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Die Befruchtung: So beginnt Deine Schwangerschaft


Innerhalb weniger Stunden nach dem Eisprung kann die Befruchtung stattfinden. Die wichtigsten Informationen über Deinen Eisprung haben wir Dir hier zusammengestellt. Mit der Befruchtung einer reifen Eizelle beginnt der Zyklus des Lebens. Rein medizinisch beginnt eine Schwangerschaft mit dem ersten Tag der letzten Periode. Da aber niemand genau sagen kann, wann Dein Eisprung stattfindet und wann die reife Eizelle dann befruchtet wird, gilt es als anerkannt, dass man eine Schwangerschaft ab der letzten Monatsblutung rechnet. Doch was genau passiert eigentlich in Deinem Körper, nachdem eine reife Eizelle auf das männliche Sperma trifft?

Befruchtung nur wenige Stunden möglich

Das reife Ei ist nach dem Eisprung nur wenige Stunden zur Befruchtung bereit. Das bedeutet, dass Du am besten etwa zwei bis drei Tage vor Deinem Eisprung Geschlechtsverkehr haben solltest. Dabei solltest Du aber wissen, dass die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, oftmals nur bei etwa 15 – 25 Prozent liegt. Und nur eines von Millionen Spermien schafft den Weg in die Eizelle! Viele von ihnen verlieren den Wettlauf schon auf „den ersten Metern“, denn nur einige Hundert Spermien kommen überhaupt beim Eileiter an. Dazu müssen sie erst einmal durch den Gebärmutterschleim, der sich im Laufe des Zyklus‘ „spermienfreundlich“ entwickelt. Das bedeutet, dass dieser Schleim normalerweise für Spermien undurchlässig ist. Je näher Du aber Deinen fruchtbaren Tagen kommst, desto durchlässiger wird dieser Schleim – und desto höher ist die Chance, dass die Spermien auch durchkommen. Ist der Schleim für Spermien durchlässig, „warten“ diese nach der Ejakulation erst einmal ein paar Tage in der Gebärmutter. Hier herrscht ein freundliches Milieu. Deshalb können sie bis zu sechs Tage überleben.

Sperma macht sich bereit zur Befruchtung

Wenn nun also der Eisprung erfolgt, wird der Schleimpfropf durchlässig, und die Spermien können sich nun durch den Gebärmutterhals auf den Weg zum reifen Ei machen. Damit sich die Spermien nicht „verlaufen“ und möglicherweise im falschen Eileiter landen, sendet der Eierstock, der die reife Eizelle enthält, ein Signal. Dabei werden Lockstoffe – sogenannte Chemotaxine – ausgesendet, die den Spermien den Weg bereiten. Jedes Spermium hat auf seinem Köpfchen Rezeptoren. Diese ermöglichen die Aufnahme der Lockstoffe und weisen dem Spermium den richtigen Weg.

Von den Lockstoffen angezogen, versucht nun jedes Spermium, die vor ihm liegende große Hürde zu nehmen. Die reife Eizelle ist von einer Art Schutzhülle, sogenannten Hilfszellen, umgeben. Diese muss erst einmal durchdrungen werden. Und das ist gar nicht so einfach: Wenn es zur Befruchtung kommen soll, muss das „Sieger-Spermium“ zuerst die Plasmamembran der reifen Eizelle durchdringen. Das ist aber noch nicht alles: Denn neben der Schutzhülle wird die Eizelle zudem von speziellen Glykoproteinen umgeben. Durch diese muss sich das Spermium ebenfalls arbeiten.

Aber das Spermium hat eine kleine Hilfe: Eine Kappe aus Enzymen hilft ihm dabei, die Schutzhülle und die Plasmamembran zu durchdringen. Hat das Spermium den Weg in das Innere des Zellkerns gefunden, verändert sich sofort die äußere Schutzschicht. Dabei verändert sich die chemische Zusammensetzung und sorgt dafür, dass kein weiteres Spermium eindringen kann. Und genau dieser Zeitpunkt ist die eigentliche Befruchtung: Sobald ein Spermium zur Eizelle durchgedrungen ist, gilt sie als befruchtet.

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DNA schon bei Befruchtung

In dem Moment, indem sich Eizelle und Spermium verbinden, also die Befruchtung stattfindet, werden auch die Erbinformationen (DNA) übergeben. Eizelle und Spermium enthalten jeweils 50 Prozent an Erbinformationen – und damit entsteht ein vollständiger Chromosomensatz. Allerdings haben nicht beide das gleiche „Mitspracherecht“: Denn ob das Kind männlich oder weiblich wird, entscheidet das Spermium, also der Vater. Alle weiteren Erbanlagen wie Haarfarbe, Augenfarbe, Größe etc. entscheidet die Natur.

Ab jetzt hat die befruchtete Eizelle auch einen anderen Namen: Sie heißt nun „Zygote“. Für die nächsten rund 30 Stunden ist sie im Eileiter beheimatet und ruht sich hier ein bisschen aus. Anschließend beginnt die Zellteilung. Bei jeder Teilung werden die Zellen verdoppelt, also aus einer Zelle werden zwei, aus zwei Zellen werden vier, aus vier Zellen werden acht usw. Etwa am vierten Tag nach der Befruchtung ist aus der Zellteilung eine Furchungskugel (Morula) geworden. Und das ist das Zeichen für die Eizelle, sich auf den Weg zur Gebärmutter zu machen. Wenn die Eizelle dort angekommen ist, kommt eine Flüssigkeit durch die Membranporen und flutet praktisch die Zwischenräume der Zellen. Dies führt dazu, dass nun eine sogenannte Blastozyste entsteht.

Was kann nun noch schiefgehen?

Normalerweise ist der Weg für die Eizelle zur Gebärmutter (Uterus) ungefährlich. Allerdings kann es passieren, dass die Schleimhaut verklebt ist und die Eizelle dort hängen bleibt. Dies kann – im schlimmsten Fall – zu einer Eileiterschwangerschaft führen. Das passiert aber nur selten – denn meistens kommt die Eizelle nach der Befruchtung gut und sicher in der Gebärmutter an und kann sich dort einnisten. Im Uterus angekommen, sucht sie zuerst den passenden Platz für die Einnistung. Mit dem Andocken und der Verankerung in der Gebärmutterschleimhaut beginnt das Baby sich zu entwickeln.

https://youtu.be/EG0dtehwtFU

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2 Kommentare zu “Die Befruchtung: So beginnt Deine Schwangerschaft

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