Baby liegt in Steißlage

    Mein Baby liegt in Steißlage – was bedeutet das?


    Etwa jedes 20. Baby liegt kurz vor der Geburt nicht mit dem Kopf nach unten im Mutterleib, sondern sitzt wie ein kleiner Buddha in Mamas Bauch. Zum Glück bedeutet eine Steißlage jedoch nicht automatisch, dass das Baby mit einem Kaiserschnitt zur Welt geholt werden muss. Immer mehr Kliniken wagen (wieder) spontane Geburten aus der Beckenendlage heraus.

    Die verschiedenen Positionen der Beckenendlage

    Ein Baby wird – regelrecht – mit dem Kopf voran, das heißt in Schädellage geboren. Liegt das Baby quer im Mutterleib, wird dies als Querlage bezeichnet. Eine solche Position führt immer zu einem Kaiserschnitt.

    Ein Ungeborenes, bei dem sich der Kopf im Mutterleib oben und die Beine bzw. Füße unten befinden, liegt in der sogenannten Beckenendlage. Je nachdem wie das Baby im Bauch liegt, werden unterschiedliche Formen der Beckenendlage unterschieden:

    1. Die reine Steißlage: Bei dieser Position liegen die Füße des Babys vor dem Gesicht.
    2. Die vollkommene Steiß-Fuß-Lage: Die Beinchen des Ungeborenen sind angehockt. Es zieht die Knie zum Bauch hin an.
    3. Die unvollkommene Steiß-Fuß-Lage: Diese Position ist eine Mischform aus den beiden ersten. Ein Bein des Babys ist angewinkelt, das zweite ist so positioniert, dass es vor dem Gesichtchen liegt.
    4. Die vollkommene Fußlage: Nicht der Po des Babys geht voran, sondern die Füße. Das Baby wird oder würde mit den Füßchen voran geboren werden.
    5. Die vollkommene Knielage: Das Ungeborene kniet im Mutterleib.
    6. Die unvollkommene Knielage bezeichnet die Position, in der das Baby mit einem Bein kniet. Das zweite Beinchen ist nach oben geschlagen.

    Die am häufigsten vorkommende Form der Beckenendlage ist die reine Steißlage. Ob Dein Baby aus dieser Position heraus auf vaginalem Weg geboren werden kann, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Ein Kaiserschnitt ist bei einer Steißlage allerdings kein Muss.

    Warum die Steißlage ein Risiko ist

    Nicht jede Klinik in Deutschland begleitet eine natürliche Geburt eines Babys, das in der Beckenendlage verweilt, denn die Steißlage birgt für das Baby mehr Risiken als die Kopflage.

    Da der Po zuerst geboren wird und das Köpfchen erst danach, wird die Nabelschnur abgedrückt. Umso wichtiger ist bei einer Beckenendlage, dass die Geburt von erfahrenen Hebammen begleitet wird. Außerdem ist es möglich, dass sich die Extremitäten des Babys im Geburtskanal verkeilen und stecken bleiben.

    Sale

    Trotzdem ist ein Kaiserschnitt bei einer Steißlage Deines Babys kein Muss. Dein Arzt bzw. das Klinikpersonal und Deine Hebamme werden gemeinsam abwägen, wie hoch Dein bzw. Euer persönliches Risiko für Komplikationen ist und dementsprechend einen Kaiserschnitt oder eine vaginale Geburt planen.

    Wenn sich Deine Klinik bzw. die Hebamme und der Frauenarzt für eine vaginale Geburt stark machen, kannst Du davon ausgehen, dass sie die Risiken gut abgewogen haben.

    Insbesondere bei Mehrgebärenden, also Frauen, die nicht ihr erstes Kind bekommen, ist eine spontane Geburt bei einer Steißlage meist zwar etwas anstrengender als eine Geburt, bei der das Baby in Schädellage liegt, die Voraussetzungen sind aber gut, dass auch diese Geburt komplikationslos verläuft.

    Mögliche Ursachen für eine Steißlage

    Wenn Dein Baby vor der Geburt noch in Steißlage liegt, fragst Du Dich gewiss, warum dies so ist. Leider kann auch der Arzt meist nur mutmaßen, warum sich das Baby in der Beckenendlage verweilt, die häufigsten Gründe für diese Lageanomalie sind allerdings folgende:

    • Du hast sehr viel oder vergleichsweise wenig Fruchtwasser,
    • Die Nabelschnur des Babys ist zu kurz,
    • Dein kleiner Schatz ist sehr groß und kann sich deshalb nicht mehr drehen,
    • Dein Becken ist sehr eng,
    • Die Platzverhältnisse sind ungünstig (häufig bei Mehrlingen),
    • Es handelt sich um eine Frühgeburt und das Baby hat sich einfach NOCH nicht gedreht.

    Ab wann sollte ein Baby in Schädellage liegen?

    Viele Frauenärzte beobachten und dokumentieren die Lage des Babys im Mutterleib schon sehr früh in der Schwangerschaft. Tatsächlich wird die Position des Babys allerdings erst im letzten Drittel der Schwangerschaft interessant, denn ein Baby kann sich noch weit über die 30. Schwangerschaftswoche hinaus im Bauch in die richtige Position drehen (und manchmal sogar erst kurz vor oder unter der Geburt). Mach Dir deshalb keine Sorgen, wenn Dein Kind in den 20er-Wochen noch „falsch herum“ im Bauch liegt.

    Wie Du Dein Baby dazu bewegst, sich noch von der Steißlage in die Kopflage zu drehen

    Wenn Dein Kleines wenige Wochen vor der Geburt noch mit dem Po oder den Füßen voran im Bauch liegt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Dein Baby noch dazu zu bewegen, sich zu drehen.

    Mehr zur äußeren Wendung und Tipps und Tricks, um Dein Baby noch in die Schädellage zu drehen, findest Du in unserem Magazin:

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