Blähungen beim Baby

    Mein Baby hat Blähungen – Wie kann ich helfen?


    Immer wieder rufen mich verzweifelte Eltern, mit einem schreienden Baby im Hintergrund, vor allem am Abend an und bitten um Hilfe. Nach kurzer Rücksprache steht schnell fest, was das Baby drückt… Blähungen!

    Wie erkenne ich, dass mein Baby Blähungen hat?

    Typische Zeichen für Blähungen sind…

    • Untröstliches Schreien, vor allem am Nachmittag oder Abend
    • Unruhige Bewegungen, vor allem mit den Beinchen; diese werden zuerst an den Leib gezogen und dann wieder heftig weggestreckt
    • Vom kräftigen Schreien ein rotes Köpfchen
    • Rumoren im Bäuchlein

    Die meisten Babys leiden in den ersten 12. Lebenswochen unter den Blähungen, daher auch der Begriff Drei-Monats-Koliken. Danach sind die Beschwerden in der Regel, zum Glück, wie weggezaubert.

    Warum leidet mein Kind unter Bauchschmerzen?

    Erst einmal die gute Nachricht. Auch wenn Dein Baby unter Blähungen leidet, ist es vollkommen gesund! Die schlechte Nachricht lautet: Es gibt kein Patentrezept dagegen!

    Warum manche Babys mehr als andere unter Blähungen leiden, ist bis heute noch nicht genau geklärt. Am wahrscheinlichsten ist jedoch, dass das unausgereifte Verdauungssystem der Kleinen schuld daran ist.

    Wie kann ich meinem Kind helfen?

    Es gibt dutzende gut gemeinter Tipps gegen Blähungen beim Baby. Jedoch hilft nicht jede Maßnahme bei jedem Kind. Hier möchte ich Dich über die besten Empfehlungen informieren. Bitte wende nicht zu viele Linderungsmaßnahmen auf einmal an, zum Schluss weißt Du sonst nicht mehr, welche wirklich hilft.

     

    Sale
    • Der Fliegergriff: Trage Dein Baby bäuchlings auf Deinem Unterarm. Am besten Du lässt Dir diese Haltung von Deiner Hebamme zeigen.
    • Die Bauchmassage: Häufig hilft Deinem Baby auch eine sanfte Massage des Bäuchleins. Streiche das Öl mit leichten Druck langsam im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum. Als Öl kannst Du zum Beispiel das Bäuchlein-Öl von Weleda oder Kümmelöl aus der Apotheke verwenden.
    • Wärme: Die Massage ist am effektivsten, wenn Du Dein Kind auf dem Wickeltisch nackt unter der Wärmelampe massierst. Eine andere Möglichkeit ist ein kleines Kirschkernkissen, das Du Deinem Baby auf den Bauch legst. Bitte verwendet wegen der Verbrühungsgefahr keine Wärmflasche! Die Wärme lässt Dein Baby wunderbar entspannen.
    • Baby-Gymnastik: Schiebe die leicht angewinkelten Beinchen Deines Babys mehrmals sanft in Richtung Oberkörper. Diese Bewegung wirkt entkrampfend. Auch die Baby-Gymnastik wirkt am besten, wenn Du sie unter der Wärmelampe durchführst.
    • Fenchel-Anis-Kümmeltee: Wenn Du möchtest, kannst Du Deinem Kind einen ganz leicht gezogenen Fenchel-Anis-Kümmeltee aufbrühen und immer wieder mal ein Löffelchen ausgekühlten Tee geben. Bitte achte darauf, dass es nicht zu viel Tee ist!
    • Homöopathie: Wenn Deine Hebamme in Homöopathie ausgebildet ist, kannst Du Dich von ihr zwecks Globuli beraten lassen. Auch Kümmelzäpfchen (Carum Carvi) empfehlen viele Hebammen.
    • Lefax oder sab simplex sind fast allen Eltern ein Begriff. Diese Tropfen sollen helfen, die im Darm angesammelten Luftbläschen aufzulösen. Ich persönlich bin kein Freund dieser Tropfen und würde Euch die vorherigen Methoden immer zuerst anraten.

    Wichtig bei Baby-Blähungen: Geduld!

    Versuche, geduldig mit Deinem Baby zu sein! Kein Neugeborenes schreit, um seine Eltern zu ärgern. Versuche, ganz viel Körperkontakt zu schaffen. Schmusen, schmusen, schmusen!!! Auch wenn es dadurch nicht mit dem Schreien aufhört, gibt es Deinem Kind ein sicheres Gefühl. Wenn Dir alles zu viel wird, da Dein Kind sehr viel schreit und Du eventuell auch noch unter Schlafentzug leidest, lass Dir auf jeden Fall helfen. Eine kurze „Babypause“ oder eine Stunde Schlaf lassen die Welt gleich wieder anders aussehen.

    Können die Blähungen von der Muttermilch ausgelöst werden?

    Früher hat man stillenden Müttern von vielen Lebensmitteln abgeraten, da sie das Kind blähen könnten. Heutzutage ist man von dieser Beratung vollkommen abgekommen. Du darfst alles essen, was Du selbst auch gut verträgst! Ich habe mir in meiner Stillzeit alles schmecken lassen und mein Sohn hatte zum Glück kaum Bauchschmerzen. Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, beobachte genau, ob sich Dein Baby anders verhält, wenn Du z.B. Kohl oder Zwiebeln gegessen hast.

    Wenn Dein Baby unter extremen Koliken leidet, solltest Du zu Deinem Kinderarzt gehen, damit andere Erkrankungen wie zum Beispiel Allergien ausgeschlossen werden können. Auch ein Gang zum Osteopathen kann unter Umständen helfen.

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      2 Kommentare zu “Mein Baby hat Blähungen – Wie kann ich helfen?

      1. Hallo Monika,
        vielen lieben Dank für deinen Beitrag! Mein Kleiner hatte 16 Wochen lang ganz schlimme Blähungen und hat nur geschrien. Wir haben alles ausprobiert – vom Fliegergriff, über Tragen, über Fencheltee und sogar Physiotherapie. Gebracht hat das alles nicht wirklich was.
        Es war dann irgendwann von heute auf morgen einfach vorbei …
        LG Sandra

      2. Hallo Monika,

        auch mein Kleiner hatte die ersten 3 Monate regelmäßig Blähungen und ich war teilweise sehr verzweifelt.
        Eigentlich haben wir so gut wie alle Tipps probiert.Wirklich geholfen hat nur die Zeit.

        Steffi

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