nicht nur ziemlich teuer, sondern oft auch gar nicht notwendig.

Erfahre hier, warum abgekochtes Leitungswasser meist genauso gut ist wie ein spezielles Babywasser und in welchen Fällen Du auf Babywasser zurückgreifen solltest.

Wasser abkochen für Babys Fläschchen

Wenn Du Dein Baby mit der Flasche (zu)fütterst, ist es nicht nur wichtig, eine geeignete Milchnahrung zu kaufen, sondern diese auch mit abgekochtem Wasser zuzubereiten, da das Immunsystem Deines Babys noch nicht ausgereift ist. Es ist Keimen relativ schutzlos ausgeliefert und sein Körper muss erst lernen, mit diesen umzugehen. Auch, wenn Du Deinem Baby seine Vitamin-D-Tablette auflöst, solltest Du dafür abgekochtes Wasser nehmen.

Wenn Du das Fläschchen für Dein Baby mit Leitungswasser zubereitest, lass immer erst den Hahn eine Weile laufen, bis das Wasser gleichmäßig kalt ist. Dann kommt es am saubersten aus der Leitung. Danach solltest Du das Wasser abkochen, um mögliche Keime zu vernichten. Denn schon eine geringe Menge an Krankheitserregern kann bei Deinem Baby zu Durchfall oder Erbrechen führen.

Keime im Leitungswasser werden beim Kochen erst nach ca. 2 bis 5 Minuten abgetötet. Ein Wasserkocher schaltet sich bei Erreichen der 100°C-Marke automatisch (und damit zu früh) ab. Am besten erhitzt Du das Wasser deshalb ganz klassisch im Topf auf dem Herd. So kannst Du es mehrere Minuten kochen lassen und möglichst viele Keime werden abgetötet.

Das Besondere an Babywasser

Alternativ kannst Du für die Zubereitung des Fläschchens spezielles Babywasser kaufen. Dieses ist frei von Keimen und Schadstoffen und Du musst es nicht extra abkochen. Du kannst es Deinem Kind direkt aus der Flasche zum Trinken geben bzw. musst es zum Zubereiten eines Fläschchens lediglich erwärmen.

 

Sale

Im Gegensatz zum Leitungswasser ist Babywasser grundsätzlich keimfrei und auf die Bedürfnisse Deines Babys abgestimmt. Es wird nicht nur frei von Schadstoffen abgefüllt, sondern der Hersteller muss auch bestimmte Grenzwerte bei den Inhaltsstoffen einhalten. Babywasser muss zum Beispiel natrium- und sulfatarm sein, da die Nieren Deines Babys nur geringe Natriummengen ausscheiden können und Sulfat in zu hohen Dosen abführend wirken kann.

Spezielles Babywasser darf nur 20 Milligramm Natrium pro Liter enthalten. Handelsübliches natürliches Mineralwasser, das nicht mit dem Zusatz „Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung“ versehen ist, enthält in der Regel größere Mengen an Natrium.

Wann Babywasser sinnvoll ist

In aller Regel ist das Trinkwasser in Deutschland so gut, dass Du es bedenkenlos für die Zubereitung des Fläschchens nutzen kannst. Du hast es nicht nur immer zur Hand und musst es nicht nach Hause schleppen: Das Leitungswasser wird außerdem streng kontrolliert und ist dazu noch deutlich günstiger als spezielles Babywasser.

Wenn Du Dir dennoch unsicher bist, kannst Du die Zusammensetzung Deines Leitungswassers beim örtlichen Wasserwerk erfragen. Mithilfe spezieller Teststreifen kannst Du auch das Leitungswasser, das aus Deinem Wasserhahn kommt, prüfen (lassen).

In folgenden Fällen solltest Du allerdings immer auf Babywasser zurückgreifen:

  • Das Leitungswasser in Deinem Haus stammt aus Blei- oder Kupferrohren (in Altbauten ist das manchmal der Fall).
  • Das Wasser in Deinem Haus ist mit Nitrat belastet. Dies kann zum Beispiel bei Hausbrunnen oder in landwirtschaftlich genutzten Gegenden der Fall sein.
  • Wenn Du Urlaub in einem Land machst, in dem die Qualität des Leitungswassers nicht optimal ist bzw. Du keine Möglichkeit zum Abkochen hast.

Ist Babywasser immer keimfrei?

Babywasser ist direkt aus der Flasche keimfrei. Wenn Du die Flasche oder das Tetra-Pak erst einmal geöffnet hast, können sich allerdings auch hier Keime vermehren. Du solltest das Babywasser deshalb im Kühlschrank aufbewahren. Außerdem muss auch Babywasser, wenn es länger als 1-2 Tage geöffnet ist, abgekocht werden, bevor Du es zum Zubereiten des Fläschchens benutzen kannst.

Wann braucht mein Baby kein Babywasser mehr?

Die absolute Keimfreiheit für Dein Baby ist nicht nur nicht möglich, sondern auch nicht nötig und irgendwann sogar auch kontraproduktiv — denn ab einem gewissen Alter braucht Dein Baby Bakterien, um sein Immunsystem zu stärken. Wenn Dein Baby ungefähr ein halbes Jahr als ist, sich auf dem Boden fortbewegen kann, nach jedem Krümel greift und sich alles in den Mund schiebt, musst Du auch das Leitungswasser nicht mehr abkochen. Somit wird dann auch das Babywasser überflüssig. Spätestens ab dem 1. Geburtstag rät das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) vom Abkochen grundsätzlich ab.

Wie hältst Du es bei Deinem Baby? Schwörst Du auf Babywasser oder kochst Du das Leitungswasser ab? Ich freue mich über Deinen Kommentar!

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