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Blutschwämmchen bei Babys – Was ist das?


Blutschwämmchen bei Babys sind sehr auffällig. Deshalb erschrecken sich viele Eltern erst einmal, wenn sie die rötliche Wucherung an ihrem Kind entdecken. Blutschwämmchen kommen bei Babys öfter vor als Du denkst. In den meisten Fällen sind sie allerdings harmlos und bilden sich von allein zurück. 

Was sind Blutschwämmchen?

Ein Blutschwämmchen nennt man auch Hämangiom. Tritt ein Blutschwämmchen bei einem Säugling oder Kleinkind auf, nennt man es auch infantiles Hämangiom. Es handelt sich dabei im Prinzip um einen gutartigen Tumor. Er entsteht durch Neubildungen und Wucherungen von Blutgefäßen. Sie entwickeln sich aus der Zellschicht, die alle Blutgefäße auskleidet, der Endothel. 

Blutschwämmchen können deshalb auch überall dort auftreten, wo es Blutgefäße gibt. Also nicht nur auf der Haut, sondern auch an Organen oder den Knochen. Mehr als die Hälfte von Blutschwämmchen bilden sich allerdings am Kopf und am Hals. 

Wie sieht ein infantiles Hämangiom aus?

Blutschwämmchen gehen von einem zentralen Punkt aus und sind klar begrenzt. Sie können sich in der Haut bilden. In diesem Fall bleiben sie entweder flach oder wölben sich über das Hautniveau. Sie können sich aber auch unter der Haut bilden. In seltenen Fällen dehnen sich Blutschwämmchen flächig aus. Das passiert zum Beispiel im Bereich von Armen, Kopf oder der Lendenwirbelsäule. Solche Blutschwämmchen treten öfter mit Fehlbildungen der inneren Organe oder Gefäße auf. 

Wie entstehen Blutschwämmchen bei Babys?

Hämangiome entstehen bei der Neubildung von Blutgefäßen. Aufgrund des noch nicht ausgereiften Gefäßsystems können sie wuchern. Warum das passiert, ist bis heute nicht komplett erforscht. Experten vermuten aber, dass die Genetik und hormonelle Faktoren dabei eine Rolle spielen. 

In der Regel entstehen Blutschwämmchen in den ersten Lebenswochen eines Babys. Meist sieht man sie direkt nach der Geburt erst einmal nicht. Innerhalb der ersten Lebenswochen entwickelt sich dann aus einem kleinen, weißen, blutleeren Fleck das Blutschwämmchen. 

Wie oft treten Blutschwämmchen bei Babys auf?

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Blutschwämmchen sind die am häufigsten auftretenden Geschwüre bei Babys. In Deutschland haben bis zu 5% der Babys ein Blutschwämmchen. Bis zum Schulalter haben sich die meisten Blutschwämmchen wieder komplett zurückgebildet. Ein niedriges Geburtsgewicht, zum Beispiel bei Frühchen, erhöht das Risiko für Blutschwämmchen. Außerdem sind Mädchen öfter betroffen als Jungs. 

Blutschwämmchen: so ist der Verlauf

Die Entwicklung eines Blutschwämmchen verläuft normalerweise in 3 Phasen:

  1. Die Wachstumsphase dauert in der Regel 6 bis 9 Monate. In dieser Zeit wächst das Blutschwämmchen. Besonders schnell in den ersten 3 Lebensmonaten. 
  2. Spätestens im 1. Lebensjahr hört das Hämangiom meist auf, zu wachsen und verändert sich nicht mehr. Deshalb nennt man die 2. Phase die Stillstandsphase. Sie kann mehrere Monate oder auch Jahre dauern. 
  3. In der Rückbildungsphase schrumpft das Blutschwämmchen, bis es schließlich (meist vollständig) verschwindet. Das kann bis zu 10 Jahre dauern. Dabei spielen Faktoren wie Größe und Aussehen des Blutschwämmchens eine Rolle. 

Wie werden Blutschwämmchen bei Babys diagnostiziert?

Wenn das Blutschwämmchen gut sichtbar ist, kann ein Arzt oder eine Ärztin die Veränderung relativ leicht durch die Krankheitsgeschichte und die typischen sichtbaren Merkmale erkennen. Wenn ein Blutschwämmchen tiefer liegt, ist die Diagnose schon schwieriger. Um dies genauer zu betrachten, nutzen Ärzte und Ärztinnen meist Ultraschalluntersuchungen oder die Magnetresonanztomographie (MRT). In Ausnahmefällen entnehmen sie eine Gewebeprobe. Das geschieht immer dann, wenn man ein Hämangiom nicht mit absoluter Sicherheit diagnostizieren und von einem möglicherweise bösartigen Tumor unterscheiden kann. 

Wie sollten Blutschwämmchen bei Babys behandelt werden?

Es kommt darauf an, um welche Form von Blutschwämmchen es sich handelt. Zum einen gibt es die kutanen Hämangiomen, die scharf begrenzt und eher flach sind. Diese bilden sich in der Regel innerhalb weniger Jahre zurück. 

Dagegen bilden sich subkutane Hämangiomen ohne Behandlung nur selten zurück. Diese Art hat eine unscharfe Begrenzung und sie liegen unter der Haut, in seltenen Fällen sogar tiefer im Gewebe und betreffen Organe. 

Außerdem gibt es auch kombinierte Hämangiome. Sie breiten sich sowohl auf als auch unter der Haut aus. Und segmentale Hämangiome, die sich flächig auf einer Körperregion ausbreiten. 

In den meisten Fällen sind Blutschwämmchen bei Babys harmlos. Außer, wenn sie die körperliche Funktion einschränken. Also zum Beispiel, wenn sie sich auf dem Auge, den Lippen oder in den Ohren befindet. Außerdem kann es an den Blutschwämmchen leicht zu Blutungen kommen, da die Blutgefäße dort besonders dünnwandig sind.

💡 Wichtig zu wissen: Häufig reichen regelmäßige Kinderarzt-Termine aus. Der Kinderarzt behält dabei das Blutschwämmchen und sein Wachstum im Auge.

Kältetherapie

Diese Therapie wird in der Regel in der 1. Phase, wenn das Blutschwämmchen eine gewisse Größe noch nicht überschreitet, angewandt. Dann vereist man zum Beispiel mit flüssigem Stickstoff.

Laserbehandlung

Je nach Tiefe des Blutschwämmchens entscheiden sich die Ärzte und Ärztinnen für eine Laserbehandlung. Manchmal werden zusätzlich Medikamente verschrieben. 

Medikamentöse Behandlung

Bei großflächigen Blutschwämmchen wird oft auf eine Behandlung mit Kortison zurückgegriffen. Doch diese Behandlung kann Nebenwirkungen haben. So zum Beispiel Wassereinlagerungen oder einen erhöhten Blutzuckerwert. 

Operative Behandlung

Eine Operation ist wirklich nur in den seltensten Fällen notwendig. Nötig werden kann sie bei tief reichenden Hämangiomen, die Organe oder Bewegungen beeinflussen.

Hat Dein Baby ein Blutschwämmchen, ist bei der Babypflege etwas Vorsicht geboten. Verwende zum Waschen des Schwämmchens keine Seife sondern nur warmes Wasser. Trockten tupfen ist außerdem schonender als abtrocknen. Anschließend kannst Du eine schützende Creme verwenden. Achte im Sommer auf ausreichenden Sonnenschutz (hoher Lichtschutzfaktor).

Storchenbiss, Blutschwämmchen, Feuermal – wo liegt der Unterschied?

Neben den Blutschwämmchen gibt es noch andere Veränderungen der Blutgefäße. Manche können auch ein Leben lang bleiben. 

Ein Feuermal ist eine flache, unregelmäßig geformte, rote Hautveränderung. Es entsteht schon während der Schwangerschaft im Mutterleib durch eine Erweiterung der Blutgefäße. Wenn ein Mensch wächst, wächst das Feuermal in der Regel mit, behält dabei aber seine Form. Feuermale bilden sich in der Regel nicht zurück und können entfernt werden.

Der sogenannte Storchenbiss ist eine besondere Form des Feuermals. In den meisten Fällen tritt es am Nacken des Babys auf, aber auch an der Stirn oder den Augenlidern. Fast 50 Prozent aller Neugeborenen haben einen Storchenbiss. In den meisten Fällen verschwindet der Storchenbiss in den ersten Lebensjahren von selbst. 


Hast Du schon Erfahrungen mit Blutschwämmchen bei Babys gemacht? Wozu hat der Kinderarzt / die Kinderärztin Deiner Familie geraten? Teile Deine Erfahrungen gern mit uns in den Kommentaren.

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