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Haarausfall in der Stillzeit: Was hilft wirklich?


Wenn Du unter Haarausfall in der Stillzeit leidest, lass Dir zunächst gesagt sein, Du bist nicht allein! Dieses Phänomen ist völlig normal, betrifft fast alle Frauen in unterschiedlichem Maße und ist einfach zu erklären. Es gibt sogar einen Fachbegriff für den vermehrten Haarausfall nach der Geburt: Postpartale Effluvium. Wie Du damit am besten umgehst und ob es auch Situationen gibt, in denen Du Medikamente brauchst, erfährst Du jetzt.

Fallen die Haare wirklich durch das Stillen aus?

Zunächst einmal ist wichtig zu wissen: Der Haarausfall in der Stillzeit hat meist rein gar nichts mit dem Stillen Deines Babys zu tun. Starker Haarausfall, ja selbst büschelweise Haarausfall nach Schwangerschaft wird also nicht aufhören, wenn Du abstillst. Denn in den allermeisten Fällen hat dieses Phänomen nichts mit den Stillhormonen, sondern mit den Schwangerschaftshormonen zu tun.

Vielleicht ist Dir schon einmal aufgefallen, dass viele Schwangere wunderschönes, glänzendes und volles Haar haben? Das liegt daran, dass in der Schwangerschaft hormonbedingt viel weniger Haare ausfallen als sonst. Der erhöhte Östrogenspiegel verlängert die sogenannte Follikelphase und es fallen nicht wie gewohnt etwa 100 Haare am Tag, sondern viel weniger aus. Das Haar wird voller.

Nach der Schwangerschaft geht der Östrogenspiegel schlagartig auf das normale Niveau zurück und die Follikelphase verkürzt sich wieder. Etwa 12 Wochen nach der Geburt verlierst Du innerhalb kurzer Zeit nun all jene Haare, die vorher eben nicht ausgefallen sind – es folgt starker Haarausfall.

Stillen kann diesen Prozess übrigens sogar verlangsamen, weil der Rückgang des Östrogenspiegels für gemein hin langsamer erfolgt. Der Haarausfall macht sich also bei vielen Stillmamas erst viel später, vielleicht sogar erst nach dem Abstillen, bemerkbar.

Wie lange hat man Haarausfall beim Stillen?

Dieses Phänomen hält so lange an, wie der Körper braucht, um das Gleichgewicht im Hormonhaushalt wieder herzustellen. Im schlimmsten Fall können das 6-9 Monate sein. Wenn sich danach das Haarwachstum wieder normalisiert, kannst Du davon ausgehen, dass der Haarausfall hormonbedingt war. Dasselbe Phänomen lässt sich übrigens auch beim Absetzen der Pille beobachten.

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Haarausfall nach der Geburt: Wann zum Arzt?

Sollte der Haarausfall allerdings länger als 9 Monate anhalten oder Du Dir vorher Sorgen machen, sprich mit Deinem Arzt darüber. Kahle Stellen am Kopf oder wirklich büschelweise ausfallende Haare sind auf jeden Fall ein Grund, genauer hinzusehen. In seltenen Fällen kann hinter dem Haarausfall in der Stillzeit auch ein Nährstoffmangel stecken. Diesem solltest Du dann schnellstmöglich entgegenwirken, sodass er sich nicht auf weitere Bereiche Deiner Gesundheit auswirkt.

Haarausfall in der Stillzeit durch Eisenmangel

Am häufigsten kommt ein Eisenmangel vor, bedingt durch die Schwangerschaft oder Geburt. Denn vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte steigt der Eisenbedarf durch das Baby stark an. Aus diesem Grund wird Dein Eisenwert vom Gynäkologen regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf entsprechende Präparate empfohlen. Doch auch durch den Blutverlust bei der Geburt oder eine unausgewogene Ernährung in der Stillzeit kann schnell ein Eisenmangel entstehen.

Neben Haarausfall macht sich ein Eisenmangel vor allem durch Müdigkeit und Antriebslosigkeit bemerkbar. In den ersten Monaten mit Baby ist es natürlich schwer zu unterscheiden, ob Müdigkeit nun von einem Eisenmangel oder Schlafmangel kommt. Im Zweifel lass darum einfach einen Arzt entscheiden.

Was tun gegen Haarausfall beim Stillen?

Leider kannst Du Haarausfall in der Stillzeit weder vorbeugen noch behandeln – vorausgesetzt er wird durch den sinkenden Hormonspiegel verursacht. Hilfreich kann es trotzdem sein, wenn Du

  • Dich gesund und ausgewogen ernährst und besonders auf die Eisenzufuhr achtest,
  • Stress und Schlafmangel nach Möglichkeit vermeidest (vermeidet stressbedingten Haarausfall),
  • Nahrungsergänzungsmittel für die Stillzeit nimmst,
  • Deine Haare offen trägst und nicht zusätzlich durch Föhn, Glätteeisen oder Haarspray beanspruchst,
  • Dir bei starkem Haarausfall eine neue (Kurzhaar-)frisur gönnst und Dir nicht zu viele Gedanken machst.

Wundermittel gegen Haarausfall in der Stillzeit gibt es nicht

Alle Wundermittel oder Shampoos gegen Haarausfall werden dagegen wirkungslos bleiben, denn mit Deinen Haaren selbst ist alles in Ordnung. Oder anders gesagt: Pflegekuren und Co. stärken zwar vielleicht die regulär wachsenden Haare, können aber nicht verhindern, dass die Haare, die vorher östrogenbedingt geblieben sind, nun ausfallen.

Dasselbe gilt für Vitamin- und andere Präparate, die direkt auf die Kopfhaut aufgetragen werden: Ein Schaden kann dadurch nicht entstehen und sie fördern vielleicht die Gesundheit derjenigen Haare, die bleiben. Eine gut durchblutete, gesunde Kopfhaut ist schließlich die Basis für schöne Haare. Aber dass sie eine Lösung für Dein Problem sind, ist eher unwahrscheinlich. Hier hilft am Ende nur Geduld haben.

Ob Schüssler-Salze oder Homöopathie gegen Haarausfall in der Stillzeit hilft, ist ebenso umstritten. Wenn Du mit diesen Methoden gute Erfahrungen gemacht hast, kannst Du das natürlich ausprobieren – denn schaden wird es sicherlich nicht.

Was hat Dir gegen Haarausfall nach der Schwangerschaft / in der Stillzeit geholfen? Wir sind gespannt auf Deinen Kommentar!

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