schlafendes Kleinkind im Auto, Mädchen schläft im Autositz

Mittagsschlaf: Mein Kind schläft nur im Auto


Meine kleine Tochter ist keine einfache Schläferin. Sie gehörte nie zu den Babys, die einfach so einschlafen, wenn sie müde sind. Hier im Blog habe ich schon darüber berichtet, dass sie in den ersten Monaten nur auf dem Arm und im Kinderwagen schlafen wollte. Das hat sich mit der Zeit wie so vieles in ihrer Entwicklung gewandelt. Während sie in den ersten Monaten nach ihrer Geburt nur unter Geschrei im Auto unterwegs war, galt plötzlich: Das Kind schläft nur im Auto.

Entwicklung der Schlafgewohnheiten

Als Frieda ein halbes Jahr alt war, schlief sie vier bis fünf Mal am Tag. Im Alter zwischen einem und zwei Jahren hat sich das reduziert auf zwei bis drei Schlafeinheiten. Danach war dann nur noch ein Mittagsschläfchen angesagt. Dieses Nickerchen dauert auch mal zwei Stunden. Länger nicht, da sie sonst abends für den Nachtschlaf viel zu spät müde wird und nur schwer einschläft. Das ist bis heute so.

Nicht nur ihre täglichen Schlafgewohnheiten haben sich mit ihrem Großwerden geändert, sondern auch die Art und Weise, wie sie einschläft. Was früher der Arm oder der Kinderwagen war, wurde nach und nach durch das Auto ersetzt.

Viele Male hatte ihre Mama versucht, sie in ihrem Zimmer in ihrem Bettchen einschlafen zu lassen. Es war schier unmöglich. Frieda hat einfach nicht verstanden, dass Spiel und Spaß auch mal zu Ende gehen und dann Schlafen angesagt ist. Sie ist auf dem Bett herumgehüpft, hat die Mama geneckt und tobte herum. Ruhige Musik, eine Geschichte vorlesen, sich schlafend stellend dazulegen: Es hat alles nicht funktioniert. Wir hatten sogar einmal eine professionelle Schlafberaterin zuhause, über die in überregionalen Tageszeitungen berichtet wurde. Auch das brachte keine Besserung sondern riss nur ein Loch in den Geldbeutel.

Kein Mittagsschläfchen: Keine gute Idee!

An manchen Tagen haben wir sie einfach machen lassen. Wir ließen sie wach und spielten mit ihr. Das war jedoch in aller Regel keine gute Idee. Ab 17 Uhr wurde meine Tochter dann regelmäßig sehr unleidig. Wenn sie an solchen schlaffreien Tagen nicht alles haargenau so bekam, wie sie es wollte und zwar sofort und ohne jegliche Verzögerung, endete das mit wildem Geschrei. Ich brauche nicht erwähnen, dass das für Mama und Papa jedes Mal sehr anstrengend war.

 

Sale

Gemütliches Einschlafen und ein Nickerchen im eigenen Bettchen waren also nicht möglich. Das Mittagsschläfchen weglassen war auch keine Option. Der Kinderwagen war in diesen Situationen auch keine Rettung mehr. Jedenfalls für den alltäglichen Gebrauch nicht. Sie schaute sich von hier aus fröhlich die Umgebung an. Ohne Anstalten zu machen, auch nur irgendwie einzuschlafen. Im Auto sah das jedoch ganz anders aus.

Seit sie ca. 2 Jahre alt ist, sieht der Mittagsschlaf bei uns also so aus: Wir setzen unsere Tochter in den Kindersitz, decken sie mit einer leichten Decke zu, fahren los und nach circa 15 Minuten schläft sie friedlich ein. Ihr fallen dann einfach die Augen zu.

Vom Auto direkt ins Bettchen

Das Beste daran ist, dass wir sie aus dem Auto heraus auch in ihr Zimmer tragen und dort ablegen können. Anschließend schläft sie problemlos weiter. In der ersten Zeit dieser „Phase“ schlief sie manchmal über zwei Stunden. Einige Male sogar zu lange – für ein Mittagsnickerchen. Da war sie dann kaum wach zu kriegen und abends wollte sie nicht mehr einschlafen.

Wir müssen also stets darauf achten, dass sie in der Mittagszeit nicht allzu lange schläft. Unser Kind schläft nur im Auto ein? Für uns kein großes Problem. Wir freuten uns, waren gar begeistert darüber, dass wir wieder eine Methode gefunden hatten, mit der sie auf leichtem Wege einschlafen konnte und die sicher funktionierte. Mit der Zeit (sie ist jetzt 3 Jahre alt) hat sich auch noch eine andere wichtige Konstante herausgestellt: Wenn Frieda länger als ca. 15 Minuten im Auto schläft, kommt es oft vor, dass sie ein paar Minuten nach dem Ablegen in ihr Bettchen wieder aufwacht. Das heißt für uns: Die Autofahrt darf nicht zu lange dauern.

So geht es mir mit unserer Mittagsroutine

Ich verurteile infolge unserer eigenen Geschichte niemals andere Eltern, die für Außenstehende komisch erscheinende Dinge machen, um das eigene Kind zum Schlafen zu bringen. Es ist meiner Meinung nach wirklich fast alles okay. Vor allem bei schwierigen Kindern, die am liebsten den ganzen Tag nur Action und Toben wollen oder – wie meine Kleine – sehr reizoffen sind. Jeden Tag auf die „Schlaferziehung“ zu pochen, bei mindestens einem oder zwei Nickerchen am Tag, das ist meines Erachtens kaum zu schaffen. Vor allem bei Kindern mit Einschlafproblemen nicht. Wenn eine Methode gut funktioniert – warum sollten wir als Eltern sie dann nicht einsetzen?

Update Januar 2022

Wie bei fast allen Dingen beim Heranwachsen eines kleinen Kindes, entwickeln sich auch die Schlafgewohnheiten weiter. So auch bei meiner Frieda. Im Beitrag oben hatte ich beschrieben, dass sie an Wochenenden das Mittagsnickerchen fast ausschließlich nur halten konnte, wenn Mama oder Papa sie vorher eine gewisse Zeit mit dem Auto herumgefahren hatten. An einem Wochenende im Dezember war es soweit, das Wunder passierte!

Frieda hat von sich aus den Wunsch geäußert, sich ins Bettchen zu legen als es so weit war, ein Nickerchen nach dem Mittagessen zu machen. Tatsächlich: Nach etwa 20 Minuten, in denen es zunächst nicht danach aussah, als würde es klappen, lag sie auf der Seite.. und schlief tief und fest! Wir konnten es kaum glauben und schauten immer wieder nach, ob sie wirklich schlief.

Wunder geschehen: Auch beim Kinderschlaf!

Schon in den Wochen vorher hat sie immer wieder mal gewollt, es allein in ihrem Bettchen zu probieren. Das rührte von der Kita her, in der sie sich nach dem Mittagessen zusammen mit den anderen Kindern im großen Saal zum Schlafen hinlegt. In der Kita hat sie das Einschlafen also viele Male üben können, ohne ihre Eltern, mit denen sie sonst immer spielen möchte. Allerdings schläft sie in manchen Wochen in der Kita kaum. An manchen Tagen liegt sie einfach wach und ist dann dementsprechend knülle am Wochenende. Das hat wahrscheinlich dazu geführt, dass sie am Wochenende dann einen großen Schlafdruck aufgebaut hat, der dazu führte, dass sie tatsächlich auch mal in ihrem Zimmer – ohne vorherige Autofahrt – eingeschlafen ist.

Sie brauchte noch nicht mal Hilfsmittel, abgesehen von ihrem Lieblingskuscheltier. Mama musste ihr nichts vorlesen. Kein Hörbuch lief, wie es in der Kita der Fall ist. Sie fing nicht an zu weinen oder zu quengeln, nach Mama oder Papa zu schreien. Sie hat sich wie eine Erwachsene hingelegt und ist eingeschlafen. Einfach so. Ein Traum ist Wirklichkeit geworden, nach mittlerweile ungefähr anderthalb Jahren, in denen kein Weg an der Autofahrt vorbeiführte, um Frieda zum Einschlafen zu bringen.

Ich hoffe, dass dieses Update Dir Mut macht, durchzuhalten, falls Dein Kind auch zu denjenigen gehört, die Schwierigkeiten mit dem Einschlafen haben. Es hat uns oft genervt, immer wieder mit dem Auto fahren zu müssen, damit Frieda schläft. Am Ende hat sich nun herausgestellt, dass dies zumindest keine negativen Auswirkungen auf ihr Schlafverhalten hatte. Diese Befürchtung hatten wir nämlich durchaus. In diesem Sinne: Auch wenn Dein Kind komische oder anstrengende Angewohnheiten hat, um endlich einzuschlafen – halte durch, denn es wird sich letztendlich auszahlen. Ich wünsche Dir viel Kraft und Zuversicht auf dem Weg dahin!


Auch Euer Baby oder Klein-Kind schläft nur im Auto? Oder ihr habt Erfahrungen mit anderen „besonderen Einschlaf-Gewohnheiten“ gemacht? Dann schreibt uns gerne einen Kommentar dazu.

Das könnte Dir gefallen

 

Weitere Artikel von uns:

4 Kommentare zu “Mittagsschlaf: Mein Kind schläft nur im Auto

  1. Mein Kleiner ist jetzt 2 geworden, vor einigen Monaten bin ich täglich mit dem Kinderwagen raus und er ist dort eingeschlafen. Mittlerweile verweigert er den Kinderwagen jedoch komplett und Mittagsschlaf zu Hause ist auch unmöglich. Er schläft nur im Auto, der Motor muss laufen, rausnehmen kann ich ihn nicht, da ist er gleich komplett wach.
    Kann man irgendwie den Mittagsschlaf vielleicht doch in sein Zimmer verlegen oder muss ich täglich mit dem Auto fahren damit er schläft?

  2. Hallo,
    Mein Enkelkind 18mon. Schläft bei mir auch nur im Auto ein. Ich kann ihn dann auch mühelos in sein Bettchen legen.
    Bei seinen Eltern und der anderen Oma funktioniert das mit dem Bettchen.
    Kinderwagen geht auch nicht, er sträubt sich und schreit wie beim Bettchen.
    Mach ich was falsch?

    1. Liebe Birgit,
      bitte zweifle nicht an Dir, das kann mit so vielen Dingen zusammenhängen.
      Am Wichtigsten ist, dass Du Deinen Enkel irgendwie zum Schlafen kriegst. Probiere aber ruhig immer wieder aus, ihn in sein Bettchen zu legen. Direkt vor der Schlafenszeit sollte es möglichst ruhig zugehen und vielleicht kuschelt ihr erst noch ein bisschen zusammen, bis der Kleine sich entspannt. Finde heraus was ihm dabei hilft zur Ruhe zu kommen und mach es dann auf Deine Weise. Ihr schafft das! Alles Gute für Dich und Deinen Enkel
      Jennifer vom Babyartikel.de Magazin

  3. Hallo Sebastian,
    du sprichst mir aus dem Herzen mit eurer Geschichte. Bei uns ist es ganz ähnlich, nur dass unser Sohn Mittags in der Kita problemlos schläft aber Abends auf einmal gar nicht zur Ruhe kommt. Im Gegenteil habe ich das Gefühl je mehr wir ihn aufs Schlafen vorbereiten, das Licht dimmen, ins Bett gehen Bücher anschauen etc. umso aufgedrehter und hubbeliger wird er. Irgendwann heult er dann nur noch, weil er müde ist aber einfach nicht zur Ruhe kommt. Das war vor einigen Wochen noch anders, da hat man ihn mit Vorlesen, Singen, Streicheln zum einschlafen bekommen. Wir waren echt ratlos und auch erschöpft, der Kleine tat uns Leid. Also haben wir ihn Abends ins Auto gesetzt und sind ne Runde gefahren. Problemlos ist er so in 20 Minuten eingeschlafen. Danach haben wir ihn auch in sein Bettchen gelegt und er schläft dann (fast) durch.
    Ich bin hinunter gerissen.. Einerseits funktioniert es so super, andererseits habe ich Angst dass wir das nun immer so machen müssen.. Aber vielleicht zumindest für diese gerade schwierige „Phase“…?! Es tut auf jedenfalls gut zu hören, das andere Eltern das auch so machen :-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert