Follikelstimulierende Hormon

    Das follikelstimulierende Hormon: Was ist das genau?


    Es gibt verschiedene Hormone, die für Deinen Zyklus und Deine Fruchtbarkeit wichtig sind. Neben dem luteinisierenden Hormon (LH) ist es das follikelstimulierende Hormon (FSH). Aber was ist das genau? Und was macht es?

    Das follikelstimulierende Hormon

    Kurz gesagt ist das FSH ein Hormon, das für Deine Fruchtbarkeit eine bedeutende Rolle spielt. Es wird im Hypophysen-Vorderlappen, also in dem Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse, gebildet. Das follikelstimulierende Hormon ist an der Steuerung Deines Menstruationszyklus beteiligt und fördert die Produktion der Östrogene. Es ist somit auch für das Heranreifen des Eis in Deinem Eierstock verantwortlich.

    Es gibt aber noch mehr Zusammenhänge: Der sogenannte Hypothalamus steuert die Ausschüttung dieses Hormons im Hypophysen-Vorderlappen. Dieser ist ein Teil des Zwischenhirns und setzt das sogenannte Hormon FSH-RH frei. Dies steht für das „follikelstimulierende Hormon Releasing-Hormon“. Und das FSH-RH wiederum sorgt dafür – wie der Name (release = freisetzen) schon sagt –, dass das FSH freigesetzt werden kann.

    Das follikelstimulierende Hormon kommt übrigens auch beim Mann vor. Bei ihm fördert es die Spermienbildung.

    Die FSH-Werte

    Hast Du schon einmal Deinen Zyklus bestimmt? Er beginnt am ersten Tag Deiner Regelblutung und endet mit Beginn der Blutung der darauffolgenden Periode. In der ersten Hälfte Deines Zyklus beträgt der FSH-Wert im Blutserum zwischen 2,5 und 10,2 U/l. Zur Erklärung: U steht für das englische Unit und bedeutet Einheit. Während des Eisprungs, der Ovultaion, ist die Konzentration erhöht: bei 3,4 bis 33,4 U/l. Dagegen sinkt dieser Wert in der zweiten Hälfte Deines Zyklus auf 1,5 bis 9,1 U/l. Übrigens: Während der Schwangerschaft erreicht der Wert einen Tiefpunkt und misst meist unter 0,3 U/l. Männer haben dagegen andere Werte des follikelstimulierenden Hormons. Hier liegt die normale Konzentration zwischen 1,4 und 18,1 U/l.

    Solltest Du einen erhöhten Wert des Hormons bei Dir feststellen, könnten eventuell die geschlechtshormonbildenden Drüsen, bei Dir die Eierstöcke, beim Mann der Hoden, nicht richtig funktionieren und Du solltest Dir ärztlichen Rat suchen. Ein niedriger Wert (abseits einer Schwangerschaft) kann ein Hinweis auf eine Fehlfunktion des Hypothalamus oder der Hypophyse sein. Auch hier solltest Du einen Arzt aufsuchen.

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    Ovulationstests und das FSH

    Im Grunde zeigen Ovulationstests an, in welcher Konzentration das luteinisierende Hormon und/oder das follikelstimulierende Hormon im Urin vorhanden sind. Denn durch diese beiden Hormone wird der Eisprung ausgelöst und somit ist eine hohe Konzentration ein Hinweis auf Deine fruchtbaren Tage.

    Das Prinzip solcher Tests: eine Antikörperreaktion gegen das LH und das FSH. Durch diese Reaktion werden Teststreifen entsprechend der Konzentration unterschiedlich stark gefärbt. So funktioniert es zumindest bei einem analogen Test. Beim digitalen Ovulationstest wird das Ergebnis entsprechend digital angezeigt.

    Alternativen?

    Aber auch ohne einen solchen Test kannst Du herausfinden, wann der Eisprung stattfindet und Du fruchtbar bist. Der Eisprung findet nämlich in der Regel in der Mitte Deines Zyklus statt. Bei einer Zyklusdauer von 28 Tagen kannst Du also vom Eisprung am 14. Tag ausgehen. Diese Berechnung ist aber nur ein Richtwert und nicht wirklich zuverlässig, da die Zyklen individuell verlaufen und schwanken können.

    Genauer ist dagegen die tägliche Messung der sogenannten Basaltemperatur. Am besten misst Du mit dieser Methode direkt nach dem Aufstehen am Morgen an derselben Stelle Deine Temperatur. Denn: Deine Körpertemperatur erhöht sich nach dem Eisprung messbar um 0,2 bis 0,4 Grad. Die leicht erhöhte Temperatur ist dann bis zu Deinem Zyklusende konstant. Schaffst Du es also, täglich zu einer gleichbleibenden Zeit Deine Temperatur an derselben Stelle zur selben Zeit zu messen und im Kalender zu notieren, kannst Du eine gute Auskunft über den Zeitpunkt Deines Eisprungs bekommen.

    Aber wichtig: Dies Methode solltest Du über mehrere Zyklen anwenden. Und: Krankheiten, Alkoholkonsum, Stress oder auch Schlafmangel wirken sich auf die Werte aus, so dass sie dann nicht zuverlässig sind. Außerdem steigt Deine Temperatur auch erst NACH dem Eisprung an. Am sichersten ist also immer noch ein Eisprungtest und die Messung der LH- und/oder FSH-Werte.

    Bevor Du den Ovulationstest machst, …

    … solltest Du die Dauer Deines Zyklus kennen. Diesen berechnest Du wie oben beschrieben. Solltest Du einen unregelmäßigen Zyklus haben, kannst Du Dich am besten am kürzesten Zyklus orientieren.

    Gemessen wird meistens mit Hilfe des Urins. Du hältst den Teststreifen ins Urin und legst ihn dann für einige Minuten auf eine ebene Fläche. Danach kannst Du die Ergebnislinie mit der Referenzlinie vergleichen bzw. beim digitalen Test das Ergebnis ablesen. Schau zur Sicherheit aber immer noch einmal in die Anleitung! Übrigens: Die Farbintensität der Linien kann bei den Produkten abweichen. Deshalb solltest Du mehere Systeme testen und das für Dich beste ermitteln.

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