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Schwimmen in der Schwangerschaft: Was ist erlaubt?


Schwimmen ist ein toller Sport, der einfach Spaß macht und Dich fit hält – das gilt übrigens auch in der Schwangerschaft. Vielleicht wunderst Du Dich über diese Aussage, weil Du schon mal irgendwo gehört hast, Chlorwasser sei schädlich oder könne frühzeitige Wehen auslösen. Warum Du Dir darüber keine Sorgen machen musst und weshalb Dir Schwimmen in der Schwangerschaft sogar sehr gut tut, erfährst Du hier.

Darf ich in der Schwangerschaft schwimmen?

Schwimmen zählt aus verschiedenen Gründen zu den besonders geeigneten Sportarten für Schwangere:

  • Es fördert die allgemeine Fitness.
  • Schwimmen schont die Gelenke, die durch die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft besonders beansprucht werden.
  • Zusätzlich wirkt die Bewegung im Wasser wie eine Lymphdrainage und hilft, Wassereinlagerungen in den Beinen vorzubeugen
  • In einer Studie von Forschern des University College Copenhagen führte regelmäßiges Schwimmen in der frühen bis mittleren Schwangerschaft bei den Studien-Teilnehmerinnen zu einem etwas geringeren Frühgeburtsrisiko im Vergleich zu schwangeren „Nichtschwimmerinnen“.

In vielen Städten werden spezielle Aquafit- bzw. Wassergymnastik-Kurse für Schwangere angeboten. Vielleicht wäre solch ein Kurs ja auch etwas für Dich? Oder Du besuchst spontan ein Schwimmbad in Deiner Nähe und ziehst gemütlich ein paar Bahnen.

Darf ich schwanger zum Schwimmen gehen?
Diese Frage ist mit einem klaren „Ja!“ zu beantworten.
Das gilt, sofern es in Deiner Schwangerschaft keine Komplikationen gibt. Wenn doch, halte bitte zuerst Rücksprache mit Deiner Frauenärztin bzw. Deinem Frauenarzt.

Wann ist die beste Zeit zum Schwimmen in der Schwangerschaft?

1. Trimester: Gehe schwimmen, wenn es Dir gut geht

In den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten geht es in Deinem Körper hoch her. Vielleicht leidest Du, wie viele andere Schwangere, unter Übelkeit und Müdigkeit.

🟢 Wenn es Dir gut geht und Du bereits vor der Schwangerschaft sportlich aktiv warst, kannst Du ohne Bedenken das kühle Nass genießen.

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🟡 Als Sport-Anfänger solltest Du besonders gut auf deinen Körper hören und es beim Schwimmen langsam angehen lassen. Sollte Dein Kreislauf Probleme machen, gehe bitte sofort aus dem Wasser.

2. Trimester: Perfekte Zeit zum Schwimmen

🟢 Das 2. Trimester der Schwangerschaft eignet sich prinzipiell perfekt zum Schwimmen. Denn wahrscheinlich fühlst Du Dich jetzt nicht mehr so schlapp und die Übelkeits-Attacken sind meist überstanden. Dein Bauch ist zwar schon kugelig, behindert Dich aber noch nicht sehr.

3. Trimester: Herrliche Schwerelosigkeit im Wasser

In den letzten Monaten der Schwangerschaft wird Dein Bauch immer größer und schwerer. Er ist Dir nun häufig im Weg und Dein Alltag wird deutlich anstrengender.

🟢 Im Schwimmbecken fühlst Du Dich dagegen auch mit dickem Babybauch wunderbar schwerelos und leicht. Auch für Deine Gelenke, Füße und den Rücken ist die Bewegung im Wasser eine willkommene Abwechslung und Entlastung.

Sofern Du keine gesundheitlichen Probleme hast, spricht also auch in den letzten Monaten nichts gegen das Schwimmen in der Schwangerschaft. Vielleicht nur etwas langsamer als in den Monaten davor ;-)

Wenn Du Komplikationen oder Probleme in der Schwangerschaft hast, wende Dich bitte an Deine Gynäkologin/Deinen Gynäkologen. Sie können am besten beurteilen, ob Du lieber auf das Schwimmen in der Schwangerschaft verzichten solltest. Möglicherweise raten sie Dir aber auch explizit zu regelmäßigen Schwimmbad-Besuchen.

Worauf muss ich in der Schwangerschaft achten?

Damit das Schwimmen in der Schwangerschaft Dir und Deinem Baby möglichst gut tut, gibt es ein paar Dinge zu beachten. So kannst Du bedenkenlos mit Babykugel zum Schwimmen gehen:

1. Lege Ruhepausen ein

Vielleicht möchtest Du am liebsten täglich schwimmen gehen, weil Du Dich im Wasser so schön schwerelos fühlst. Dennoch solltest Du Deinem Körper 24 Stunden Ruhezeit gönnen und einen Tag Pause zwischen den Schwimmbadbesuchen einlegen.

2. Nicht ins Wasser springen

Das könnte nämlich blöd ausgehen. In der Schwangerschaft verlagert sich Dein Körperschwerpunkt, sodass die Gefahr besteht, dass Du bei einem Sprung auf Deinem Bauch aufkommst. Deshalb: Mit Babybauch nicht ins Wasser springen!

3. Puls kontrollieren

Auch wenn Dir das Schwimmen wahnsinnig Spaß macht – übertreibe es nicht und lass Deinen Puls nicht in die Höhe schnallen. Wenn Du regelmäßig intensiv schwimmen möchtest, sprich am Besten mit Deiner Ärztin / Deinem Arzt, wie hoch Dein Maximalpuls sein darf und überprüfe ihn beim Schwimmen mit einer wasserdichten Pulsuhr.

4. Achtung Rutschgefahr

Der glatte Boden im Schwimmbad kann ein Risiko sein, wenn Du darauf ausrutscht. Gehe deshalb immer behutsam und langsam an den Becken entlang. Am besten ziehst Du rutschfeste Badeschuhe an.

5. Nicht alleine schwimmen

Du bist gern in der Natur und ziehst dem Freibad den Badesee vor? Dann gehe in der Schwangerschaft bitte nicht alleine, sondern in Gesellschaft zum Schwimmen. So kann Dir im Notfall schnell geholfen werden.

5. Vermeide Stoßzeiten

Wenn möglich, gehe in der Schwangerschaft zum Schwimmen, wenn das Bad nicht komplett überfüllt ist. Gerade am Wochenende besteht die Gefahr, dass Du im Wasser versehentlich einen Tritt eines anderen Schwimmers abbekommst. Zudem ist die Wasserqualität besser, wenn das Bad nicht zu voll ist.

6. Genügend trinken

Durch das warme Wasser und die Bewegung beim Schwimmen fängt Dein Körper an zu schwitzen und verliert Flüssigkeit. Um Deinen Kreislauf nicht zu sehr zu belasten, trinkst Du am besten regelmäßig und ausreichend. So gleichst Du den Flüssigkeitsverlust aus.

7. Am Ende duschen

Unter der abschließenden Dusche kannst Du Chlor-Rückstände und auch mögliche Erreger abspülen. Sicher ist sicher!

Scheidenpilz, Blasenentzündungen & Co.

Wenn Du in der Vergangenheit schon mal einen Scheidenpilz oder eine Blasenentzündung hattest und vielleicht besonders anfällig dafür bist, suche vor dem ersten Schwimmbadbesuch das Gespräch mit Deiner Frauenärztin / Deinem Frauenarzt.

Denn in der Schwangerschaft ist das Immunsystem ein wenig geschwächt, wodurch eine Infektion schneller möglich ist.

Tipp: Da sich die Erreger besonders gut in einem feucht-warmen Milieu vermehren können, ziehe Dich am besten um, wenn Du länger aus dem Wasser kommst. Idealerweise nimmst Du Dir einen trockenen Schwangerschafts-Badeanzug oder -Bikini mit. Vielleicht sind auch Schwimmtampons für Dich eine Alternative.

Kann Schwimmen vorzeitige Wehen auslösen?

Nein, das ist nicht der Fall. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt Aquafitness und Schwimmen sogar explizit als Sportarten in der Schwangerschaft.

Umgekehrt kann sich Schwimmen sogar positiv auf Mutter und Kind auswirken. In einer spanischen Studie mit 129 Schwangeren wiesen diejenigen Frauen, die in der Schwangerschaft an einem Wassergymnastikkurs teilgenommen hatten, deutlich weniger Geburtsverletzungen (insbesondere Verletzungen des Damms) auf als Frauen, die kein Wassergymnastikprogramm besucht hatten.

Schwanger schwimmen im See?

Natürlich darfst Du auch im See mit Babybauch zum Schwimmen gehen. Dabei gelten alle Bade-Regeln und -Hinweise auch für Dich als werdende Mama.

  • Wähle einen Badesee, an dem es eine Wasserwacht gibt.
  • Schwimme nicht zu weit raus, sondern lieber parallel zum Ufer. So kommst Du schnell an Land, sollte es Dir im Wasser plötzlich unwohl sein.
  • Informiere Dich vorab über die Wasserqualität. Auf der Seite des Bundesumweltamts kannst Du Dich per Klick auf eine Landkarte informieren.

Wie lange zum Schwimmen in der Schwangerschaft?

Ob es gleich eine Stunde Schwimmen am Stück sein soll oder lieber nur 5 Minuten ist von Deiner körperlichen Fitness und von Deiner Laune abhängig.

Gerade Anfängerinnen sollten es aber nicht übertreiben und nach etwa 20 Minuten wieder aus dem Wasser kommen. Geübte Schwimmerinnen können auch ruhig länger Bahnen ziehen.

Achtung! Sollte Dir plötzlich schwindelig oder übel werden, verlasse sofort das Wasser!

Welcher Schwimmstil ist am besten in der Schwangerschaft?

Egal ob Brust-, Kraul- oder Rückenschwimmen, alles ist erlaubt, so lange Du Dich wohlfühlst und keine Beschwerden hast.

Falls Du unter Rückenschmerzen leidest, bevorzuge Kraulen oder Rückenschwimmen, denn beide Schwimmarten strecken die Wirbelsäule und tun so dem Rücken gut.

Ist Chlorwasser schädlich für Schwangere?

Nein, das ist es nicht. Chlor ist sogar sinnvoll, da sich Keime durch den Zusatz im Wasser schlechter vermehren können.

Bedenken sind nur angebracht, wenn das Wasser sehr stark nach Chlor riecht. Denn das ist immer ein Hinweis darauf, dass die Wasserqualität nicht mehr die beste ist.

Ist kaltes oder warmes Wasser für Schwangere gefährlich?

Sofern es einen Whirlpool oder ein Becken mit Wassertemperaturen über 34°C in Deinem Schwimmbad gibt, solltest Du auf diese Becken aber lieber verzichten.

Das heiße Wasser könnte vorzeitige Wehen auslösen. Außerdem sind Kreislaufprobleme möglich, da die hohe Wassertemperatur die Blutgefäße weitet und den Blutdruck sinken lässt.

Kälter als 18°C sollte das Wasser aber auch nicht sein, da Du ansonsten schnell frieren könntest und vielleicht sogar unterkühlst. Zusätzlich kann sehr kaltes Wasser Kontraktionen der Gebärmutter auslösen.

In normalen Schwimmbecken liegt die Temperatur bei etwa 25-28°C. Das ist ideal für schwangere sowie nicht schwangere Personen.

Wassertemperaturen zwischen 18 und 34°C sind zum Schwimmen in der Schwangerschaft in Ordnung.

Und jetzt: Ab ins kühle Nass!

So lange Du Dich wohlfühlst und Dich nicht überanstrengst, spricht absolut nichts gegen einen Besuch im Schwimmbad! Genieße das unbeschwerte Gefühl im Wasser und hab einfach Spaß!

Solltest Du Dir trotzdem unsicher sein, frage vorher Deine Frauenärztin bzw. Deinen Frauenarzt um Rat.

Unsere Texte zu Gesundheitsthemen ersetzen keinesfalls den Arztbesuch.
Mehr Infos dazu findest Du hier.

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