endometriose kinderwunsch

    Endometriose als Ursache eines unerfüllten Kinderwunschs


    Wusstest Du, dass schätzungsweise jede 7. bis 10. Frau in Deutschland an Endometriose erkrankt ist? Damit ist Endometriose eine der häufigsten Frauenerkrankungen und nicht nur das: Sie ist zudem häufig die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch.

    Endometriose – Was bedeutet das?

    Obwohl die Erkrankung weit verbreitet ist, wissen viele Frauen (und sicherlich auch Männer) nicht, was Endometriose ist.

    Wenn sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutterhöhle im Körper ansiedelt, nennt der Mediziner das Endometriose. Das Gewebe kann dabei beinahe überall wachsen, am häufigsten findet es sich im Bauchfell, an den Eileitern und an den Eierstöcken. Die Herde können sich aber auch in der Darmwand, in der Blase oder im Bereich zwischen Scheide und Darm ansiedeln. In seltenen Fällen wurde die Schleimhaut auch schon in der Lunge und im Gehirn gefunden.

    Ausweitungen der Endometriose

    Finden sich die Verwachsungen in der Gebärmutter selbst, so spricht der Arzt von einer Endometriosis genitalis interna. Hat die Erkrankung das kleine Becken befallen und sich beispielsweise an den Eierstöcken, im Bauchfell oder in der Scheide festgesetzt, so ist von Endometriosis genitalis externa die Rede. Endometriosis extragenitalis bezeichnet Schleimhautverwachsungen außerhalb des kleinen Beckens, zum Beispiel im Darm, der Blase oder in den Harnleitern.

    Wenn sich Endometriose in der Muskulatur der Gebärmutter ansiedelt, nennt sich das Adenomyose.

    Schweregrade der Endometriose

    Die Verwachsungen können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und werden in Schweregrade unterteilt. Vereinfacht gesagt: Eine leichtere Endometriose äußert sich in oberflächlichen Ablagerungen der Schleimhaut, die oftmals nur wenige Millimeter groß sind, bei einer schweren Erkrankung wächst das Gewebe sehr tief ein und die Herde sind deutlich größer.

    Sale
    Endometriose
    @ Henrie – Fotolia.com

    Endometriose und Kinderwunsch

    Etwa die Hälfte aller Frauen, die daran erkrankt sind, werden problemlos und schnell schwanger. Es kann aber auch sein, dass die Verwachsungen im Unterbauch die Fruchtbarkeit stark beeinträchtigen. Warum dies so ist, wird größtenteils nur vermutet.

    Schleimhautverwaschsung im Eileiter

    Eine Ursache kann sein, dass die Eileiter durch Schleimhautverwachsungen verklebt sind. Daneben vermuten Mediziner außerdem, dass die durch die Erkrankung gegebenenfalls entzündete Bauchhöhlenflüssigkeit einen negativen Einfluss auf die Spermien hat und auch die Qualität der Eizellen durch Endometriose schlechter sein kann.

    Gestörte Fruchtbarkeit durch Endometriose

    Tatsächlich ist es so, dass die Fruchtbarkeit bei schweren Formen der Erkrankung häufiger gestört ist als bei einer leichten Erkrankung. Aber auch dann, wenn die Verwachsungen nur leicht sind, können sie dafür sorgen, dass die Frau nicht so einfach schwanger wird.

    Bin ich betroffen? 

    Wenn Du bereits längere Zeit einen Kinderwunsch hast und noch nicht schwanger bist, kann es sein, dass die Ursache dafür eine Endometrioseerkrankung ist. Die Erkrankung kann folgende Symptome mit sich bringen:

    • Menstruationsbeschwerden: Du hast bereits ein paar Tage vor dem Beginn Deiner Regelblutung Unterleibsschmerzen oder ein Ziehen im Unterleib? Während Deiner Periode hast Du starke Schmerzen? Beides kann Anzeichen einer Endometriose sein.
    • Schmerzen während und nach dem Geschlechtsverkehr: Wenn Du beim oder nach dem Sex Unterleibskrämpfe oder andere Schmerzen hast, kann dies ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.
    • Schmerzen bei Untersuchungen beim Frauenarzt: Du hast regelmäßig Schmerzen bei Vorsorgeuntersuchungen? Sprich Deinen Gynäkologen darauf an, denn auch das kann für die Erkrankung sprechen.
    • Starke und unregelmäßige Menstruationsblutungen: Die gutartigen Verwachsungen können auch für einen unregelmäßigen Zyklus sorgen, der mit starken Periodenblutungen einhergeht.

    Schmerzen auf der Toilette

    Neben den genannten Symptomen klagen Frauen mit Endometriose oft auch über Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang und Müdigkeit und Erschöpfung. Auch diverse Autoimmunerkrankungen und Allergien gehen manchmal mit der Erkrankung einher. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich die Erkrankung ganz unterschiedlich äußert und deshalb oftmals nicht so einfach zu diagnostizieren ist.

    Wie der Arzt Endometriose feststellt

    Wenn Du ungewollt kinderlos bist und eines oder mehrere der oben genannten Symptome aus Erfahrung kennst, solltest Du Deinen Frauenarzt darauf ansprechen.

    Dein Frauenarzt wird sicherlich einen Bauch-Ultraschall vornehmen. Hier kann er gegebenenfalls bereits Verwachsungen feststellen. Da kleine Endometrioseherde beim Schallen übersehen werden können, wird der Arzt vielleicht auch eine Bauchspiegelung vornehmen.

    Wie wird Endometriose behandelt?

    Dein Frauenarzt hat die Erkrankung diagnostiziert?

    Aber sie kann behandelt werden. Dies geschieht entweder durch eine medikamentöse Therapie oder bei starken Beschwerden mit einer Operation, bei der die Endometrioseherde entfernt werden. Dein Frauenarzt wird dies gemeinsam mit Dir besprechen. Da die Ursachen der Erkrankung bis heute leider noch nicht sicher geklärt sind, können immer nur die Symptome behandelt werden.

    Schwanger werden mit Endometriose

    Frauen mit dieser Erkrankung können schwanger werden, viele sogar problemlos. Bei 30 bis 50 % der erkrankten Frauen ist die Fruchtbarkeit allerdings herabgesetzt. Die Schwangerschaftschancen unterscheiden sich je nach Art, Schweregrad und Verlauf der Erkrankung und den persönlichen Umständen bzw. der Behandlung, so dass nur schwer eine verlässliche und allgemeine Aussage zur Schwangerschaftsrate getroffen werden kann.

    Weitere Informationen, Beratung und Hilfe zum Thema Endometriose findest Du auf der Seite der Endometriose Vereinigung Deutschland e.V..

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